Klassische Anwendung: Kfz-Bereich
Klassisch ist die Anwendung von Spritzspachtel vor allem im Bereich des Autolackierens. Allerdings muss man hier grundlegend zwischen Spritzspachtel und Filler unterscheiden. Beide Begriffe werden immer wieder verwechselt.
Im Kfz-Bereich handelt es sich beim Spritzspachtel um eine Spachtelmasse, die mit der Pistole aufgetragen wird. Sie muss grundsätzlich immer mit Filler überspritzt werden, da eine auf Spritzspachtel aufgetragene Lackierung mit der Zeit matt werden würde.
Spritzspachtel dient dabei zum Ausgleich von Unebenheiten. Durch den Auftrag in Sprühform (gelegentlich auch aus der Dose) kann eine besonders dünne Schicht erreicht werden, die mit pastösen Spachtelmassen nicht erreichbar wäre.
Spritzspachtel bei Wänden
Besonders im Trockenbaubereich wird Spritzspachtel häufig eingesetzt. Nachdem die Fugen zwischen Gipskartonplatten armiert und verspachtelt sind, wird oft die gesamte Wand noch mit einer sehr dünnen Schicht Spachtelmasse ausgeglichen.
Spritzspachtel lässt sich hier wesentlich schneller und auch in wesentlich dünneren Schichten auftragen als beim Spachteln mit der Hand.
Voraussetzungen
Spritzspachtel ist von verschiedenen Herstellern erhältlich, die Spachtelmasse hat dabei jeweils unterschiedliche Eigenschaften. Alle Spritzspachtelmassen haben aber einige Eigenschaften gemeinsam:
- sie sind besonders schnelltrocknend
- sie bilden besonders dünne Schichten
- sie gleichen auch kleinste Unebenheiten aus.
Anwendung
Die Anwendung erfolgt meist mit Airless Geräten. Für den Einsatz von Spritzspachtel sind aber spezielle Düsen notwendig. Die Ausrüstung sollte möglichst professionell sein – eine Anwendung im Heimbereich ist also nur dann möglich, wenn auch die entsprechenden Geräte zur Verfügung stehen oder geliehen werden können.
Abgezogen wird die Wand danach entweder mit einer Rakel oder mit einer sogenannten Schwedenspachtel. Dazu gehört allerdings etwas Geschick und Übung, um ein perfektes Ergebnis zu erhalten.
Selber einsetzen
Grundsätzlich kann jeder, der über die entsprechende Erfahrung und ein bisschen Geschick verfügt, und das entsprechende Werkzeug zur Verfügung hat, Spritzspachtel auch selbst einsetzen.
Wandqualitäten
Nicht nur für den professionellen Bereich, sondern auch beim Selbermachen sollte man die genormten Wandglätte-Qualitäten kennen und mit ihnen vertraut sein. Spritzspachtel wird zudem häufig nach den Qualitätsklassen Q1 bis Q4 verkauft, je nachdem, welche Wandqualität man am Ende haben möchte.
- Q1 steht für eine einfach verspachtelte Wand, ohne optische Ansprüche, etwa die Qualität, die vor dem Fliesen notwendig ist
- Q2 steht für eine Wandqualität, die der Standardverspachtelung entspricht – etwa vor dem Tapezieren oder Malen
- Q3 bedeutet eine noch höhere Wandqualität, bei Gipskarton nach Porenverschluss, meist für feinstrukturierte Oberputze
- Q4 bedeutet ist die höchste Qualitätsstufe, die nur für glänzende Wandbekleidungen (Metalltapete, Glanzanstriche, etc.) notwendig ist, hier muss also insgesamt vier mal gespachtelt werden.