Erdung im Keller: Die Herausforderung
Die Installation von Staberdern im Keller stellt eine besondere Herausforderung dar, da bauliche Gegebenheiten und Platzverhältnisse oft einschränkend wirken können. Ein typisches Problem besteht in der Bodenbeschaffenheit, da Kellersohlen aus wasserundurchlässigem Beton den notwendigen Erdschluss verhindern können. Dies beeinträchtigt die Effektivität von Fundamenterdern. Zudem erfordert die vertikale Installation eines Staberders oft eine Deckenhöhe, die in vielen Kellern nicht gewährleistet ist. Auch Dichtungsmaßnahmen und die Lage von Versorgungsleitungen müssen bedacht werden, um ungewollte Schäden und Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden.
Möglichkeiten zur Erdung im Keller
Auch unter schwierigen baulichen Bedingungen gibt es verschiedene Methoden, um eine effektive Erdung im Keller zu realisieren.
Tiefenerder durch die Kellerwand installieren
Ein Tiefenerder kann von innen durch die Kellerwand in das umliegende Erdreich getrieben werden. Dies minimiert das Risiko, auf Hindernisse wie Versorgungsleitungen oder besonders dichte Bodenplatten zu stoßen.
- Lochdurchmesser: Bohren Sie ein Loch durch die Kellerwand, das dem Durchmesser des Tiefenerders entspricht.
- Einbringwinkel: Der Tiefenerder sollte idealerweise in einem Winkel von etwa 30 Grad geneigt werden, um tiefer in das Erdreich vorzudringen und die Vermaschung zu verbessern.
- Länge: Der Erdspieß sollte in der Regel mindestens 2,5 bis 3 Meter tief eingebracht werden.
Integration in bestehende Fundamenterder
Besteht bereits ein Fundamenterder, kann dieser erweitert werden. Dies erfolgt häufig durch das Hinzufügen zusätzlicher Erdspieße im unmittelbaren Umfeld des Hauses, die mit dem bestehenden Potentialausgleich verbunden werden.
- Erdspieße: Verwenden Sie robustes, korrosionsbeständiges Material, wie hochlegierten Edelstahl (z.B. V4A).
- Verbindung: Sorgen Sie für eine sachgerechte Verbindung der neuen Erder mit dem bestehenden Fundamenterder.
Potenzialausgleich über neue Erdungsanker
Sollte eine Anbindung an bestehende Anlagen nicht möglich oder sinnvoll sein, können neue Erdungsanker innerhalb des Kellers gesetzt werden. Diese Anker werden tief in den Boden versenkt und mit der Potentialausgleichsschiene im Keller verbunden.
- Bohrung: Setzen Sie an einem geeigneten Platz im Kellerboden eine Bohrung, der keinen direkten Kontakt zu wichtigen Leitungen oder dicken Bodenplatten hat.
- Erdmaterial: Verwenden Sie geeignetes Material wie Bentonit zur Verfüllung, um einen guten Kontakt zum Erdreich sicherzustellen.
Ringerder um das Gebäude
Falls eine Außensanierung des Gebäudes ansteht, bietet sich die Verlegung eines Ringerder um das gesamte Gebäude an. Alternativ kann der Ringerder auch von innen durch Bohrungen in der Kellerwand eingebracht werden.
- Einbautiefe: Der Ringerder wird typischerweise in einer Tiefe von rund 50 cm eingebracht.
- Maschenweite: Für einen effektiven Erdungswiderstand sollte die Maschenweite kleiner als 10 x 10 Meter sein.
Durch diese Methoden können Sie sicherstellen, dass die Erdung im Keller zuverlässig und den aktuellen Normen entsprechend umgesetzt wird. Achten Sie dabei stets auf die spezifischen baulichen Gegebenheiten und ziehen Sie im Zweifelsfall eine Fachkraft zurate.