Stahl selbst polieren
Im Haushalt, etwa bei Messerklingen oder anderen Stahlteilen (oder auch Edelstahlteilen) erfolgt das Polieren einfach mit einer Polierscheibe, einer Stoffscheibe und etwas Polierpaste. Das geht so:
Stahl polieren – Schritt für Schritt
- Stahloberfläche
- Polierpaste
- Schleifscheibe (Filzscheibe) am besten als Aufsatz für die Bohrmaschine
- Polierscheibe (Stoffscheibe) ebenfalls als Aufsatz für die Bohrmaschine
1. Schleifen
Die Schleifscheibe vorsichtig auf die Oberfläche setzen und gründlich schleifen. Nach einiger Zeit die Schleifrichtung ändern und im rechten Winkel zur bisherigen Schleifrichtung arbeiten.
2. Schleifergebnis überprüfen
Sehen Sie nach, ob Sie mit dem Schleifergebnis an allen Stellen zufrieden sind. Wenn ja, können Sie polieren. Wenn nicht, schleifen Sie noch etwas weiter.
3. Poliervorgang
Poliert wird immer quer zur Schleifrichtung (also im 45°-Winkel). Etwas Polierpaste auftragen und sehr langsam und mit niedriger Drehzahl anfangen zu polieren, bis Ihnen das Ergebnis gefällt.
4. Schutzbehandlung
In manchen Fällen kann eine Versiegelung notwendig werden. Dafür gibt es unterschiedliche Methoden. Wählen Sie die passende Methode aus.
Technische Polierverfahren
Im technischen und industriellen Bereich wird Stahl auf völlig andere Weise poliert als von Hand. Zum Einsatz kommen dabei:
- das sogenannte Läppen
- das sogenannte Honen oder
- elektrolytische Verfahren
Läppen
Das Läppen ähnelt dem Schleifen, es wird aber ein sogenanntes Läppmittel mit frei beweglichem Korn verwendet (während beispielsweise bei einem Schleifpapier das Korn feststeht). Das Läppmittel (häufig sogenanntes Läppöl) wird gemeinsem mit Wasser auf die Oberfläche gegeben. Der Einsatz erfolgt dann auf einer Läppplatte. Dabei kommt es zu einem sehr geringen und sehr gleichmäßigen Materialabtrag, es handelt sich also um ein spanendes Verfahren.
Honen
Dieses Verfahren wird beispielsweise auch für Zylinder beim Motorenbau eingesetzt. Beim Honen von flachen Oberflächen bewegen sich sogenannte Honscheiben und Läuferscheiben über die Oberfläche und tragen vollflächig sehr geringe Mengen Material ab. Die dabei verwendeten Schleifkörner (im Schleifschlamm enthalten) sind häufig aus synthetischem Diamant oder Bornitrid. Dazwischen wird mit sogenanntem Honöl gespült.
Elektrolytische Verfahren
Beim Elektrolytischen Polieren (auch Elektropolitur genannt) werden Spannungen an das in einer Lösung liegende Werkstück angelegt, oft auch sogenannte gepulste Ströme. Wegen des elektrolytischen Effekts werden die Spitzen von Rauheiten am Material sehr schnell abgetragen.
Ein ähnliches Verfahren, das aber einen geringfügig anderen physikalischen Mechanismus zum Abtragen benutzt, ist das sogenannte Plasmapolieren, das in Salzlösungen durchgeführt wird.