Definition von Schleifen in der DIN
Die DIN 8589 unterscheidet bei den sogenannten „spanenden Verfahren“ zwischen vier grundlegenden Bearbeitungsarten:
- Spanen mit geometrisch bestimmter Schneide
- Spanen mit geometrisch unbestimmter Schneide und dem
- Abtragen (einem Polierverfahren) sowie dem
- Reinigen (dem Entfernen unerwünschter Oberflächenschichten vom Stahl)
Daneben kommen in dieser Kategorie noch andere Verfahren vor, wie das Zerlegen, das Zerteilen oder Evakuieren, die aber hier keine Rolle spielen.
Was bedeutet nun Schleifen?
Das Spanen mit geometrisch bestimmter Oberfläche sind alle Verfahren, die mit bestimmten, glatten Werkzeugen arbeiten, wie das Fräsen oder Drehen. Eine geometrisch unbestimmte Schneide hat dagegen beispielsweise Schleifpapier (da die Schleifkörner unregelmäßig angeordnet sind und unregelmäßige schleifende Oberflächen haben). Nur dabei handelt es sich also um Schleifen.
Schleifarten
Beim Schleifen kann man ganz einfach unterscheiden zwischen:
- Schleifen mit rotierenden Werkzeugen (Schleifscheibe)
- Bandschleifen (mit einem Bandschleifgerät)
- Hubschleifen (hin und herschleifen ohne Rotation)
Wichtig für das Schleifergebnis
Für das Schleifergebnis ist neben dem angewendeten Verfahren auch die Korngröße und die Abtragungsmenge des Schleifmittels und die Einwirkungsdauer des Schleifens wichtig. Dazu kommt die aufgewendete Kraft, mit der das Werkstück geschliffen wird (verändert den Materialabtrag). Eine feinere Form des Schleifens ist dann das Polieren (Abtragen).
Schleiföle
Gelegentlich kommen auch sogenannte Schleiföle (im industriellen Bereich) zum Einsatz. Sie unterstützen den Schleifvorgang und entfernen Späne.
Edelstahl schleifen
Edelstahl wird oft mit nichtrostendem Stahl verwechselt. Beide sind jedoch unterschiedliche Stahlkategorien, die nichts miteinander zu tun haben.
Das Schleifen von nichtrostenden Stählen kann zum Verlust der rostfreien Eigenschaften führen. Das gilt ebenso bei Stählen, die durch eine Oberflächenschicht korrosionsgeschützt sind (etwa eine verzinkte Oberfläche). Wird diese Oberfläche abgeschliffen, ist auch kein Korrosionsschutz mehr vorhanden.
Sehr viel problematischer ist aber, wenn nichtrostender Edelstahl im Zuge des Schleifens mit sogenanntem Schwarzstahl (das ist jeder nicht rostgeschützte Stahl) oder mit reinem Eisen in Berührung kommt. Das kann passieren durch:
- Drahtbürsten aus Eisen
- Schleifstaub von Schliffen eines nicht rostenden Stahls
- Kontakt mit nicht rostfreiem Stahl oder Eisenmaterial
Ein Verlust des Korrosionsschutzes kann bei einzelnen, oberflächenbehandelten Stählen (etwa verzinkten Stählen) auch schon durch Polierarbeiten auftreten. Seien Sie also vorsichtig.