Voraussetzungen zum Schweißen
Bei weitem nicht alle Stähle sind überhaupt schweißbar. Abhängig ist das immer von der jeweiligen Legierung und damit von der Stahlsorte. Welche Eigenschaften ein Stahl in Bezug auf die Schweißbarkeit hat, erfährt man immer dann genau, wenn man unter der jeweiligen Werkstoffnummer in einem Verzeichnis nachschlägt.
Grundregel: Kohlenstoffgehalt
Das wichtigste Maß für die Schweißbarkeit eines Stahls ist ein Kohlenstoffgehalt. Stähle sind definiert als Legierungen, deren Hauptbestandteil Eisen ist, und deren Kohlenstoffgehalt unter 2,06 % liegt.
Gut schweißbar sind dabei aber nur Stähle mit einem Kohlenstoffgehalt von weniger als 0,22 %. Bei einem Kohlenstoffgehalt von zwischen 0,22 % und 0,3 % lassen sich viele Stähle noch bedingt schweißen, wenn man einige zusätzliche Vorarbeiten durchführt, um die Schweißbarkeit zu erhöhen (etwa Vorwärmen oder Spannungsarmglühen).
Andere Elemente
Neben Kohlenstoff können aber auch andere Elemente in der Legierung die Schweißbarkeit beeinflussen. Je höher der Anteil von anderen Elementen (außer Eisen und Kohlenstoff) in der Legierung ist, desto problematischer in der Regel das Schweißen.
Um zu erkennen, ob ein Stahl grundsätzlich noch schweißbar ist, dient das sogenannte Kohlenstoff-Äquivalent. Hier werden mit verschiedenen Berechnungen die Massenprozente der Nicht-Eisen-Elemente in der Legierung umgerechnet und zum vorhandenen Kohlenstoff in der Legierung addiert. Der ermittelte Gesamtwert gibt dann an – je nachdem ob er über oder unter 0,22 % liegt – ob man einen Stahl prinizipiell noch schweißen kann.
Schweißverfahren für Stahl
Als am geeignetsten für viele unlegierte Stahlsorten aber auch rostfreie Stähle hat sich das sogenannte MAG Schweißen erwiesen. Es handelt sich dabei um ein Lichtbogenschweißverfahren, bei dem mit aktiven Gasen gearbeitet wird. Verwendet werden dabei die Gase:
- Argon
- Kohlendioxid und
- Sauerstoff
Das Verhältnis der Gase zueinander wird dabei jeweils dem zu schweißenden Material angepasst.
Vorteile beim MAG Schweißen
- kein Einbrennen
- kein Spritzen
- keine Oxidation (sofern in geschlossenen Räumen angewendet wird)
- schneller Schweißfortschritt
- auch für ungünstige Bereiche und in schwierigen Positionen gut anwendbar
- hohe Festigkeit der Schweißnaht (beim MAG Schweißen Schweißraupe genannt)