Vorteile von Stahl und Stahlbau
Besonders die Stahlbau-Industrie wird nicht müde, die Vorteile von Stahl als Baumaterial und der Stahlbauweise immer wieder herausstellen. Die Hauptargumente sind dabei:
- Wirtschaftlichkeit
- Flexibilität und
- Nachhaltigkeit
Daneben werden auch gerne immer wieder Sicherheitsaspekte mit angeführt. Nachfolgend wollen wir auf die einzelnen Punkte etwas näher eingehen.
Wirtschaftlichkeit
Die Wirtschaftlichkeit von Stahl kann man durchaus als gegeben ansehen. Teile können leicht industriell vorgefertigt und sehr schnell montiert werden. Dadurch entstehen:
- Kostensicherheit
- kurze Montagezeiten
- genaue Kalkulationen
Auch nachträgliche Verstärkungen sind möglich, Erweiterungen sind unproblematisch und können vorab schon als fakultative Erweiterungen berücksichtigt werden. Auch ein Wiederaufbau an anderer Stelle ist bei Stahlbauten durchaus möglich.
Flexibilität
Elemente lassen sich leicht austauschen oder verändern (modulare Bauweise). Zudem können, falls nötig, auch einmal größere Spannweiten ohne Zwischenstützen überbrückt werden.
Nachhaltigkeit
In diesem Punkt muss man allerdings noch einige andere Faktoren berücksichtigen, die gerne übersehen werden.
Endliche Ressource
Stahl ist keine unendlich verfügbare Ressource. Schon Anfang dieses Jahrtausends beliefen sich die weltweiten Erzvorkommen nur noch auf rund 140 Milliarden Tonnen. Prognostiziert wurden damals (nach damaligen Produktionsmenge von 0,8 Milliarden Tonnen jährlich) eine Verfügbarkeit für rund 100 Jahre. Da wir allerdings heute bereits doppelt so viel produzieren (rund 1,6 Milliarden Tonnen pro Jahr) wird Eisenerz weltweit nur noch für 50 Jahre (!) reichen.
Recycling
Gerne wird immer wieder angeführt, dass Stahl zu 100 % recyclebar ist. Das stimmt allerdings für die Praxis nicht. Über alle Stahlsorten gerechnet werden in der Stahlerzeugung heute rund 50 % Schrott verarbeitet. Mit dem Bedarf nach immer größeren Mengen von Hochleistungsstählen wird die Recycling-Quote in Zukunft wahrscheinlich nicht unbedingt steigen.
Energieverbrauch
Die sogenannte „Graue Energie“ die bei der Herstellung von Stahl verbraucht wird, liegt bei niedrig legierten Stählen bei ungefähr 50 MJ/kg, auch Stahlblech verbraucht bei der Erzeugung ungefähr so viel Energie. Hochlegierte Stähle verbrauchen jedoch doppelt so viel Energie. Zum Vergleich: Holz verbraucht nahezu 0 MJ/kg Graue Energie bei nachhaltiger Gewinnung.