Aufgaben von Stahlbetonbalken
Stahlbetonbalken dienen der Überdeckung von Wandöffnungen am Bau. Das sind in der Regel Fenster und Türen. In weiterer Funktion dienen sie auch als Träger und als Balken.
Statisch ist bedeutsam, dass Stahlbetonbalken immer dann selbsttragend, wenn sie als Träger oder Deckenbalken eingesetzt sind. Die Decke wirkt bei der Abtragung der Kräfte nicht mit. Für andere Einsatzformen gilt das dagegen nicht unbedingt zwingend.
Formen von Stahlbetonbalken
In der Praxis kommen unterschiedliche Stahlbetonbalken zum Einsatz. Bei den Trägern und Balken für die Decke gibt es:
- Unterzug (der Stahlbetonbalken liegt unterhalb der Decke, die Bewehrung ragt in die Decke hinein)
- Überzug (der Stahlbetonbalken liegt oberhalb der Stahlbetondecke)
- Deckengleiche Stahlbetonbalken (diese Balken sind in die Decke integriert)
Eine Sonderform ist die sogenannte Wandscheibe. Hier handelt es sich um eine geschoßhohe Überdeckung, die statisch sehr belastbar ist. Diese „Stützwand“ kann vor allem Biegekräfte sehr gut aufnehmen.
Auflagesysteme von Stahlbetonbalken
Bei Stahlbetonbalken unterscheidet man in der Fachsprache zwischen Einfeld- und Mehrfeldträgern. Einfeldträger sind nur jeweils an den Enden aufgelegt, während Mehrfeldträger noch mindestens eine weitere Stütze, meist in der Mitte aufweisen. Statisch gesehen sind Mehrfeldträger vorteilhafter, sie werden deshalb oft eingesetzt.
Eine Sonderform kann ein sogenannter Kragarm sein. Es gibt ihn sowohl bei Einfeld- als auch bei Mehrfeldträgern. Ein Kragarm entsteht, wenn sich eine der Auflagen nicht am Endpunkt des Balkens befindet, sondern weiter in Richtung Balkenmitte. Der „frei hängende“ Arm des Balkens wird dann als Kragarm bezeichnet, weil er über die Auflage hinauskragt.
Bewehrung bei Stahlbetonbalken
Für die Bewehrung von Stahlbetonbalken gibt es genaue Vorschriften. Sie sind überaus komplex und richten sich sowohl nach der Form des Balkens, als auch nach seiner Funktion.
Die Hauptbewehrung (Bewehrungsstäbe) muss beim Stahlbetonbalken von Bügeln umfasst sein. Der Bügelabstand darf maximal 25 cm betragen, bei höheren Balken müssen auch zusätzlich noch Verteiler und eine sogenannte Stegbewehrung angebracht werden. Insbesondere im Bereich der Auflager müssen die Bügel besonders stabil ausgeführt werden, damit ein Großteil der Querkräfte aufgenommen werden kann.