Magnetische Eigenschaften von Stahl
Ob ein Stahlblech oder eine Metallplatte magnetisch sind, oder nicht, kann man generell nicht sagen. Stahlbleche können aus unterschiedlichen Stahlsorten hergestellt. Die magnetischen Eigenschaften der einzelnen Stahlsorten können dabei unterschiedlich sein. Das hängt im Allgemeinen mit ihrer inneren Struktur zusammen.
Gefüge
Einen Hinweis auf einen magnetischen oder nichtmagnetischen Stahl kann das jeweilige Gefüge des Stahls geben. Man unterscheidet bei Stählen grundsätzlich folgende Gefüge:
- austenitisch
- ferritisch
- martensitisch (entsteht auch, wenn Stähle gehärtet werden)
Das Gefüge bezeichnet die Art und Weise, wie Atome innerhalb des Stahls angeordnet sind. Durch bestimmte Bearbeitungen, wie das Härten, können aber Stähle wiederum in eine andere Gefügeart umgewandelt werden. Je nachdem, wie ein Gefüge aufgebaut ist, wirken sich die ferromagnetischen Eigenschaften des Eisens entweder aus, oder sie wirken sich nicht aus. Das hängt mit der Menge der freien Elektronen innerhalb des Gefüges zusammen.
Austenitische Stähle sind dabei im Allgemeinen nicht oder nur sehr schwach magnetisch, ferritische und martensitische Gefüge sind dagegen fast immer magnetisch. Dabei gibt es aber immer wieder Ausnahmen.
Rostfreie Stähle
Die meisten rostfreien Stähle sind Austeniten, das heißt, in der Regel nicht magnetisch. Das kann man auch anhand der Werkstoffnummer erkennen. Ist ein Stahl rostfrei und hat eine Werkstoffnummer über 1.4300, ist er in der Regel nicht magnetisch. Einzelne Bearbeitungsformen können aber auch solche Stähle wiederum magnetisch machen, etwa Fräsen oder starkes Biegen in kaltem Zustand. Der so entstehende Magnetismus ist in der Regel aber nur schwach.
Gewissheit über die magnetischen Eigenschaften
Endgültige Gewissheit über die magnetischen Eigenschaften von Stahlblech erhält man also nur, wenn man die jeweilige Stahlsorte herausfindet, und unter der jeweiligen Werkstoffnummer oder Kurzbezeichnung nachschlägt. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.