Vorbereitung ist das A und O
Bevor Sie mit dem Lackieren der Stahlträger beginnen, spielen einige vorbereitende Schritte eine entscheidende Rolle für den langfristigen Erfolg. Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass der Lack optimal haften kann und der Stahlträger umfassend vor Korrosion geschützt ist.
Werkzeug und Material bereitstellen
Stellen Sie zunächst alle Werkzeuge und Materialien griffbereit. Dazu gehören:
- Atemschutzmaske sowie robuste Arbeitshandschuhe
- Schleifpapier in verschiedener Körnung (von groben 180er bis zu feinen 400er)
- Staubgebläse
- Handschleifer oder elektrische Schleifmaschine
- Schleifmatten sowie eine Drahtbürste
- Spachtelwerkzeug und Füllmaterial für Metall
- Universell einsetzbarer Reiniger oder Entfettungsmittel
Arbeitsbereich einrichten
Suchen Sie sich einen gut belüfteten Arbeitsbereich, idealerweise im Freien oder in einer Werkstatt. Verwenden Sie Abdeckfolie, um den umliegenden Bereich vor Staub und Lacknebel zu schützen.
Reinigung und Entfettung
Reinigen Sie die Stahlträger gründlich, indem Sie Schmutz, Fett und alte Anstriche entfernen. Verwenden Sie hierfür Universalverdünnung oder speziellen Entfetter. Tragen Sie dabei immer Arbeitshandschuhe und stellen Sie sicher, dass die Fläche vollständig trocken ist, bevor Sie fortfahren.
Entfernung von Rost und Unebenheiten
Nutzen Sie eine Drahtbürste und Schleifvlies, um Rost vollständig zu entfernen. Größere Roststellen können Sie aufschlagen und mechanisch bearbeiten. Unebenheiten gleichen Sie mit Metallspachtel aus. Schleifen Sie anschließend die Oberfläche glatt und entfernen Sie den Schleifstaub gründlich, am besten mit einem Staubbläser.
Anrauen der Oberfläche
Rauen Sie die Oberfläche leicht an, auch wenn sie bereits sauber und glatt ist. Verwenden Sie grobes Schleifpapier (180er Körnung) oder eine Schleifmaschine. Dieser Schritt verbessert die Haftung der nachfolgenden Grundierung. Entfernen Sie auch hierbei den entstandenen Schleifstaub gründlich.
Die richtige Grundierung wählen
Die Grundierung sorgt für optimale Haftung des Lacks und notwendigen Korrosionsschutz. Berücksichtigen Sie dabei den Einsatzbereich der Stahlträger und die Art des Metalls.
Grundierungsarten
- 2-komponentige Epoxidharz-Grundierungen (2K Epoxy) und 1-komponentige Polyurethan-Grundierungen (1K PU): Besonders geeignet für den Außenbereich oder stark beanspruchte Träger aufgrund ihrer hervorragenden Schutzfunktionen gegenüber Umwelteinflüssen.
- Rostschutzgrundierung: Für den Innenbereich, der geringerer Beanspruchung ausgesetzt ist. Achten Sie darauf, dass die Grundierung umweltfreundlich ist und keine giftigen Stoffe freisetzt.
Anwendungs-Tipps für die Grundierung
- Verwenden Sie eine Lackrolle oder einen Pinsel, um die Grundierung gleichmäßig aufzutragen. Sprühen ist bei einigen Grundierungen ebenfalls möglich.
- Tragen Sie die Grundierung in gleichmäßigen, sich überlappenden Bahnen auf, sowohl vertikal als auch horizontal.
- Lassen Sie die Grundierung vollständig trocknen, bevor Sie den Decklack auftragen. Die Trocknungszeit variiert je nach Produkt und Umgebungstemperatur.
Die richtige Grundierung legt den Grundstein für eine langanhaltende und widerstandsfähige Lackierung.
Den passenden Lack auswählen
Die Wahl des richtigen Lacks hängt von den spezifischen Anforderungen und Einsatzbedingungen ab.
Lackarten im Überblick
- Metallschutzlack: Bietet umfassenden Schutz vor Witterungseinflüssen und Korrosion, verfügbar in vielen Farben.
- Hammerschlaglack: Erzeugt eine strukturierte Oberfläche und kaschiert kleinere Unebenheiten. Ist besonders widerstandsfähig.
- Kunstharzlack: Hohe Deckkraft und Farbvielfalt, besonders für den Innenbereich geeignet.
Entscheidungshilfen
- Beanspruchung: Für stark beanspruchte Träger im Außenbereich sind Metallschutzlack oder Hammerschlaglack empfehlenswert.
- Optische Präferenzen: Kunstharzlacke und Metallschutzlacke sind ideal für ästhetische Ansprüche aufgrund ihrer Farbvielfalt.
- Anwendung: Beachten Sie die empfohlenen Schichtdicken und Anwendungsweisen der Hersteller für einen optimalen Schutz und eine langanhaltende Optik.
Lackieren – So geht’s
Nachdem die Stahlträger vorbereitet und grundiert sind, folgt das Auftragen des Lacks.
1. Optimales Auftragungswerkzeug wählen
- Pinsel: Ideal für kleinere Flächen, Ecken und Kanten.
- Rolle: Eignet sich für große, ebene Flächen.
- Sprühgerät: Gleichmäßige Verteilung des Lacks, besonders für komplexe oder große Flächen geeignet.
2. Lack vorbereiten
Rühren Sie den Lack gründlich um, um die Farbpigmente gleichmäßig zu verteilen. Entfernen Sie eventuelle Haut auf dem Lack.
3. Erste Schicht auftragen
Tragen Sie den Lack in einer dünnen Schicht auf, beginnend mit vertikalen Bewegungen und fortsetzend mit horizontalen Bahnen. Vermeiden Sie dickes Auftragen, um Tropfenbildung zu verhindern.
4. Trocknungszeit einhalten
Lassen Sie jede Lackschicht ausreichend trocknen. Üblicherweise sollten mindestens vier Stunden zwischen den Schichten liegen. Lesen Sie die spezifischen Angaben des Herstellers.
5. Zweite und ggf. weitere Schichten
Wiederholen Sie den Vorgang für ein gleichmäßiges und langlebiges Finish. Achten Sie stets auf eine dünne und gleichmäßige Verteilung des Lacks.
6. Finales Trocknen
Lassen Sie die letzte Schicht vollständig durchtrocknen, was je nach Lacktyp mehrere Stunden bis Tage dauern kann. Sorgen Sie für ausreichend Belüftung, vermeiden Sie jedoch direkte Sonneneinstrahlung oder hohe Luftfeuchtigkeit.
Schutzmaßnahmen
Tragen Sie während des gesamten Lackierprozesses geeignete Schutzkleidung und sorgen Sie für gute Belüftung.
Abschließende Tipps
Hier einige zusätzliche Hinweise, um das Lackieren der Stahlträger effektiv und sicher zu gestalten:
- Lackierwerkzeuge regelmäßig prüfen und reinigen: Vermeiden Sie unsaubere Lackierungen durch abgenutzte oder verschmutzte Werkzeuge.
- Lagerung von Farb- und Lackprodukten: Bewahren Sie Ihre Produkte gut verschlossen und bei moderaten Temperaturen auf.
- Umgang mit alten Lacken und Farben: Entsorgen Sie alte Produkte fachgerecht, beispielsweise an Entsorgungsstationen.
- Arbeiten bei geeigneten Wetterbedingungen: Vermeiden Sie extreme Wetterbedingungen, die das Trocknungsverhalten der Lacke negativ beeinflussen könnten.
- Schichtdicke und Trocknungszeiten beachten: Achten Sie darauf, Lacke in empfohlenen Schichtdicken aufzutragen und jede Schicht vollständig trocknen zu lassen.
- Schutzmaßnahmen für sich und Ihre Umgebung: Nutzen Sie stets Schutzbrille und Gehörschutz und schützen Sie umliegende Flächen vor Farbspritzern.
Indem Sie diese Tipps befolgen und Ihre Arbeit systematisch planen, erzielen Sie sowohl ästhetisch ansprechende als auch langlebige Ergebnisse bei der Lackierung Ihrer Stahlträger.