Funktionsweise der Sparrendachkonstruktion
Ein Sparrendach besteht, wie der Name sagt, aus Sparren, auf denen die Dachhaut mitsamt der Lattung befestigt ist. Für ein Sparrendach sind keine Stützen in Form von Pfosten, die auf den obersten Geschossboden reichen, nötig. Das ist vorteilhaft, weil so kein Raum verlorengeht und der Dachraum voll genutzt werden kann. Das statische System ist einfach erklärt: Die Sparren bilden ein unverschiebliches Dreieck, wodurch alle Kräfte, die auf das Dach wirken, nach außen geleitet werden.
Das Konstruktionsprinzip ist ebenso einfach: Je zwei Sparren werden an der Spitze miteinander verbunden und unten außen, am Fußpunkt, befestigt (in der Fachsprache heißt das Dreigelenk-Stabzug). Dadurch können die zwei Dreiecksschenkel nicht verrutschen. Jede Last, die von oben auf das Dach trifft, wird nach unten auf die Außenwände geleitet. Damit die einzelnen Sparren nicht allzu viel Gewicht tragen müssen, wird für jedes Haus der passende Abstand berechnet.
Nachteile eines Sparrendachs
Die Vorteile eines Sparrendachs wurden schon beschrieben: weniger Materialverbrauch für die Konstruktion, keine Stützpfeiler im obersten Geschoss. Die Konstruktion hat aber auch einige wenige Nachteile. Zum einen können keine Dächer als Sparrendächer gebaut werden, die weniger als 30° Neigung haben. Wären Sie flacher, ließe sich die Dachlast nicht mehr so gut ableiten, sondern würde auf den Sparren selbst, anstatt auf der Hauswand, lasten. Außerdem sind Sparrendächer auf eine Spannweite von etwa 10 m begrenzt.
Der nächste Nachteil ist, dass es sehr schwierig ist, in ein Sparrendach nachträglich Gauben einzubauen, da dafür einzelne Sparren durchtrennt werden müssen. Damit verliert das Dreieck seine Stabilität, diese muss durch Stützen und Sparrenwechsel wiederhergestellt werden.