Das Steildach als Unterscheidung zum Flachdach
Mit der Form des Daches hat das Steildach zunächst nur sekundär zu tun. Grundsätzlich unterscheiden wir in Deutschland zwei Dachausrichtungen.
- das geneigte Dach, auch Steildach
- das Flachdach
So wird das Steildach oftmals synonym für ein Dach benutzt, welches kein Flachdach darstellt. Je nach Region definiert sich das Flachdach bis drei bzw. 10 Grad Dachneigung. Darüber ist es zwar korrekt ein geneigtes Dach, doch wird es eben auch häufig als Steildach bezeichnet.
Bezeichnung als Steildach im Sinne von tatsächlich steil
In Bezug auf den Winkel, in dem das Dach ansteigt, kann es aber auch als Steildach bezeichnet werden. Auch hier gelten wieder regionale Besonderheiten.
- ab 22 Grad ein Steildach
- ab 30 Grad ein Steildach
So wird beispielsweise ein Sattel- oder Giebeldach, welches einen geringen oder gleichen Dachwinkel von 30 Grad besitzt, als flaches Satteldach bezeichnet. Darüber ist es dann ein steiles Satteldach.
Wie steil ein Dach ist, hat auch bautechnische Auswirkungen
Ist nun aber ein steiles Dach im Sinne eines tatsächlich steilen Dachneigungswinkel beschrieben, hat das maßgeblichen Einfluss auf den Dachaufbau. So müssen mit Dachpappe eingedeckte Dächer, die flach sind, stark überlappen, damit kein langsam ablaufendes Wasser auf die Dachkonstruktion darunter gelangen kann.
Bei einer steilen Dachausführung kann die Überlappung aber auch geringer ausfallen, da die Fließgeschwindigkeit des Wassers zunimmt. Auch der Reinigungseffekt durch das Regenwasser ist bei steilen Dächern deutlich besser.
Achten Sie immer auf den Zusammenhang, in dem vom Steildach die Rede ist
Wenn also zukünftig von einem Steildach die Rede ist, müssen Sie immer überprüfen, in welchem Kontext. Soll nur ein geneigtes Dach klar von einem Flachdach differenziert werden oder geht es um bautechnische Aspekte bei einem echten Steildach?