Verbindliche Materialanalyse
Wenn eine Treppe erwiesenermaßen aus Stein besteht, kommen zwei Werkstoffarten in Betracht. Bei gemauerten Steintreppen kann es sich um klassische Ziegel- oder Backsteine handeln, die aus unterschiedlichen natürlichen „Zutaten“ bestehen. Die weitaus verbreitetere Treppenart besteht aus purem Naturstein von Basalt über Granit bis zu Marmor und Gneis.
Bevor mit dem Streichen einer Steintreppe begonnen wird, muss das tatsächliche Material zweifelsfrei bestimmt werden, um die passende Vorbearbeitung, Grundierung, Farbart und Auftragstechnik wählen zu können. Fast in jedem Fall muss eine widerstandsfähige Schutzversiegelung über dem eigentlichen farbgebenden Anstrich aufgebracht werden.
Die Eigenschaften der Farbtypen
Es gibt sechs Gruppen von Farbtypen, die eine Chance haben, auf Naturstein deckend zu halten. Mehrere sind allerdings dem natürlichen Abrieb durch Begehen schutzlos ausgeliefert. Als Farbtypen kommen infrage:
Kalk- und Kalkkaseinfarbe
Die atmungsaktiven Kalkfarben sind empfindlich gegen Abrieb und Trittspuren und nur bei selten und möglichst ohne Schuhe begangenen Steintreppen zu empfehlen. Sie unterstützen das Raumklima positiv.
Ölfarben
Sie ähneln mechanisch einem „Verkleben“ der Steinoberflächen und schließen die Poren vollständig. Der Steinuntergrund muss vollkommen ausgetrocknet sein und darf keine Diffusion mehr erzeugen. Ölfarbe kann nicht mit zusätzlichem Schutzlack überzogen werden.
Silikatfarben
Bei harten Gesteinen decken Silikatfarben gut und lassen sich einfach auftragen. Die nicht wasserfeste Farbe kann mit einer Versiegelung beziehungsweise Imprägnierung versehen werden. Die Abriebanfälligkeit ist durchschnittlich.
Dispersionsfarben auf Silikatbasis
Eher ungeeignet und nur wegen der leichten Verarbeitung beliebt. Sollte für Steintreppen aus Naturstein nie, für Ziegel- oder Backsteine bedingt ins Auge gefasst werden.
Polymerisatharzfarben
Stark versiegelnde Wirkung mit verhältnismäßig hoher Abriebfestigkeit. Entfaltet toxische Wirkung durch enthaltene Lösemittel, die auch nach langer Zeit noch ausdünsten können. Durchgetrockneter Stein ohne Nachfeuchtebildung erforderlich.
Silikonharzfarben
Ähnliche Eigenschaften wie die Polymerisatharzfarben mit noch kräftigerer „Hautbildung“. Lässt mehr Wasserdampf durch und ist damit auch anfälliger für Ausdünstungen von Lösemitteln.
Bei allen Farbtypen müssen die Steintreppen vorbehandelt werden. Grundierung und Haftgründe müssen entsprechend der gewählten Farbe gewählt werden.