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Feinsteinzeug

Steinzeug vs. Feinsteinzeug – wo liegt der Unterschied?

Von Svenja Leymann | 14. Dezember 2022
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Steinzeug und Feinsteinzeug werden gerne in einem Satz genannt. Dabei handelt es sich streng genommen nicht um das gleiche Material, sodass auch mit verschiedenen Eigenschaften gerechnet werden muss. Wo die Unterschiede zwischen Steinzeug und Feinsteinzeug liegen, lesen Sie hier.

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Feinsteinzeug wird mit höherem Druck gepresst als Steinzeug
AUF EINEN BLICK
Was ist der Unterschied zwischen Steinzeug und Feinsteinzeug?
Der Hauptunterschied zwischen Steinzeug und Feinsteinzeug liegt in der Materialverarbeitung: Steinzeug besteht aus Grobkeramik, hat eine Wasseraufnahmefähigkeit von bis zu 35% und wird typischerweise für Bodenfliesen im Innenbereich verwendet. Feinsteinzeug hingegen besteht aus Feinkeramik, hat eine Wasseraufnahmefähigkeit von 0,5% oder weniger und eignet sich für Innen- und Außenbereiche sowie stark beanspruchte Flächen.

Was ist Steinzeug?

Ist von Steinzeug die Rede, so handelt es sich um Fliesen und andere Produkte aus gebrannter Keramik und Zusatzstoffen. Dabei wird das Material gemahlen und als Grobkeramik verarbeitet, bevor die Oberfläche bei einer Brenntemperatur von 1.200°C bis 1.350°C gesintert wird.

Durch die Sinterung und den Pressdruck bei der Steinzeugherstellung entsteht eine Oberfläche, die weniger als 35 Wasser aufnehmen kann. Das macht Steinzeugfliesen porenarm und recht pflegeleicht. Das Material kann in glasierter und in unglasierter Form gekauft werden.

Wo liegt der Unterschied zu Feinsteinzeug?

Auch die Eckdaten von Feinsteinzeug klingen nicht unähnlich – hierbei ist ebenfalls von einem Produkt aus gebrannter Keramik und Zusatzstoffen die Rede, das bei hohen Temperaturen gebrannt und dann glasiert (oder nicht glasiert) wird. Im Unterschied zu Steinzeug kommt aber Feinkeramik zum Einsatz, das im Herstellungsprozess deutlich feiner gemahlen wird.

Anders ist außerdem, dass Feinsteinzeug bei höherem Druck in die Form gepresst wird, sodass die Materialstruktur weniger porös ist. So wird eine Wasseraufnahmefähigkeit von etwa 0,5% oder weniger erreicht.

Welche anderen Materialien sind ähnlich?

Neben Steinzeug und Feinsteinzeug wird auch ein drittes Material in Bezug auf Fliesen gerne genannt – und zwar Steingut. Obwohl der Name wieder ähnlich ist, handelt es sich hierbei um deutlich empfindlichere und weichere Steingutfliesen, die eher dekorative Zwecke erfüllen. Sie haben einen Wasseraufnahmekoeffizienten von etwa 10% und lassen sich gut schneiden.

Steinzeug wird im Gegensatz zu Feinsteinzeug bei Temperaturen unter der Sinterungsgrenze gebrannt, sodass die Rohstoffe nicht vollständig schmelzen und eine poröse Materialstruktur entsteht.

Wofür werden Steinzeug und Feinsteinzeug verwendet?

Nicht nur die Materialien an sich, sondern auch die Verwendungszwecke sind unterschiedlich. Da Steingut sich einfach bearbeiten lässt und eine recht empfindliche Oberfläche besitzt, wird es üblicherweise nur als Wandfliesen eingesetzt. Dem gegenüber steht das härtere Steinzeug, das üblicherweise als Bodenfliese im Innenbereich (etwa in der Küche oder im Flur) verwendet wird.

Aufgrund ihrer frostbeständigen und widerstandsfähigen Eigenschaften kommen Feinsteinzeugfliesen auch im Außenbereich infrage und können praktisch überall verlegt werden – auch im Badezimmer und in der Dusche.

Tipp: Feinsteinzeug ist belastbar
Wer auf der Suche nach einer Fliesenart für beanspruchte Bereiche ist (man denke etwa an Terrassen, Flure, Büros und Badezimmer), sollte sich für Feinsteinzeug anstelle von Steinzeug entscheiden. Das Material ist deutlich härter und zerkratzt nur sehr schwer, weshalb auch ständiges Schuhwerk kein Problem darstellt. Gleichzeitig bleiben Verschmutzungen kaum haften und können ganz einfach gereinigt werden.

Artikelbild: Евгений Вершинин/stock.adobe.com