Die Engländer und ihre mit Tee gefärbten Stoffe
Wie wir alle wissen, haben die Engländer ohnehin ein großes Faible für Tee. Darum wundert es kaum, dass gerade diese Inselbewohner ihre Stoffe früher gern mit Heißgetränken färbten. Vor allem strahlendweiße Baumwolle war ihnen ein Dorn im Auge, mit Hilfe von Tee dunkelten sie diese entsprechend ab.
Schwarze und grüne Tees enthalten immer auch Gerbstoffe, die für eine haltbare Färbewirkung sorgen. Wer noch etwas Beize hinzugibt, der kann den erzielten Ton noch um einiges intensivieren. In den meisten Fällen wird zu diesem Zweck Alaun verwendet.
Besonders kräftig wirken Teefärbungen auf der bereits erwähnten Baumwolle, aber auch auf Wolle und Seide. Bambus und Leinen nehmen diese Art von Farbe nicht so gut an, sie brauchen eine stärkere Färbekraft.
Stoffe eigenhändig mit Tee färben: Wie geht das?
Das Färben von Stoffen mit Tee ist in der heimischen Küche möglich. Eventuell beizen Sie das Gewebe mit Alaun vor, bevor sie es in den ausgekochten Sud geben und langsam noch einmal erhitzen. Mehr als 24 Stunden lang müssen die Fasern nun die Farbe aufnehmen.
Bedenken Sie eines: Die gekauften grünen Tees aus der Drogerie besitzen normalerweise nicht dieselbe Färbekraft wie frisch aufgesetzte aus gerade eben geernteten Pflanzen. Scheuen Sie sich also nicht davor, Brennnesseln aus dem Garten zu pflücken und damit ein schönes Grün zu erzeugen.
Bei schwarzem Tee aus dem Laden ist hingegen immer damit zu rechnen, dass er richtig gut färbt. Vor allem die billigeren Sorten sind oft aus dunklen, färbestarken Blättern gemacht, die sich fast schon besser zum Färben als zum Trinken eignen.
So färben Sie eine Stoff mit Tee
- je 100 g Wolle / Seide etwa 25 g Teeblätter nehmen
- für Baumwolle eine größere Portion benutzen
- Tee aufkochen und mindestens 15 min köcheln lassen
- Feststoffe gründlich aussieben, um Flecken zu vermeiden
- Stoff anfeuchten und ins warme / heiße Bad legen
- Färbung beobachten und rechtzeitig stoppen
- Stoff zum Abschluss gründlich klar ausspülen