Abrasiv und Nicht-Abrasiv
Strahlmittel können entweder abrasiv oder nicht abrasiv sein. Das bedeutet, dass die außen liegende Oberflächenschicht entweder mit abgetragen wird, oder nicht.
Trockeneisstrahlen ist beispielsweise ein nicht-abrasive Strahlart. Hier werden nur Verunreinigungen und Verschmutzungen von der Oberfläche entfernt.
Ein hoch abrasives Strahlmittel ist dagegen beispielsweise Sand – er darf aber wegen der Gesundheitsgefahren für das Sandstrahlen nicht mehr verwendet werden.
Einweg- und Mehrwegstrahlmittel
Strahlmittel müssen nicht unbedingt nach jedem Strahlvorgang weggeworfen werden. Einige Strahlmittel können auch wiederverwendet werden, wie beispielsweise Hartguss-Pellets.
Je nach Art des eingesetzten Strahlmittels muss es aber nach einer bestimmten Anzahl von Verwendungen dennoch entsorgt werden.
Insgesamt sind wiederverwendbare Strahlmittel meist ökologischer, da weniger Abfall anfällt. Das kann aber nicht pauschal gesagt werden, manche Strahlmittel haben auch eine sehr schlechte Ökobilanz, obwohl sie mehrfach verwendet werden können.
Natürliche und künstliche Strahlmittel
Strahlmittel können sowohl natürlichen als auch künstlichen Ursprungs sein. Das sagt nicht immer etwas über ihre Qualität aus. Oft weisen industriell hergestellte Strahlmittel aber ausgeglichenere und bessere Eigenschaften auf, als die natürlichen Mittel.
Liste der gebräuchlichen Strahlmittel und ihrer Eigenschaften
Nachfolgend finden Sie eine Liste der gebräuchlichsten Strahlmittel
Schlacke
In den meisten Fällen wird Hochofenschlacke eingesetzt. Sie ist stark abrasiv wegen ihrer kantigen Form und kann nur als Einwegstrahlmittel verwendet werden. Schlacke ist besonders kostengünstig.
Korund
Korund ist ein scharfkantiges, äußerst abrasives Strahlmittel, das häufig zum Entrosten und Entlacken eingesetzt wird. Es ist etwas teurer als Schlacke, dafür oft auch wirksamer.
Granatsand
Granatsand ist etwas weniger abrasiv, natürlichen Ursprungs und teurer als Schlacke. Er wird weniger oft verwendet.
Kunststoff
Kunststoff ist nicht so hart wie Schlacke oder Korund und damit auch weniger abrasiv. Die Oberflächen werden geschont, weniger aufgeraut, und es entsteht weniger Staub. Einzelne Kunststoffstrahlmittel können auch mehrfach verwendet werden.
Glasperlen
Werden auch zum mattierenden Strahlen eingesetzt. Sie führen daneben gerade bei Metallen auch zu einer Eigenspannung im Werkstück, die oft gewünscht ist, weil sie die Festigkeit erhöht. Glasperlenstrahlen hat deshalb seine ganz besonderen Einsatzbereiche.
Hartguss und Stahl(guss)
Diese beiden Strahlmittel werden nur im Großeinsatz verwendet. Sie können entweder scharfkantig oder rund ausgeführt sein und somit mehr oder weniger abrasiv wirken.
Trockeneis und Trockenschnee
Es handelt sich hierbei um gefrorenes Kohlendioxid, das beim Trockeneisstrahlen durch den Kälte-Effekt ein Abplatzen von Verschmutzungen hervorruft. Trockeneis wird bei einer Temperatur von -78 °C angewendet, die Geräte sind dementsprechend aufwändig. Trockeneisstrahlen ist nicht abrasiv, Trockenschneestrahlen ebenfalls nicht.
Das Strahlmittel geht gleich nach dem Auftreffen in den gasförmigen Zustand (Kohlendioxid) über. Dadurch bleiben keine Reste des Strahlmittels am Werkstück zurück.