Warum ist eine Grundierung für Streichputz wichtig?
Eine Grundierung sorgt dafür, dass der Streichputz optimal haftet und gleichmäßig trocknet. Sie gleicht die Saugfähigkeit des Untergrunds aus, wodurch ein einheitliches Erscheinungsbild ohne Blasenbildung oder Streifen gewährleistet wird. Zudem schützt eine Grundierung vor absandenden oder kreidenden Untergründen und erhöht so die Lebensdauer des Streichputzes. Auf staubigen oder leicht fleckigen Oberflächen verbessert sie die Haftung und das Durchscheinen von Flecken wird verhindert.
Eine weitere Funktion der Grundierung besteht darin, den Materialverbrauch zu reduzieren, da der Streichputz effizienter verarbeitet werden kann. Besonders bei stark saugenden Untergründen wie Gipskarton oder Altputz ist eine Grundierung unerlässlich, um optimale Qualität und Langlebigkeit zu gewährleisten.
Welche Grundierung für welchen Streichputz?
Die Wahl der richtigen Grundierung hängt entscheidend vom Untergrund ab. Berücksichtigen Sie folgende Aspekte, um optimalen Halt und ein schönes Endergebnis zu erzielen:
1. Tiefengrund für stark saugende Untergründe
Verwenden Sie Tiefengrund bei stark saugenden Materialien wie Gipskarton, Putz oder stark saugfähigem Beton. Diese Grundierung dringt tief ein und reduziert die Saugfähigkeit, was die Haftung des Streichputzes verbessert.
2. Haftgrund für glatte und weniger saugfähige Untergründe
Für dichte und weniger saugfähige Oberflächen wie Beton oder bereits angestrichene Wandflächen ist eine ideal. Diese sorgt durch ihre spezielle Zusammensetzung für eine bessere Haftung und verhindert das Abblättern des Putzes.
3. Spezialgrundierungen für besondere Anforderungen
Es gibt Grundierungen für spezielle Szenarien, wie etwa Feuchträume oder stark beanspruchte Flächen. Für Untergründe aus Metall oder stark verschmutzte Wände kommen oft Grundierungen mit zusätzlichen Haftvermittlern zum Einsatz. Beachten Sie die Empfehlungen des Streichputzherstellers.
4. Putzgrund für eine gleichmäßige Oberfläche
Putzgrund schafft eine strukturierte Basis und versteckt kleinste Verunreinigungen. Dies wirkt sich positiv auf die Endoptik des Streichputzes aus.
Die richtige Grundierung beeinflusst nicht nur die Haftung, sondern auch die Trocknungszeit und die Endoptik des Streichputzes. Informieren Sie sich in den technischen Unterlagen des Putzes und achten Sie auf die Gegebenheiten Ihrer Wand.
Vorbereitung des Untergrunds
Bevor Sie die Grundierung auftragen, ist eine sorgfältige Vorbereitung des Untergrunds unerlässlich:
- Untergrund überprüfen: Der Untergrund muss trocken, sauber und tragfähig sein. Saugfähige Untergründe wie Gipskarton oder Altputz sowie nicht saugende Untergründe wie Beton oder gestrichene Wände erfordern unterschiedliche Behandlungen.
- Reinigung: Entfernen Sie Staub, Schmutz, ölige Rückstände und andere Verunreinigungen gründlich. Nutzen Sie einen Staubsauger oder Handbesen, um sicherzustellen, dass keine losen Partikel verbleiben.
- Schimmel- und Feuchtigkeitsschäden beseitigen: Schimmel und Feuchtigkeitsschäden müssen vollständig beseitigt werden, da der Untergrund trocken sein muss. Dies verhindert Haftungsprobleme und neue Schäden.
- Untergrund ausbessern: Reparieren Sie Löcher, Risse und größere Unebenheiten mit Spachtelmasse aus. Größere Risse sollten zusätzlich mit Reparaturband stabilisiert werden. Auch kleinere Unebenheiten müssen geglättet werden, da Streichputz diese nicht kaschieren kann.
- Untergrund vorbereiten: Bei stark saugenden Untergründen empfiehlt sich Tiefengrund, während für dichte oder versiegelte Oberflächen eine Haftbrücke notwendig sein kann.
- Oberflächen aufrauen: Glatte Untergründe wie Beton oder gestrichene Flächen sollten aufgeraut werden. Nutzen Sie hierzu Schleifpapier oder eine Schleifmaschine.
- Bereiche abdecken: Schützen Sie angrenzende Bereiche wie Fenster, Türen, Steckdosen und Bodenflächen mit Malerkrepp und Abdeckplanen.
Eine gründliche Vorbereitung ist der Schlüssel zu einem makellosen und langlebigen Ergebnis. Gehen Sie systematisch vor und überprüfen Sie, ob alle Vorbereitungen sorgfältig durchgeführt wurden, bevor Sie mit der Grundierung beginnen.
Auftragen der Grundierung
Verwenden Sie eine geeignete Malerrolle oder einen Pinsel, um die Grundierung aufzutragen. Benetzen Sie Rolle oder Pinsel vor Beginn leicht mit Wasser, um die Aufnahme der Grundierung zu erleichtern. Tragen Sie die Grundierung satt und gleichmäßig auf die gesamte Fläche auf, achten Sie besonders auf schwer zugängliche Stellen wie Ecken und Kanten.
Bearbeiten Sie Ecken und Anschlussstellen zu Fenstern oder Türen mit einem Pinsel. Sorgen Sie dafür, dass die Grundierung eine durchgehende Schicht bildet, um die optimale Haftung des Streichputzes zu gewährleisten.
Beachten Sie die Trocknungszeiten, die auf der Verpackung der Grundierung angegeben sind. Je nach Produkt kann die Trocknungszeit mehrere Stunden betragen. Stellen Sie sicher, dass die Grundierung vollständig getrocknet ist, bevor Sie den Streichputz auftragen.
Streichputz auftragen
Wenn die Grundierung vollständig getrocknet ist, können Sie mit dem Auftragen des Streichputzes beginnen. Rühren Sie den Streichputz gut durch, bevor Sie ihn verarbeiten. Nutzen Sie hierfür einen stabilen Kochlöffel oder einen Rührquirl an einer Bohrmaschine.
Stellen Sie sicher, dass Ihnen alle notwendigen Werkzeuge und Materialien zur Verfügung stehen:
- Malerrolle
- Pinsel
- Kelle
- Wasser und Lappen zum Säubern
Arbeitsschritte
- Werkzeuge vorbereiten: Benetzen Sie die Malerrolle oder den Pinsel leicht mit Wasser, um die Aufnahme des Streichputzes zu verbessern.
- Streichputz auftragen: Beginnen Sie oben und arbeiten Sie sich nach unten vor, üben Sie gleichmäßigen Druck aus, um eine konsistente Schichtdicke zu gewährleisten.
- Ecken und Kanten bearbeiten: Nutzen Sie einen Pinsel oder eine Kelle für schwer zugängliche Stellen, um eine vollständige Abdeckung zu gewährleisten.
- Muster gestalten: Nutzen Sie eine Strukturrolle, einen Pinsel oder eine Kelle, um gewünschte Muster in die frische Putzschicht zu ziehen, arbeiten Sie zügig, da der Streichputz relativ schnell trocknet.
- Nachbearbeitung: Ziehen Sie etwa nach 45 Minuten das Abdeckband ab, um zu verhindern, dass der getrocknete Putz am Band haftet und wieder abreißt.
Zusätzliche Tipps
- Helle Putzfarbe auf dunklem Untergrund: Streichen Sie die Wand vorher mit weißer Farbe, um ein gleichmäßigeres Endergebnis zu erzielen.
- Teamarbeit: Da Streichputz schnell trocknet, kann es hilfreich sein, zu zweit zu arbeiten.
Durch sorgfältiges Arbeiten und Beachtung dieser Arbeitsschritte erzielen Sie eine gleichmäßige und ansprechende Putzstruktur.