Vorbereitung und Materialauswahl
Eine sorgfältige Vorbereitung ist essenziell, um ein optimales Streichergebnis auf Streichputzwänden zu erzielen. Dabei gilt es sicherzustellen, dass der Untergrund vorbereitet und das passende Material ausgewählt wird.
Untergrundvorbereitung
Vor dem Streichen sollte die Wand gründlich inspiziert und vorbereitet werden:
- Sauberkeit und Trockenheit: Der Untergrund muss frei von Staub, Fett und anderen Partikeln sein. Verwenden Sie einen feuchten Lappen oder einen Staubsauger, um Schmutz und lose Partikel zu entfernen.
- Tragfähigkeit: Die Oberfläche sollte stabil und tragfähig sein. Prüfen Sie auf lose Teile und entfernen Sie diese gegebenenfalls.
- Glatte Flächen: Schließen Sie größere Löcher und Unebenheiten mit Spachtelmasse. Kleine Risse und Vertiefungen werden durch den Putz ausgeglichen.
Abklebearbeiten
Schützen Sie Bereiche, die nicht gestrichen werden sollen:
- Ränder und Kanten: Kleben Sie Ecken und Kanten sorgfältig mit Malerkrepp ab.
- Boden und Möbel: Decken Sie den Boden und Möbelstücke mit Malerfolie ab, um Farbspritzer zu verhindern.
Grundierung
Je nach Beschaffenheit des Untergrundes kann eine Grundierung erforderlich sein:
- Sehr saugende Untergründe: Bei stark saugenden Wänden, beispielsweise Lehm- oder Kreidewänden, ist die Anwendung eines Tiefengrunds empfohlen.
- Glatte oder stark kontrastierende Untergründe: Verwenden Sie eine verdünnte Kalkfarbe (mit 10 % Wasser), um eine gleichmäßige Basis zu schaffen, bevor Sie den Streichputz auftragen.
Auswahl der Materialien
Die Wahl der richtigen Materialien und Werkzeuge ist für ein erfolgreiches Projekt unabdingbar:
- Farbrolle: Eine Rolle mit mittellangem bis langem Flor eignet sich gut für strukturierte Flächen. Für feinere Strukturen bieten sich kurzflorige Rollen an.
- Farbe: Entscheiden Sie sich für eine hochdeckende, aber dünnflüssige Farbe, die gut zur Struktur des Streichputzes passt. Achten Sie darauf, dass die gewählte Farbe und der Putz kompatibel sind (beispielsweise mineralische Farben für mineralischen Putz).
Setzen Sie diese Vorbereitungsschritte sorgfältig um, um eine optimale Grundlage für den Anstrich Ihres Streichputzes zu schaffen. So wird sich nicht nur die Farbe gleichmäßig verteilen, sondern auch die vorhandene Struktur bestmöglich zur Geltung kommen.
Die richtige Technik für den Farbauftrag
Um ein gleichmäßiges und professionelles Ergebnis beim Überstreichen von Streichputz zu erzielen, sollten Sie einige wichtige Techniken beachten.
Farbrolle auswählen
Wählen Sie die richtige Farbrolle für Ihre Wände. Für mittel bis stark strukturierte Untergründe eignet sich eine Rolle mit mittellangem bis langem Flor. Rollen mit einer Florhöhe von bis zu 23 Millimetern sind ideal, da sie die Farbe gut aufnehmen und gleichmäßig verteilen. Es können sowohl Lammfell- als auch Polyamidrollen verwendet werden.
Farbe gleichmäßig auftragen
Der Schlüssel zu einem gleichmäßigen Anstrich liegt im Nass-in-Nass-Verfahren. Tragen Sie die Farbe mit der Farbrolle in überlappenden Bahnen auf, um sichtbare Ansätze und Farbschattierungen zu vermeiden. Dies ist besonders wichtig, um bei schrägem Lichteinfall ein homogenes Farbbild zu gewährleisten.
Strukturierung beibehalten
Achten Sie darauf, dass die Farbe dünnflüssig genug ist, um in die Furchen und Vertiefungen des Putzes zu fließen, ohne die charakteristische Struktur zu überdecken. Ideal ist eine hochdeckende Farbe, die jedoch nicht die Struktur des Streichputzes zuschlämmt. Testen Sie die Konsistenz der Farbe vor dem Hauptanstrich an einer kleinen Stelle.
Richtig nacharbeiten
Nachdem Sie die Farbe aufgetragen haben, entfernen Sie das Malerkrepp und andere Abdeckungen, solange die Farbe noch feucht ist. Dies verhindert unschöne Kanten oder Risse. Wenn Sie Steckdosen oder andere Wandabschlüsse vorher entfernt haben, setzen Sie diese erst wieder ein, wenn die Farbe komplett getrocknet ist.
Mit diesen Techniken können Sie sicherstellen, dass Ihr Neuanstrich auf Streichputz eine attraktive Optik und eine langanhaltende Qualität bietet.
Farbigen Streichputz auftragen
Wenn Sie eine farbige Gestaltung Ihrer Wände direkt durch den Streichputz wünschen, gibt es einige wichtige Schritte und Techniken, die beachtet werden müssen.
Streichputz einfärben
Bevor Sie beginnen, mischen Sie dem Streichputz Abtönfarben bei, um den gewünschten Farbton zu erzielen. Es ist wichtig, dass Sie nicht mehr als 3 % Voll- oder Abtönfarbe zum Putz hinzuzufügen, um die Struktur zu erhalten und eine gleichmäßige Farbverteilung zu garantieren. Wenn Sie mehrere Eimer verwenden, achten Sie darauf, das Mischverhältnis exakt einzuhalten, um Farbunterschiede zu vermeiden.
Auftragen des Streichputzes
Sobald der Putz eingefärbt ist, tragen Sie diesen idealerweise mit einer Farbrolle auf. Beginnen Sie an schwer zugänglichen Stellen und arbeiten Sie sich systematisch über die gesamte Fläche vor. Für eine gleichmäßige Schicht und Struktur sollte der Streichputz nass in nass verarbeitet werden. Dies verhindert unschöne Ansätze und Farbunterschiede.
Strukturieren des Streichputzes
Nach dem Auftragen haben Sie vielfältige Möglichkeiten, den Putz zu strukturieren. Nutzen Sie hierzu Strukturrollen, Pinsel oder Dekorbürsten, um dem Putz die gewünschte Textur zu verleihen. Eine gleichmäßige und sorgfältige Arbeit beim Strukturieren beeinflusst das endgültige Erscheinungsbild entscheidend.
Trocknen und Aushärten
Lassen Sie den Streichputz vollständig trocknen, bevor Sie weitere Arbeiten durchführen oder den Raum nutzen. Die genaue Trocknungszeit variiert je nach Produkt und Umgebungsbedingungen, liegt jedoch meist zwischen 6–10 Stunden für die Oberfläche und bis zu zwei Tagen für die vollständige Durchtrocknung.
Mit diesen präzisen Schritten können Sie farbigen Streichputz auftragen und Ihre Wände individuell und ansprechend gestalten. Achten Sie stets auf gründliches Arbeiten, um ein harmonisches und langlebiges Ergebnis zu erreichen. Viel Erfolg bei Ihrem Projekt!