Was ist ein Streifenfundament und wofür eignet es sich?
Ein Streifenfundament ist eine stabile Fundamentart, die insbesondere für Bauwerke mit linienförmig verlaufenden, tragenden Wänden geeignet ist. Es besteht aus in den Boden gegossenen Betonstreifen, die die Last des Bauwerks flächig aufnehmen und auf den Untergrund verteilen.
Diese Fundamentart eignet sich besonders für:
- Gartenmauern: Es verhindert Absacken und bietet Stabilität.
- Gartenhäuser: Sie benötigen ein festes Fundament, jedoch nicht eine komplette Bodenplatte.
- Garagen und Geräteschuppen: Diese profitieren von der robusten Untergrundkonstruktion, ohne eine vollflächige Betonplatte zu benötigen.
- Hangsicherung: Die Betonstreifen verhindern ein Abrutschen des Erdreichs.
Auf sandigen oder sehr weichen Böden kann die Tragfähigkeit durch eine Schicht Kies oder Schotter verbessert werden. Streifenfundamente verwenden weniger Material und Arbeitsaufwand im Vergleich zu einer Bodenplatte, da nur Streifen betoniert werden. Dabei wird weniger Fläche versiegelt, was umweltfreundlicher und kostensparend ist.
Für Frostschutz sollten Streifenfundamente eine Mindesttiefe von 80 Zentimetern haben und stellen somit eine effiziente Lösung für verschiedene Garten- und Außenbauprojekte dar.
Die Bodenbeschaffenheit prüfen
Bevor Sie mit dem Bau beginnen, ist es wichtig, die Bodenbeschaffenheit Ihres Gartens zu prüfen:
1. Entnahme von Bodenproben: Nehmen Sie Proben an verschiedenen Stellen auf unterschiedlichen Tiefen, um die Bodenbeschaffenheit zu überprüfen.
2. Fühlprobe durchführen: Rollen Sie eine Handvoll Erde zu einer Rolle:
- Sandiger Boden: Zerbröselt leicht und ist weniger tragfähig.
- Lehm- oder Schluffboden: Bildet rissige Rollen und hat eine mittlere Tragfähigkeit.
- Tonboden: Lässt sich gut rollen und ist formstabil und tragfähig.
3. Fingerprobe: Reiben Sie die Erde zwischen den Fingern:
- Raues, körniges Gefühl: Hoher Sandanteil.
- Samtig-mehliges Gefühl: Schluffboden.
- Glatt und schmierig: Tonboden.
4. Verdichtung und Drainage: Bei nicht tragfähigem Boden sollten Sie eine zusätzliche Schicht Kies oder Schotter einbringen, um die Tragfähigkeit zu erhöhen.
5. Weitere Maßnahmen: Bei hohen Schluff- und Tonanteilen oder hohem Grundwasserspiegel kann es notwendig sein, tiefere Gründungen oder zusätzliche Stabilisierung durch Pfähle vorzusehen.
Diese Schritte helfen sicherzustellen, dass Ihr Streifenfundament auf einem soliden und tragfähigen Untergrund steht.
Fundament festlegen und Graben ausheben
Legen Sie die Abmessungen und den Standort des Fundaments fest und markieren Sie den Umriss mit Holzpflöcken und Maurerschnur. Bereiten Sie die Fläche vor, indem Sie Pflanzenwuchs und Unrat entfernen. Anschließend heben Sie den Graben bis zur gewünschten Tiefe aus. Für kleinere Projekte nutzen Sie Spaten und Schaufel, bei größeren kann ein Minibagger hilfreich sein.
Glätten und verdichten Sie den Boden am Grund des Grabens, um eine stabile Basis zu schaffen. Falls der Boden überwiegend aus Sand besteht, verschalen Sie den Graben, um ein Nachrutschen der Erde zu verhindern.
Die Verschalung bauen
Bauen Sie eine stabile Verschalung, indem Sie Holzbretter und Kanthölzer fest miteinander verbinden. Richten Sie die Bretter mit Wasserwaage und Richtschnur genau aus. Um der Betonlast standzuhalten, bringen Sie Stützen an und verkeilen die Verschalung nach außen hin. Dies verhindert ein Ausbeulen.
Beton mischen
Für das Streifenfundament können Sie fertigen Beton verwenden oder diesen selbst anmischen. Verwenden Sie ein Mischverhältnis von 1 Teil Zement zu 4 Teilen Betonkies und fügen etwa 0,5 Teile Wasser hinzu. Mischen Sie die Materialien gründlich, bis eine gleichmäßige Konsistenz erreicht ist. Ein Betonmischer erleichtert den Prozess, insbesondere bei größeren Mengen.
Beton einfüllen und verdichten
Füllen Sie den Beton in Schichten von etwa 20 Zentimetern in den Graben oder die Schalung und verdichten Sie jede Schicht gründlich, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Verwenden Sie hierfür Spaten, Handstampfer oder Rüttler und arbeiten Sie gleichmäßig, um eine stabile und homogene Masse zu erzielen.
Füllen Sie den Beton bis zur Oberkante der Schalung und ziehen Sie die Oberfläche glatt ab. Bei heißem Wetter sollten Sie den Beton in den ersten Tagen bewässern, um Rissbildung zu verhindern. Bei Regen schützt eine Plane vor Wasseransammlungen.
Bewehrung einbringen (optional)
Für zusätzliche Stabilität können Sie Bewehrungsstahl einbringen. Schneiden Sie die Stahlstäbe entsprechend der Maße Ihres Fundaments zu und positionieren Sie sie mit Abstandshaltern im Graben. Verbinden Sie die Stäbe mit Bindedraht, um ein Verrutschen zu verhindern.
Aushärten und Verschalung entfernen
Der Beton benötigt eine Aushärtungszeit von mindestens sieben Tagen. Schützen Sie ihn in dieser Zeit vor extremen Wetterbedingungen. Gehen Sie vorsichtig vor, um Beschädigungen zu vermeiden, und entfernen Sie die Verschalung erst nach vollständigem Aushärten. Beachten Sie, dass der Beton erst nach 28 Tagen voll belastbar ist.
Isolieranstrich auftragen (optional)
Um das Fundament vor Feuchtigkeit zu schützen, können Sie einen Isolieranstrich oder eine Bitumenbeschichtung auftragen. Stellen Sie sicher, dass der Beton vollständig ausgehärtet und die Oberfläche sauber ist. Tragen Sie den Anstrich in zwei Schichten auf und lassen Sie jede Schicht vollständig trocknen. Beachten Sie dabei die Witterungsbedingungen und tragen Sie geeignete Schutzkleidung.