Kostenbeispiel: Stromanschluss
Beispielsituation:
- Bau eines Einfamilienhauses
- Bauzeit 6 Monate, durchschnittlicher Stromverbrauch in der Bauzeit
- Anschlusslänge 6 m
Anschluss während der Bauphase
Posten | Preis |
---|---|
Baustrom | 5.605 EUR |
Hausanschluss | 1.750 EUR |
Gesamtkosten | 7.355 EUR |
Kostenbestandteile
- Anschluss während der Bauphase
- Hausanschluss
- Baukostenzuschuss
Anschluss während der Bauphase
Schon während der Bauphase wird beim Hausbau zwingend Strom benötigt – ansonsten wäre es kaum möglich, auf der Baustelle überhaupt zu arbeiten. Vor dem eigentlichen Hausanschluss wird also zunächst einmal ein Baustrom-Anschluss benötigt.
Der Baustrom-Anschluss muss zwingend beim regional zuständigen Versorger (Grundversorger) beantragt werden, auch den Strom muss man während der Bauphase zwingend vom Grundversorger beziehen. Benötigt wird außerdem ein Baustromkasten, der von einem Elektroinstallationsbetrieb an das Stromnetz angeschlossen wird. Die Beantragung sollte ebenfalls direkt vom Fachbetrieb erledigt werden, da sowohl die benötigte Anschlussleistung (in kW) als auch die technischen Gegebenheiten immer auf die jeweilige Baustelle und die geplanten Arbeiten abgestimmt werden müssen.
Kosten für Baustromverteiler. Baustromverteiler werden heute überwiegend vom Elektrofachbetrieb gemietet. Werden zusätzliche Unterverteiler benötigt, um ein Stromversorgungsnetz mit mehreren verschiedenen Anschlusspunkten über die Baustelle zu legen, können die benötigten Stromverteiler ebenfalls gemietet werden.
Anschlussgebühren, Herstellungsgebühren und Stromkosten. Für das Aufstellen und Anschließen der Baukostenverteiler sowie für die Anschlussgebühren beim Versorger sind gewöhnlich Kosten zwischen 250 und 400 EUR zu rechnen.
Baustrom ist teurer als gewöhnlicher Haushaltsstrom, die Baustromtarife der einzelnen Grundversorger weichen dabei stark voneinander ab. Der individuelle Stromverbrauch kann je nach Art der Baustelle dabei stark schwanken und sich bei Einfamilienhaus-Baustellen zwischen 5.000 und 15.000 kWh bewegen.
Übliche Gesamtkosten. Bei Einfamilienhaus-Baustellen bewegen sich die monatlichen Gesamtkosten für den Baustrom (inkl. Baustromverteilermiete und Stromverbrauch) gewöhnlich in einem Bereich zwischen 300 und 1.500 EUR pro Monat bei üblichen Bauzeiten.
Hausanschluss
Übliche Kosten. Die Anschlusskosten beim Netzbetreiber (Grundversorger) bewegen sich in den meisten Fällen zwischen 900 und 1.300 EUR. Inkludiert ist in diese Pauschale meist bereits eine bestimmte Anschlusslänge. Bei darüber hinausgehende Anschlusslängen werden häufig Zusatzkosten pro m verlangt.
Höhere Kosten fallen an, wenn eine höhere Anschlussleistung (über 30 kW) benötigt wird – etwa weil man auch eine leistungsfähige Wallbox zum Laden eines (oder mehrerer) Elektroautos installieren möchte.
Anschlussgraben. Häufig ist bereits ein geeigneter Anschlussgraben vorhanden, in den die Stromleitungen verlegt werden können. Ist das nicht der Fall, muss mit zusätzlichen Kosten für die Erdarbeiten gerechnet werden. Die Kosten richten sich stark nach der Bodenbeschaffenheit auf dem Grundstück und dem individuell gegebenen Aufwand für die Herstellung des Grabens.
Werden die Arbeiten von einem ohnehin bereits auf der Baustelle tätigen Tiefbau-Unternehmen mit erledigt, liegen die Kosten oft etwas günstiger. Auch Eigenleistungen sind möglich.
Baukostenzuschuss. Bei Grundstücken, die nicht als „voll erschlossen“ verkauft werden, müssen die benötigten Versorgungsleitungen (auch Stromleitungen) von der Gemeinde an die Grundstücke gelegt werden. Bis zu 90 % der Kosten kann die Gemeinde dabei an die Erstkäufer der Grundstücke weiterreichen und als Erschließungskosten verlangen.
Zu den Anschlusskosten für das Haus kann damit auch noch ein Baukostenzuschuss kommen. Wie hoch Baukostenzuschüsse im Einzelnen ausfallen können, können Sie ausführlich in unserem Artikel Grundstück erschließen: Kosten nachlesen.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Bau eines Einfamilienhauses
- Bauzeit 5 Monate, hoher Stromverbrauch in der Bauzeit
- Anschlusslänge 21 m
Posten | Preis |
---|---|
Baustrom | 9.281 EUR |
Anschlusskosten | 2.455 EUR |
Gesamtkosten | 11.736 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Baustrom mit Zähler versehen
- Erdarbeiten in Eigenleistung
Baustrom mit Zähler versehen
Nicht in jedem Fall kann man die Stromkosten für die Arbeiten auf der Baustelle an die einzelnen Gewerke weiterreichen. Selbst wenn das nicht der Fall ist, lohnt es jedoch meist, absperrbare Subzähler mit einbauen zu lassen und jedem Gewerk einen eigenen Zähler mit Schlüssel zuzuordnen. Allein die Tatsache, dass der Stromverbrauch aufgezeichnet wird, veranlasst Handwerker häufig bereits dazu, etwas weniger verschwenderisch mit dem Strom umzugehen. Damit sinken zumindest die Stromkosten auf der Baustelle etwas, auch wenn man sie als Bauherr dann immer noch selbst tragen muss.
Erdarbeiten in Eigenleistung
Die notwendigen Erdarbeiten (Herstellen des Verlegegrabens) kann man gegebenenfalls in Absprache auch selbst übernehmen. Dadurch lassen sich – besonders bei größeren Anschlusslängen – häufig deutlich Kosten sparen. Den Aufwand sollte man aber nicht unterschätzen.
FAQ
Welche Kosten verursacht der Stromanschluss?
In unserem Beispiel fallen für den Stromanschluss Kosten von 7.355 EUR (inkl. Baustromkosten) an. Die Gesamtkosten können im Einzelfall stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Aus welchen Kostenbestandteilen setzen sich die Kosten zusammen?
Die grundlegenden Bestandteile sind die Kosten für Baustrom (Anschlusskosten, Aufstellkosten, Stromverteiler-Miete, Stromkosten), die Anschlusspauschale für den Hausanschluss und gegebenenfalls auch die Kosten für die Herstellung des separaten Verlegegrabens. Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich die Kosten senken?
Beim Baustrom lassen sich häufig Kosten senken, indem man den einzelnen Gewerken nur Anschlüsse mit einem dahinter montiertem Subzähler nutzen lässt, Auch wenn man die Kosten nicht an die Handwerksbetriebe weiterverrechnen kann, sorgt das häufig für einen etwas weniger Stromverschwendung. Beim Hausanschluss kann man gegebenenfalls den Verlegegraben in Eigenleistung herstellen. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.