Stromleitung finden – so geht’s
Wer beispielsweise in eine Wand bohren möchte, sollte vorher auf etwaige Stromleitungen in diesem Bereich prüfen. Ansonsten laufen Sie Gefahr, eine solche Leitung anzubohren, was wiederum schnell mit Reparaturkosten von mehreren hundert Euro verbunden sein kann. Gleiches gilt übrigens auch für Wasserleitungen, die ebenfalls vorher lokalisiert werden sollten. Bei neuen Gebäuden lohnt sich ein Blick in den Bauplan, in dem Steckdosen, Abzweigdosen, Lichtschalter und Co. vermerkt sind.
Alternativ können Sie auf ein Digitales Ortungsgerät setzen, das die elektrischen Impulse in der Wand anzeigt. Inzwischen gibt es auch Apps für Ihr Smartphone, die auf dem Magnetfeldsensor des Geräts basieren und Stromleitungen in den Wänden finden sollen. Allerdings ist Skepsis gefragt – die Sensoren sind in der Regel nicht stark genug, um ein zuverlässiges Ergebnis zu liefern.
Produktempfehlungen
Digitales Ortungsgerät
Nicht nur Stromleitungen, sondern auch Wasserleitungen und andere elektrische Signale in Wänden können mit einem digitalen Ortungsgerät gefunden werden. Je nach Hersteller und Modell variieren sowohl die möglichen Untergründe als auch die Detektionstiefen und die Signalgebung. Entscheiden Sie sich für ein Leitungssuchgerät, das einen hochwertigen Display und ein gut erkennbares Signal besitzt.
Anleitung: Stromleitung in 2 Schritten finden
Wie kann eine Stromleitung gefunden werden?
1. Prüfen Sie den Bauplan und folgen Sie den Leitungen in neueren Gebäuden senkrecht nach oben bzw. parallel zur Decke und zum Boden
2. Verwenden Sie an der direkten Stelle und in unmittelbarer Nähe ein digitales Ortungsgerät mit Leitungsanzeige
- Bauplan (falls vorhanden)
- Digitales Ortungsgerät
- Bleistift
- Wasserwaage
1. Im Bauplan nachschauen
Neubauten. Die wohl einfachste Art, eine Stromleitung zu finden, ist ein Blick in den Bauplan. Insbesondere bei Neubauten findet sich dieser oftmals noch in den Unterlagen und gibt einen guten Überblick darüber, was sich in den Wänden versteckt – auch Wasserleitungen und andere Installationszonen lassen sich so sicher ausfinden machen. Darüber hinaus gilt, dass Stromleitungen immer senkrecht nach oben und waagerecht zur Decke oder zum Boden verlaufen.
Altbauten. Bei Altbauten ist das allerdings nicht immer der Fall. Dort beträgt der Abstand nicht selten 30 cm, aber auch ganz andere Werte können maßgeblich sein. Selbst dann, wenn ein alter Bauplan vorhanden ist, sind die dort eingezeichneten Leitungen nicht immer maßgeblich – man denke etwa an nachträgliche Renovierungen und/oder Sanierungen. Verlassen Sie sich bei Altbauten also lieber nicht komplett auf solche Dokumente.
2. Digitales Ortungsgerät einsetzen
Stattdessen lohnt sich die Anschaffung eines digitalen Ortungsgeräts, das auch gerne als Leitungssucher bzw. Leitungsfinder bezeichnet wird. Setzen Sie das Leitungssuchgerät an die entsprechenden Stelle an und prüfen Sie zusätzlich die nähere Umgebung. Die meisten Detektoren geben ein Signalton oder einen Lichtimpuls ab, wenn sich Strom- oder Wasserleitungen in unmittelbarer Nähe befinden. Führen Sie diesen Schritt am besten mehrfach durch und markieren Sie die Bereiche.
Mögliche Probleme & Lösungen
Verzichten Sie lieber generell darauf, in Nähe von Lichtschaltern und Steckdosen in die Wände zu bohren. Auch wenn es nicht immer im Bauplan eingezeichnet ist, können sich in dieser direkten Umgebung praktisch überall stromführende Leitungen befinden. Sollten Sie aus Versehen ein solches Stromkabel treffen, droht neben einem Kurzschluss auch ein Stromschlag samt Lebensgefahr – das sollte natürlich unbedingt verhindert werden.
FAQ
Wie weit reicht das Signal eines Ortungsgeräts?
Die Ortungstiefe von Leitungssucher hängt von mehreren Faktoren ab, zu denen etwa das Modell, der Hersteller und auch das Material zählen, auf dem das Ortungsgerät angewandt wird. Während Eisenmetalle oftmals bis 120 mm (und teilweise mehr) Tiefe gefunden werden können, enden spannungsgeführte Leitungen oftmals bereits bei unter 50 mm.
Können Ortungsgeräte auch Leitungen in Stahlbetonwänden finden?
So unterschiedlich wie die Ortungsgeräte der einzelnen Hersteller sind auch die Messverfahren. Während induktiv arbeitende Geräte Leitungen in Stahlbetonwänden zumeist nicht erkennen können, gilt das nicht für Kapazitiv- und bestimmte Radargeräte. Entsprechende Funktionen sorgen allerdings nicht selten dafür, dass die Leitungsgeräte recht teuer sind.
Wo liegen Leitungen im Regelfall?
In neueren Gebäuden lassen sich viele Leitungen mit einem aktuellen Bauplan finden. Auch gilt zumeist die Regel, dass die stromführenden Leitungen parallel zu Decke und Boden verlaufen und an den Wänden senkrecht nach oben und unten verlegt werden. Über und unter Steckdosen sollte also nie gebohrt werden. In Altbauten gilt diese Regel jedoch häufig nicht.
Wie findet man Stromleitungen am besten?
Prüfen Sie zuerst den Verlauf der stromführenden Leitungen im Bauplan und ziehen Sie eine mentale Linie nach oben und nach unten. Schalten Sie dann das Licht an oder stecken Sie ein Gerät ans Netz an, damit die Stromleitung unter Belastung steht. Diese lässt sich nun leicht mit einem digitalen Ortungsgerät finden.