Kostenbeispiel: Stromzähler prüfen lassen
Beispielsituation:
- gerechtfertigte Prüfung
- Übernahme der Prüfkosten durch Stromversorger
Posten | Preis |
---|---|
Kosten Prüfung | 95 EUR |
abzüglich | 95 EUR |
Gesamtkosten | 0 EUR |
Kostenüberblick
- Gerechtfertigte Prüfung
- Ungerechtferigte Prüfung
- Behebung anderer Ursachen #kostenfaktoren
Gerechtfertigte Prüfung
Wenn der Stromverbrauch im Haus oder in der Wohnung unrealistisch hoch erscheint, sollte man immer reagieren. Als Kunde eines Stromversorgers hat man dabei immer das Recht, eine Prüfung des Stromzählers zu verlangen, wenn man den Verdacht hat, dass der Stromzähler nicht richtig arbeitet.
Kosten für gerechtfertigte Prüfung. Ist die Prüfung gerechtfertigt übernimmt der Eigentümer des Stromzählers (das ist der Stromversorger) die Kosten für die Prüfung. Als Kunde bezahlt man in diesem Fall nichts.
Maß für die Fehlerhaftigkeit. Eine Prüfung ist immer dann gerechtfertigt, wenn der Zähler die festgelegten „zulässigen Verkehrsfehlergrenzen“ überschreitet. Die zulässigen Verkehrsfehlergrenzen liegen bei Zählern der Klasse B bei 5 – 6 % Abweichung und bei Zählern der Klasse A bei 9 – 10 % Abweichung (bei einem Betriebstemperaturbereich des Zählers von – 10 °C bis +40 °C, abhängig auch von der Stromstärke und dem Leistungsfaktor).
Bei Zählern anderer Art (Klasse C), die aber nicht im Haushaltsbereich eingesetzt werden, liegen die zulässigen Verkehrsfehlergrenzen deutlich niedriger, gewöhnlich um die 2 %.
Ungerechtfertigte Prüfung
Ist die Prüfung ungerechtfertigt, das heißt, die Abweichung liegt innerhalb der zulässigen Verkehrsfehlergrenzen, muss man für die Kosten der Zählerprüfung selbst aufkommen. Stromversorger verlangen für die Zählerprüfung dann meist Kosten zwischen 90 und 120 EUR, in Einzelfällen auch geringfügig mehr.
Behebung anderer Ursache
Ein unrealistisch hoher oder deutlich erhöhter Stromverbrauch muss nicht zwingend daran liegen, dass der Zähler falsch misst.
Von Anfang an erhöhter Stromverbrauch, erhöhter Verbrauch nach Elektroinstallationsarbeiten. Ist der Stromverbrauch schon immer unnatürlich hoch oder erhöht sich nach Arbeiten an der Elektroinstallation, sollte man einen möglichen Installationsfehler in Betracht ziehen (z. B. Blindleitungen, falsch angeschlossene Leitungen) und das vom Elektriker prüfen lassen.
Seit kurzem erhöhter Verbrauch. Hier kommen zahlreiche Ursachen in Betracht. Neben defekten Haushaltsgeräten (z. B. defekte Steuerung) können auch stark verkalkte Boiler oder sehr alte oder stark vereiste Kühl- und Gefriergeräte den Stromverbrauch in ungeahnte Höhen treiben.
Um das Gerät ausfindig zu machen, das den hohen Verbrauch verursacht, kann man entweder ein Energiekostenmessgerät kaufen (günstige Geräte 20 – 50 EUR) oder kostenlos in einer Verbraucherzentrale oder beim eigenen Stromanbieter leihen und bei jedem Haushaltsgerät den Verbrauch über 1 – 2 Tage hinweg prüfen. Das Messgerät wird einfach zwischen Steckdose und Elektrogerät eingefügt und misst den Stromverbrauch rund um die Uhr. Den nach 1 – 2 Tagen gemessenen Verbrauch kann man dann einfach auf den Abrechnungszeitraum hochrechnen.
Auf diese Weise lässt sich meist in kurzer Zeit herausfinden, ob eines der Geräte übermäßig viel Strom verbraucht.
Kosten für die Behebung. Welche Kosten anfallen, um das erkannte Problem zu beheben, hängt von der Ursache im Einzelfall ab. Bei einem vom Elektrobetrieb verursachten Anschlussfehler (eher unwahrscheinlich) ist natürlich der Betrieb in der Haftung, der den Fehler verursacht hat – und muss ihn auf eigene Kosten beseitigen. #kostenfaktoren
Hat man selbst etwas angeschlossen (was eigentlich streng verboten ist), kann die Fehlersuche und Behebung durch den Elektriker unter Umständen sehr aufwendig und teuer werden (übliche Stundensätze zwischen 50 und 100 EUR plus Anfahrtskosten).
Bei defekten Elektrogeräten bleibt im Grunde nur der Austausch – Geräte mit Steuerungsdefekten oder anderen schweren Schäden sind Reparaturen meist kaum noch möglich. Die Kosten für die Behebung des Problems sind daher die Kosten für Anschaffung und Einbau eines neuen Geräts.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- ungerechtfertigte Prüfung (Stromzähler innerhalb zulässiger Verkehrsfehlergrenzen)
Posten | Preis |
---|---|
Kosten Prüfung | 108 EUR |
Gesamtkosten | 108 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- zuerst andere Ursachen prüfen
- Gutschrift für überhöht gezählten Verbrauch verlangen
Zuerst andere Ursachen prüfen
Ein Defekt des Zählers ist in der Praxis die unwahrscheinlichste Ursache – aus diesem Grund sollte man zunächst alle anderen Ursachen sicher ausschließen können. Wenn man ein Energiekostenmessgerät kostenlos leiht, fallen für diese Überprüfung zunächst einmal keine Kosten an.
Wurde vom Elektriker etwas falsch angeschlossen, kostet die Behebung ebenfalls zunächst einmal nichts, da der Elektroinstallationsbetrieb für die Behebung von selbst verursachten Fehlern ohnehin selbst aufkommen muss. (Von Arbeiten an der elektrischen Anlage des Hauses in Eigenregie sollte man ohnehin unbedingt Abstand nehmen).
Kann man diese Ursachen ausschließen, sollte zunächst noch der Zählerstand an mehreren Tagen hintereinander abgelesen werden und die täglich ermittelten Verbräuche auf den Abrechnungszeitraum hochgerechnet werden. Erst wenn die ermittelten Verbrauchswerte tatsächlich klar unplausibel sind, sollte man eine Zählerprüfung verlangen.
Gutschrift für überhöht gezählten Verbrauch verlangen
Wenn ein Zähler nicht funktioniert und einen zu hohen Stromverbrauch ausweist, werden natürlich auch zu hohe Stromkosten in Rechnung gestellt. Man sollte sich daher mit dem zuständigen Stromversorger in Verbindung setzen und für die zu hohen bezahlten Kosten eine entsprechende Gutschrift verlangen.
Eine realistische Verbrauchshöhe lässt sich leicht anhand des täglichen Durchschnttsverbrauchs mit einem richtig funktionierenden Zähler ermitteln. Wegen des zu hoch angesetzten Verbrauchs überhöhte monatliche Abschläge sollte man ebenfalls heruntersetzen lassen.
FAQ
Welche Kosten verursacht die Prüfung eines Stromzählers?
In unserem Beispiel fallen für das gerechtfertigte Prüfen des Stromzählers Kosten von 0 EUR an. Die Gesamtkosten können im Einzelfall stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Welche Kosten können anfallen?
Bei einer gerechtfertigten Zählerprüfung fallen keine Kosten an, ist die Zählerprüfung nicht gerechtfertigt, muss man die Prüfkosten tragen. Hat der überhöhte Stromverbrauch eine andere Ursache, fallen unterschiedliche Kosten an. Mehr zu den möglichen Kosten im Einzelnen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich unnötige Kosten vermeiden?
Unnötige Kosten lassen sich vermeiden, indem man zunächst alle anderen Ursachen ausschließt. War die Prüfung des Stromzählers gerechtfertigt und der Zähler liefert tatsächlich falsche Strommenge, sollte man für zuviel bezahlte Beträge eine Gutschrift verlangen. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.