Eine anforderungs- und stilgerechte Stützmauer selber bauen
Wer sich im Garten eine Stützmauer selber bauen möchte, sollte sich über die technischen Anforderungen im Klaren sein. Wenn eine Abgrabung oder eine mächtige Böschung mit einem Höhenunterschied von über 2 Metern gesichert werden soll, ziehen Sie für die Mauerplanung einen Statiker heran. Für den Bau an sich können Sie durchaus in Eigenregie handeln, wenn Sie grundsätzlich etwas Erfahrung mit baulichen Errichtungen haben.
Als Stützmauern bieten sich folgende Methoden bzw. Stile an:
- Betonmauer aus Fertigmodulen
- Vermörteltes Mauerwerk oder Trockenmauer
- Gabionen
- Pflanzringe
Betonmauer
In ihrer stützenden Funktion sehr effektiv, weil schwer und massiv, sind Betonmauern aus Fertigmodulen oder auch aus einer Schalstein-Errichtung. Fertigmodule, zum Beipsiel L-Steine, ergeben eine sehr stabile und optisch säuberlich-nüchterne Sichtbetonmauer, sind allerdings durch ihr hohes Eigengewicht oft nur mit maschineller Unterstützung zu verarbeiten. Anders bei Schalsteinen, die erst durch nachträgliche Füllung mit Beton ihr endgültiges, schweres Gewicht bekommen.
Äußerst wichtig bei Schwergewichtsmauern aus Beton ist ein solides Fundament. Eine Kurz-Anleitung dafür sieht folgendermaßen aus: 1. Fundamentgraben von mindestens 80 Zentimetern Tiefe (Frostgrenze) ausheben 2. Drainage und Frostschutz durch Schotterschicht 3. Betonschicht, evtl. mit Baustahl-Elementen als Armierung zum Schutz der Betonschicht
Außerdem sollte eine Betonmauer einen Feuchteschutz direkt am erdberührten Mauerkorpus bekommen, zum Beispiel in Form einer Folie oder einer Schicht Bitumen-Spachtelmasse.
Vermörtelte oder trockene Mauer
Wer seine Stützmauer in klassischem, konventionellem Stil halten möchte, kann sich auch für eine gemauerte Variante entscheiden. Dabei sind sowohl vermörtelte, als auch unvermörtelte Mauern möglich.
Die Gesteinsauswahl ist bei gemauerten Mauern mit Stützfunktion wichtig, weil nicht alle Steine gleich feuchtigkeitsresistent sind. Klassische Mauerziegel etwa sind im Vergleich zu Natursteine wie Granit, Kalkstein, Dolimit oder Sandstein empfindlicher. Auch eine Vermörtelung stellt eine Einzugsschneise für Feuchtigkeit aus dem Erdreich dar. Eine vermörtelte Stützmauer aus Backsteinen oder mineralisch gebundenen Kunststeinen sollte also wie Betonmauern eine Nässebarriere unter der Basis und an der Rückseite bekommen.
Eine Trockenmauer aus Natursteinen ist in puncto Nässe unempfindlicher, muss aber ihre fehlende Eigenfestigkeit durch andere Methoden ausgleichen. Vor allem die Gegenneigung gegen den abzustützenden Hang ist hierbei üblich und effektiv. Ein längerer Hang mit moderater Neigung kann auch durch ein terrassiertes Arrangement mit mehreren niedrigen Trockenmauern gut abgefangen werden.
Gabionen
Gabionen haben mit ihrer geradkantigen Kontur einen puristischen, modernen Charakter. Durch ihre Bauweise mit losen Steinen im Gitterkorb sind sie relativ schnell zu errichten. Allerdings ist eine gründliche Vorarbeit für das Fundament nötig, das prinzipiell wie das für eine Betonmauer errichtet wird. Die Rahmen der einzelnen Gitterkörbe werden direkt auf das Fundament montiert.
Pflanzsteine
Mit Pflanzsteinen bekommt man relativ kostengünstig eine ausreichend schwere Steinmauer, die sich durch ihre typisch gestaffelte Bauweise ganz natürlich gegen den Hang lehnt und sich daher ideal zur Abstützung eignet. Durch die Erdbefüllung der einzelnen Pflanzsteine erhält die Mauer das nötige Gewicht und es sind nicht die immensen Betonmengen wie bei einer Schalsteinmauer-Befüllung nötig. Einen besonders angenehmen positiven Nebeneffekt hat eine Pflanzsteinmauer durch ihre Bepflanzungsmöglichkeit.