Entscheidende Einflussfaktoren
Anders als von vielen Heimhandwerkern angenommen, beansprucht das Lackieren mit einer Spraydose Aufwand und Zeit. Das Sprayen selber ist ein wenig nur die „Spitze des Eisbergs“. Um zu guten Ergebnissen zu kommen, verlagert sich der Arbeitsschwerpunkt in die Vorbereitung. Typische Einflussfaktoren sind:
- Verarbeitungstemperatur
- Windströmung und Luftzug
- Trocknungssituation
- Sprühabstand
- Gleichmäßigkeit in Menge und Winkel
Vorbearbeitung der Stuhlbauteile
Natürlich ist Spraylack vom Zustand der Flächen und Untergründe des Stuhls genauso abhängig wie mit dem Pinsel aufgetragene Varianten. Entsprechend dem Material, Holz oder Metall, muss der Stuhl abgeschliffen oder die Holzteile abgebeizt werden. Eine Demontage ist in manchen Fällen weniger umfangreich notwendig.
Beim Lackieren des Stuhls werden beim Sprayen dünnere Farbschichten aufgetragen. Anders als beim Bemalen lassen sich unsaubere oder unvollkommene Untergründe wenig „kaschieren“ oder ausgleichen.
Umgebungsbedingungen organisieren
Nicht ohne Grund sind Lackierkammern der Industrie hermetisch abgeriegelt und möglichst von allen äußeren Einflüssen abgeschirmt. Für das erfolgreiche Spraylackieren sollte auch im privaten Bereich eine Art ungestörte Lackierkammeratmosphäre geschaffen werden. Außerdem muss die Flüchtigkeit des Lacks berücksichtigt werden.
Beim Verschönern der Stühle helfen folgende Maßnahmen, ein optimales Lackierergebnis zu erzielen:
- Raumtemperatur zwanzig Grad Celsius plus/minus zwei Grad
- Unterbindung von Luftströmung während des Sprayens (geschlossene Fenster und Tür)
- Atem- und Augenschutz während des Sprühens
- Großzügiges Auskleiden der Arbeitsumgebung mit Abdeckfolien
- Der Abstand sollte immer etwa zwanzig Zentimeter betragen und entsprechend der Bauteilformen „mitgehen“
- Abwechselnd kreuzförmiges Aufsprühen der unterschiedlichen Lackiergänge
- Aufsprühwinkel von beiden Seiten 45 oder mittig neunzig Grad
- Je dünner die einzelne Schicht wird, desto besser wird das Gesamtergebnis
- Mindestens drei, besser fünf, Spraygänge aus abwechselnden Winkeln ausführen
- Nach Sprayende leichten Luftzug zur Trocknungsunterstützung veranlassen