Statische Situation von Stuhlmodellen
Holz- und Metallstühle sind im Normalfall so konstruiert, dass ihre Stabilität durch Belastung wächst. Sitzgewicht übt Druck auf das Gestell aus und fixiert es so im Montageaufbau. Schwachstelle sind seitlich wirkende Belastungen, wie sie durch Hin- und Herrücken oder ungleichmäßige Sitzpositionen hervorgerufen werden.
Stühle mit beweglichen Bauteilen wie ein Bürostuhl oder ein klappbarer Gartenstuhl erfordern neben der statischen Funktionsfähigkeit zusätzlich gangbare Einzelfunktionen von Schiebe- und Klappmechanismen. Bei einem Schaukelstuhl sind besondere Krafteinwirkungen zu berücksichtigen.
Schadensermittlung und Beurteilung
Schadensbilder sind gelockerte oder gelöste Verbindungen von einzelnen Bauteilen und Schäden an den Bauteilen selber. Brüche, Splitterungen und Verbiegungen können fast ausschließlich durch Austausch repariert werden. Bei leichteren Splitterungen und Verbiegungen muss geprüft werden, ob die ursprüngliche Stabilität durch „Flicken“ wieder erreicht wird.
Bis zu einem gewissen Grad ist das „Schienen“ beschädigter Querstreben oder Rahmenteile möglich. Leichte Oberflächensplitterungen an Holzstühlen können ausgeschliffen werden. Verbogene Metallstreben verändern fast immer die Gesamtstabilität des Stuhls. Ein Brechen ist in vielen Fällen nur eine Frage der Zeit. Metallstühle müssen, wenn möglich, geschweißt werden. Beschädigte Stühle aus Aluminium- oder Kunststoffrohr sind meist irreparabel.
Verbindungsarten
Klassische Verbindungen an Metallstühlen werden durch Verschweißen nach Anleitung hergestellt. Bei Holzstühlen sind mehrere, teilweise miteinander kombinierte, Konstruktionsweisen üblich:
Zapfverbindungen
Besonders an hochwertigen Stühlen werden Verzapfungen eingesetzt. Die Bauteile besitzen gegenläufige Aussparungen, die sich beim Zusammenstecken ineinander verschränken. Im Normalfall werden diese „Schloss-und Schlüssel“-Verbindungen zusätzlich geleimt.
Schraubverbindungen
Schrauben können Holzteile direkt durchstoßen und verbinden oder halten Hilfsbauteile wie Beschläge, Bänder und Winkel. Holzschrauben können direkt in Holz hineingebohrt sein oder mit einer Kontermutter versehen sein.
Holzdübel
Zylindrische Holzdübel stecken zwischen zwei gleichgroßen Löchern, die in den zu verbindenden Bauteilen gebohrt sind. Auch diese Verbindungsart ist meist zusätzlich verleimt. Auch herkömmliches Kleben kann helfen.