Wie bereite ich meinen Autolack auf?
Um Ihren Autolack optimal aufzubereiten, sollten Sie systematisch vorgehen. Zuerst muss der Lackzustand genau untersucht werden, um herauszufinden, welche Schritte erforderlich sind. Eine gründliche Reinigung bildet die Grundlage. Nutzen Sie dabei spezielle Mittel, um hartnäckige Verschmutzungen wie Teer, Baumharz oder Insektenreste zu entfernen und den Lack von Flugrost zu befreien. Achten Sie darauf, bei der Nutzung von Hochdruckreinigern ausreichend Abstand zu halten, um Schäden am Lack zu vermeiden.
Anschließend polieren Sie den Lack, wobei unterschiedliche Polituren je nach Lackzustand und gewünschtem Ergebnis eingesetzt werden können. Zur Verfügung stehen Ihnen abrasive Polituren, um tiefere Kratzer zu entfernen, und Hartwachspolituren, die sich für neuwertige und gut vorgereinigte Lacke eignen. Kleinere Kratzer können vorweg mit Reparatursets aus dem Fachhandel behandelt werden.
Die Politur kann per Hand oder mit einer Poliermaschine erfolgen. Behandeln Sie immer nur eine kleine Teilfläche, um das Aushärten der Politur zu verhindern. Versiegeln Sie nach der Politur den Lack mit flüssigem Hartwachs oder einer Keramikversiegelung, um ihn langfristig vor Umwelteinflüssen zu schützen. Diese Versiegelung sollten Sie etwa alle vier Monate erneuern, insbesondere nach sechs bis acht Wäschen.
Wichtige Tipps für die optimale Lackaufbereitung
- Arbeiten Sie stets im Schatten und bei moderaten Temperaturen, um das schnelle Trocknen der Produkte zu verhindern.
- Verwenden Sie für jede Anwendung ein separates Tuch oder Polierpad.
- Bearbeiten Sie den Lack in geraden Bewegungen, nicht kreisförmig, um Hologramme zu vermeiden.
- Wenden Sie keinen übermäßigen Druck an, insbesondere bei der Nutzung einer Poliermaschine, um den Lack nicht zu beschädigen.
- Polieren Sie schwer zugängliche Stellen und Kanten per Hand.
Beachten Sie jedoch, dass bei tiefen Lackbeschädigungen immer ein Fachmann hinzugezogen werden sollte, um Rostbildung und teure Reparaturen zu vermeiden.
Die Reinigung: Der erste Schritt zur glänzenden Oberfläche
Bevor Sie mit der Politur beginnen, stellt eine gründliche Reinigung des Fahrzeugs die Basis dar. Beginnen Sie mit einer gründlichen Handwäsche, um den groben Schmutz zu entfernen. Verwenden Sie hierfür ein Autoshampoo und ein weiches Waschhandschuh. Arbeiten Sie systematisch von oben nach unten, um zu vermeiden, dass Schmutzpartikel von den unteren Bereichen auf bereits gereinigte Flächen gelangen.
Anschließend müssen hartnäckige Verschmutzungen wie Insektenreste, Baumharz oder Teer entfernt werden. Hierfür eignet sich die Anwendung von Reinigungsknete. Befeuchten Sie die Lackoberfläche leicht und ziehen Sie die Knete vorsichtig über die betroffenen Stellen. Dies bindet die Verunreinigungen und hinterlässt eine glatte Oberfläche.
Nun folgt die Entfernung von Flugrost. Verwenden Sie ein spezielles Flugrostentfernungsmittel gemäß den Anweisungen des Herstellers und lassen Sie es für die empfohlene Zeit einwirken. Spülen Sie das Mittel anschließend gründlich mit klarem Wasser ab.
Am Ende des Reinigungsvorgangs sollte das Fahrzeug abschließend abgespült und mit einem sauberen Mikrofasertuch sorgfältig getrocknet werden. Achten Sie darauf, auch in kleinen Vertiefungen und Spalten alle Feuchtigkeit zu entfernen, um Wasserflecken zu vermeiden.
Die Politur: Glanz zurückgewinnen und Kratzer entfernen
Nachdem Ihr Fahrzeug gründlich gereinigt ist, folgt die Politur, um den Glanz zurückzugewinnen und feine Kratzer zu entfernen. Dieser Prozess kann entweder per Hand oder maschinell durchgeführt werden, je nach Größe der zu behandelnden Fläche und Zustand des Lacks.
- Handpolitur: Die Handpolitur ist besonders für kleinere Flächen oder weniger stark verwitterte Lacke geeignet. Tragen Sie eine kleine Menge Politur auf ein weiches Mikrofasertuch oder ein Polierpad auf. Polieren Sie den Lack in geraden Bewegungen mit leichtem Druck und bearbeiten Sie immer nur kleine Teilflächen, um ein Antrocknen der Politur zu verhindern. Überschüssige Politurreste wischen Sie mit einem sauberen Mikrofasertuch ab. Achten Sie darauf, immer im Schatten und bei moderaten Temperaturen zu arbeiten.
- Maschinelle Politur: Für größere Flächen oder stark verwitterte Lacke empfiehlt sich der Einsatz einer Poliermaschine. Diese Methode ist effizienter, erfordert jedoch Übung und Vorsicht. Befeuchten Sie den Polierschwamm leicht und geben Sie die Politur darauf. Polieren Sie den Lack abschnittsweise mit mittlerem Druck und halten Sie die Maschine stets in Bewegung, um Hitzeschäden zu vermeiden. Nach dem Polieren entfernen Sie überschüssige Rückstände sofort mit einem Mikrofasertuch.
Hinweis: Unabhängig von der gewählten Methode entfernt das Polieren nur eine sehr dünne Schicht von etwa 0,1 bis 0,5 Mikrometer vom Klarlack, daher sollte der Vorgang in der Regel nicht öfter als zweimal jährlich durchgeführt werden.
Die Wahl der richtigen Politur
Die Wahl der richtigen Politur ist entscheidend für ein optimales Ergebnis und richtet sich nach dem aktuellen Zustand Ihres Lacks.
Polituren nach Schleifgrad
- Feine Schleifpolituren: Diese Polituren sind ideal für leichte Kratzer und kleine Lackunebenheiten. Sie entfernen minimal Material und sind daher ideal für regelmäßige Pflege.
- Mittlere und grobe Schleifpolituren: Sollten tiefergehende Kratzer und stärkere Lackbeschädigungen vorhanden sein, greifen Sie zu mittleren oder groben Schleifpolituren. Diese tragen mehr Lack ab und beseitigen tiefere Schäden effektiv.
Spezielle Anwendungsbereiche
- One-Step-Polituren: Diese Kombiprodukte enthalten sowohl Schleifpartikel als auch Wachse. Sie sind besonders praktisch, wenn Sie in einem Arbeitsgang sowohl polieren als auch versiegeln möchten. Beachten Sie jedoch, dass diese Produkte oft weniger Glanz bieten als spezialisierte Polituren und separate Wachse.
- Multistufen-Polituren: Für beste Ergebnisse, insbesondere bei älteren oder stark beanspruchten Lacken, empfiehlt sich eine Schritt-für-Schritt-Politur, bei der mit groben Schleifpolituren begonnen und mit feinen Polituren abgeschlossen wird.
Applikationsmethoden
- Manuelle Anwendung: Für kleinere Flächen und weniger stark beschädigte Lackstellen eignet sich die Handpolitur. Verwenden Sie hierfür ein weiches Mikrofasertuch und tragen Sie die Politur in geraden Bewegungen auf.
- Maschinelle Anwendung: Bei größeren Flächen oder stark verwittertem Lack bietet eine Poliermaschine effizienteren Abrieb. Verwenden Sie verschiedene Polierpads je nach Schleifgrad der Politur. Achten Sie auf geringeren Druck an Kanten und Sicken, um den Lack nicht zu beschädigen.
Eine sorgfältige Auswahl der Politur und die richtige Anwendungstechnik sind wesentlich, um Ihrem Fahrzeug wieder zu neuem Glanz zu verhelfen und es langfristig zu schützen.
Die Versiegelung: Langfristiger Schutz für den Lack
Nach der gründlichen Politur sollten Sie den Lack Ihres Fahrzeugs versiegeln, um ihn langfristig vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen. Eine Lackversiegelung bietet nicht nur Schutz, sondern verbessert auch Glanz und Farbintensität. Sie haben dabei mehrere Möglichkeiten:
Arten der Lackversiegelung
Wachsversiegelung:
- Vorteile: Schützt den Lack und sorgt für einen tiefen Glanz sowie eine Farbvertiefung.
- Anwendung: Tragen Sie das Wachs mit einem Applikationsschwamm dünn und gleichmäßig auf eine kleine Teilfläche auf. Lassen Sie es leicht antrocknen und entfernen Sie die Rückstände mit einem sauberen Mikrofasertuch.
- Haltbarkeit: Muss etwa alle vier Monate erneuert werden, besonders nach 6-8 Fahrzeugwäschen.
Synthetische Polymerversiegelung:
- Vorteile: Bietet eine besonders widerstandsfähige Schutzschicht, die langlebiger und weniger pflegeintensiv ist.
- Anwendung: Tragen Sie die Polymerversiegelung mit einem Mikrofasertuch auf der Lackoberfläche dünn und gleichmäßig auf. Meistens brauchen Sie nur einmal darüber zu wischen.
- Haltbarkeit: Diese Versiegelung hält in der Regel mehrere Monate.
Keramikversiegelung:
- Vorteile: Bildet eine extrem harte Schicht, die den Lack vor kleinen Kratzern, UV-Strahlung, chemischen Substanzen und Vogelkot schützt.
- Anwendung: Sprühen Sie die Keramikversiegelung auf ein Mikrofasertuch und verteilen Sie diese gleichmäßig in kleinen Bereichen. Überschüssige Versiegelung sollten Sie mit einem trockenem Mikrofasertuch entfernen.
- Haltbarkeit: Bis zu mehreren Jahren, ideal für Fahrzeuge, die intensiveren Schutz benötigen.
Zusätzliche Vorteile einer Lackversiegelung
- Erleichterte Reinigung: Durch die glatte Oberfläche haften Schmutz- und Insektenreste weniger stark, wodurch die Reinigung erheblich vereinfacht wird.
- Langanhaltender Glanz: Die Versiegelung hält den Lack glänzend und schützt ihn vor Oxidation und Verwitterung.
- Wasserabweisend: Wasser und Schmutz perlen einfach ab, wodurch Flecken vermieden werden.
Stellen Sie sicher, dass Sie die Versiegelung regelmäßig gemäß den Herstellervorgaben erneuern, um einen optimalen Schutz für Ihren Autolack zu gewährleisten.
Zusätzliche Tipps für die Lackaufbereitung
- Gründliche Handwäsche: Waschen Sie das Fahrzeug von Hand, um groben Schmutz und Verunreinigungen zu entfernen. Verwenden Sie einen weichen Waschhandschuh und Autoshampoo, um Kratzer zu vermeiden.
- Kontrolle der Oberfläche: Nach der Wäsche können leichte Ablagerungen durch leichtes Überstreichen des Lacks mit der Hand erfühlt werden. Wickeln Sie eine Zellophan-Folie um den Finger, um kleinste Unebenheiten zu ertasten und sicherzustellen, dass der Lack vollständig glatt ist.
- Korrekte Technik bei der Politur: Arbeiten Sie immer in kleinen, überschaubaren Abschnitten von etwa 40 x 40 cm. Tragen Sie die Politur erst auf das Polierpad und nicht direkt auf den Lack auf. Polieren Sie in geraden, überlappenden Bahnen und üben Sie nur minimalen Druck aus, um die Lackschicht nicht zu beschädigen.
- Pflege der Poliermaschine: Verwenden Sie bei der Verwendung einer Poliermaschine unterschiedliche Polierpads für verschiedene Schleifgrade. Wechseln Sie die Pads regelmäßig aus, um eine gleichmäßige Politur zu gewährleisten und das Risiko von Hologrammen und anderen Lackschäden zu minimieren.
- Politurreste sofort entfernen: Wischen Sie überschüssige Politur sofort mit einem sauberen Mikrofasertuch ab, um hartnäckige Rückstände und Schlierenbildung zu vermeiden.
- Schutz empfindlicher Teile: Decken Sie Kunststoff- und Gummiteile mit geeignetem Material ab, um Verfärbungen durch Politur zu vermeiden. Auch Glasflächen sollten vor der Politur geschützt werden.
- Frühjahrs- und Herbstpflege: Planen Sie die Lackaufbereitung bevorzugt im Frühjahr und Herbst, um den besten Schutz gegen saisonale Einflüsse wie Baumharz, Insekten und Streusalz zu bieten.
- Langfristiger Schutz durch Versiegelung: Tragen Sie nach der Politur eine geeignete Versiegelung wie Hartwachs oder Keramik auf, um den Lack vor UV-Strahlung, chemischen Substanzen und kleineren Kratzern zu schützen. Diese Versiegelung hält in der Regel mehrere Monate und sollte etwa alle vier bis sechs Monate erneuert werden.
Mit diesen praktischen Tipps optimieren Sie die Lackaufbereitung Ihres Fahrzeugs und tragen maßgeblich zum Werterhalt bei. Sollten Sie sich unsicher fühlen oder tiefere Lackschäden feststellen, konsultieren Sie einen Fachmann, um mögliche Rostbildung und aufwendige Reparaturen zu vermeiden.