Überraschend: Schäden durch Windsog
Bei Einfamilienhäusern ist das Dach ist die größte Angriffsfläche für Stürme. Die schlimmsten Schäden entstehen auf der dem Wind abgewandten Seite. Grund dafür ist der gefährliche Windsog. Schon bei Windstärke 7, also Windgeschwindigkeiten von 50 – 60 km/h, kann pro Quadratmeter Dachfläche ein Sog mit einem Zuggewicht von etwa 100 kg entstehen. Lockere, lose und leichte Dacheindeckungen werden davon unwiderstehlich angesaugt und vom Dach gerissen. Danach hat der Wind mit den umliegenden Dachsteinen oder -pfannen leichtes Spiel.
Windanfälligkeit von Dächern
Besonders alte Dächer und Flachdächer trotzen starken Winden besonders schlecht. Seit 2011 gelten neue Richtwerte für die Windsogsicherung von Dächern. Ist Ihr Dach neu oder nach 2011 saniert worden, sind Sie also auf der sicheren Seite.
Ältere Dächer dagegen sind nur auf weniger starken Windsog eingerichtet. Gerade wenn Ihr Dach also dem Ende seiner Lebenszeit entgegen geht sollten Sie jährlich vor den Winter- und Frühjahrsstürmen einen Fachmann zur Begutachtung des Daches konsultieren.
Aufgrund Ihrer Aerodynamik sind Steildächer viel weniger gefährdet als Flachdächer. Flachdächer mit einer Neigung von weniger als 7° können wie ein Segel wirken, Stürme können das komplette Dach anheben und davon wehen.
Auch das Material der Eindeckung beeinflusst die Anfälligkeit für Wind. Schiefer und Titanzink halten größeren Windstärken gut stand. Hartbedachungen mit Dachsteinen und Dachziegeln zeigen sich ebenfalls als sturmfest.
Bestandsbauten sichern
Für die Sicherung von älteren Dächern können Sturmklammern installiert werden. Dadurch wird die Wirkung des Windsogs verringert, ein Abrutschen der Dachpfannen kann dadurch verhindert werden. Bei der Berechnung der Anzahl der nötigen Sturmklammern spielen folgende Faktoren eine Rolle:
- Dachform
- Dachneigung
- Material der Eindeckung
- Geografische Lage des Hauses
Je nach örtlicher Windlast kann es nötig sein, jede einzelne Dachpfanne mit Sturmklammern nachzurüsten.
Sturmschäden schnell reparieren
Wenn Ihr Dach trotz allem durch einen Sturm Schaden genommen hat, müssen Sie schnellst möglich die Schäden beseitigen. Das Dach ist nun besonders anfällig für Folgeschäden, schon leichter Wind kann nun unter umliegende Dachziegel greifen und weitere Schäden verursachen. Eindringende Feuchtigkeit schädigt die Bausubstanz und kann die komplette Dachkonstruktion gefährden.