Herstellung von Styrodur
Styrodur wird seit gut 50 Jahren als Wärmedämmstoff eingesetzt. Entwickelt wurde Styrodur ursprünglich von der BASF. Heute ist es unter verschiedenen Markennamen, beispielsweise als Jackodur, Floormate oder Roofmate im Handel erhältlich. Die Basis von Styrodur ist, genau wie bei dem bekannteren Styropor auch, der Kunststoff Polystyrol. Während Styropor unter Wasserdampf aufgeschäumt wird, wird Styrodur extrudiert:
- Zunächst wird das Polystyrol geschmolzen.
- Im nächsten Schritt werden Treib- und Brandschutzmittel zugefügt.
- Mittels einer Breitschlitzdüse wird das Polystyrol auf einem Fließband verteilt. Dieser Schritt wird als Extrusion bezeichnet.
- Nun wird das Styrodur aufgeschäumt und in spezielle Formen gepresst.
Eigenschaften von Styrodur
Styrodur, auch als XPS (Extrudiertes Polystyrol) abgekürzt, verfügt über eine durchgängige Schaumstruktur. Es handelt sich um einen druckfesten, wasserabweisenden und unverrotbaren organischen Dämmstoff. Styrodurplatten werden herstellerseitig normalerweise farbig gekennzeichnet, häufig sind die Platten grün, andere Hersteller färben die XPS-Platten in anderen Farben, beispielsweise in Rosa ein.
Extrudiertes Polystyrol schließt das verwendete Treibgas, meist Kohlendioxid, ein und bildet einen geschlossenzelligen Hartschaum. Deswegen sind Styrodurplatten extrem leicht. Die Rohdichte beträgt je nach Druckfestigkeit des Styrodurs 25-50 kg/m³. Dank des Zusatzes von brandhemmenden Stoffen sind Styrodurplatten in der Brennbarkeitsklasse B1 (schwer entflammbar) erhältlich, ohne den Zusatz solcher Stoffe werden Styrodurplatten zur Brennbarkeitsklasse B2 (normal entzündlich) gerechnet.
Gleichzeitig sind Styrodurplatten mechanisch stark belastbar und nahezu unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Spezielle Zuschlagstoffe verbessern die Beständigkeit von Styrodurplatten gegenüber UV-Licht maßgeblich. Unbehandelte Platten werden im Sonnenlicht dagegen spröde.
Das eingeschlossene Treibgas in den geschlossenen Zellen des Hartschaums ist verantwortlich für die hervorragende Eignung von Styrodur in der Wärmedämmung: Die Wärmleitfähigkeit von Styrodur beträgt zwischen 0,02 und 0,04 Watt pro Meter und Kelvin.
Der Preis von Styrodurplatten beträgt zwischen 200 und 260 Euro pro Kubikmeter.
Anwendungsbereiche von Styrodurplatten
Styrodurplatten sind ideal geeignet für folgende Anwendungen:
- Aufsparrendämmung
- Flachdachdämmung (unter Abdichtung und Umkehrdach)
- Dämmung des Bodens
- Fassadendämmung als Kerndämmung oder Perimeterdämmung
Nachteilig an Styrodurplatten ist lediglich der relativ hohe Preis sowie der große Energieverbrauch bei der Herstellung. Dadurch haben die erdölbasierten Hartschaumplatten eine relativ schlechte Ökobilanz.