Warum überhaupt Styropor verputzen?
Das Verputzen von Styroporplatten ist wichtig, da es die Dämmschicht vor mechanischen Beschädigungen und Witterungseinflüssen schützt. Zudem verhindert der Putz das Eindringen von Feuchtigkeit und somit Schimmelbildung und Bauschäden. Optisch sorgt der Putz für eine ansprechende und flexibel gestaltbare Oberfläche, was insbesondere bei Außenfassaden den Wert einer Immobilie erhöht.
Die richtige Vorbereitung
Bevor Sie mit dem Verputzen der Styroporplatten beginnen, ist eine gründliche Vorbereitung entscheidend. Befolgen Sie diese Schritte:
- Werkzeuge und Material bereitstellen: Halten Sie alle benötigten Werkzeuge wie Spachtel, Messer und eine Wasserwaage griffbereit, um effizientes Arbeiten zu ermöglichen.
- Arbeitsfläche schützen: Decken Sie den Boden und angrenzende Bereiche mit Folie oder Tüchern ab, um Verschmutzungen zu vermeiden.
- Untergrund reinigen: Entfernen Sie alte Farbreste, Tapeten, Nägel und Schrauben. Reinigen Sie die Styroporoberfläche gründlich mit einem Staubsauger und einem feuchten Tuch.
- Beschädigungen ausbessern: Überprüfen Sie die Styroporplatten auf Schäden und Unebenheiten. Befestigen Sie lose Teile und füllen Sie Lücken oder Risse.
- Telleranker setzen: Vergewissern Sie sich, dass an jeder Plattenecke und in der Mitte jeder Styroporplatte Telleranker vorhanden sind, um die Stabilität zu gewährleisten. Setzen Sie fehlende Anker nachträglich ein.
- Grundierung auftragen: Falls der Untergrund stark saugt oder sandet, tragen Sie eine Grundierung auf, um die Haftung des Putzes zu verbessern. Nutzen Sie dafür eine Farbrolle oder einen Quast.
Eine sorgfältige Vorbereitung ist der Schlüssel für ein gleichmäßiges und dauerhaftes Putzresultat auf Styroporplatten.
Putz und Armierungsgewebe – Die optimale Verbindung
Das Einbetten eines Armierungsgewebes in die Spachtelmasse stärkt den Putz und verhindert Rissbildungen.
Schritt 1: Spachtelmasse auftragen
Tragen Sie eine geeignete Spachtelmasse gleichmäßig auf die Styroporplatten auf. Die Schichtdicke sollte etwa 3-4 mm betragen, um eine stabile Basis zu schaffen.
Schritt 2: Armierungsgewebe einbetten
Betten Sie das Armierungsgewebe in die noch feuchte Spachtelmasse ein, indem Sie es faltenfrei eindrücken. Die Gewebebahnen sollten dabei mindestens 10 cm überlappen, um eine vollständige Einbettung zu gewährleisten.
Schritt 3: Glätten und Trocknen
Glätten Sie die Oberfläche mithilfe eines Glätters und lassen Sie die Schicht vollständig austrocknen. Eine vollständige Trocknung ist entscheidend für die Haftung und Stabilität des Putzes.
Durch diese präzise Vorgehensweise erzielen Sie eine widerstandsfähige und langlebige Verbindung, die sowohl mechanischen Belastungen als auch Witterungseinflüssen standhält.
Der richtige Putz für Ihre Styroporplatten
Die Wahl des passenden Putzes hängt von den spezifischen Anforderungen Ihres Projekts und den Umgebungsbedingungen ab. Hier einige Empfehlungen:
Leichtputz
Leichtputz ist ideal, da er durch seine geringere Dichte die Styroporplatten nicht unnötig belastet. Luftporen oder leichte Zuschlagstoffe machen ihn flexibel und rissbeständig.
Organische Putze
Organische Putze auf Kunstharzbasis sind elastisch, rissüberbrückend und wasserabweisend. Sie eignen sich gut für Innen- und Außenbereiche.
Mineralische Putze
Mineralische Putze, wie Kalkzementputz, bieten eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Belastungen und Witterungseinflüsse, benötigen jedoch oft eine Grundierung auf der Armierungsschicht.
Putzdicken und Anwendungshinweise
Je nach Putzart empfehlen sich unterschiedliche Schichtdicken:
- Leichtputz: 10-15 mm
- Dünnputz: 3-5 mm
- Mineralische Putze: 15-20 mm in mehreren Lagen
Stellen Sie sicher, dass der Untergrund fest, sauber und leicht aufgeraut ist. Verwenden Sie bei stark saugenden Flächen eine Grundierung und lassen Sie jede Putzschicht vollständig trocknen, bevor Sie mit dem nächsten Schritt fortfahren.
Mit der richtigen Materialwahl und Anwendung erzielen Sie eine dauerhafte und ästhetisch ansprechende Verkleidung Ihrer Styroporplatten.
Putz auftragen – So geht’s
Nachdem Grundierung und Armierungsgewebe getrocknet sind, können Sie den Putz auftragen. Arbeiten Sie sorgfältig, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
Schritt 1: Putz anmischen
Rühren Sie den Putz nach Herstellerangaben an. Er sollte nicht zu flüssig und nicht zu fest sein. Verwenden Sie einen Baukübel und eine Rührmaschine für eine homogene Mischung.
Schritt 2: Putz auftragen
Benutzen Sie eine Kelle oder Glättkelle, um den Putz gleichmäßig aufzutragen. Beginnen Sie in einer Ecke und arbeiten Sie sich systematisch vor. Die Schichtdicke sollte je nach Putzart etwa 3 bis 5 mm betragen.
Schritt 3: Oberfläche glätten
Glätten Sie die Fläche mit einer Kartätsche und arbeiten Sie zügig, da der Putz schnell anzieht. Für eine besonders glatte Oberfläche können Sie abschließend nochmals mit einer Glättkelle arbeiten.
Schritt 4: Struktur erstellen (optional)
Bei Strukturputzen gestalten Sie die Oberfläche nach Wunsch mit Strukturwalzen, Bürsten oder einem Schwammbrett. Achten Sie auf eine gleichmäßige Struktur.
Schritt 5: Trocknung und Nachbereitung
Lassen Sie den Putz vollständig trocknen. Überprüfen Sie regelmäßig die Trocknung und vermeiden Sie Zugluft, um Rissbildungen zu verhindern. Nach der Trocknung kann die Fläche gestrichen oder tapeziert werden.
Durch die Einhaltung dieser Schritte stellen Sie sicher, dass der Putz optimal haftet und für viele Jahre haltbar bleibt.
Nach dem Verputzen – So geht’s weiter
Nach dem Durchtrocknen des Putzes können Sie die endgültige Gestaltung der verputzten Fläche fortsetzen.
Schleifen und Reinigen
Schleifen Sie die Putzoberfläche leicht ab, um Unebenheiten zu beseitigen. Entfernen Sie den dabei entstandenen Staub gründlich.
Oberflächenbehandlung
Je nach gewünschtem Endergebnis können Sie die Fläche streichen, tapezieren oder mit Struktur- oder Rollputz versehen.
- Streichen: Tragen Sie geeignete Wandfarbe in ein oder zwei Schichten auf.
- Tapezieren: Nutzen Sie passenden Kleister und grundieren Sie die Wände, um die Saugfähigkeit zu reduzieren.
- Strukturputz/Rollputz: Verwenden Sie Putze in verschiedenen Körnungen und Farben für dekorative Effekte.
Pflege und Wartung
Zur Erhaltung der Langlebigkeit sind regelmäßige Kontrollen und Pflege wichtig:
- Reinigung: Reinigen Sie die Oberfläche mit einem feuchten Tuch oder milder Seifenlauge.
- Instandhaltung: Bei Beschädigungen oder Rissen reparieren Sie diese zeitnah.
Durch eine sorgfältige Nachbehandlung und regelmäßige Pflege bleibt Ihre verputzte Styroporfläche langfristig attraktiv und robust.