Herkunft und botanische Merkmale
Sucupira ist ein Sammelbegriff für verschiedene Hölzer aus den tropischen Regionen Südamerikas, insbesondere aus Brasilien, Venezuela, Kolumbien und den Guyanas. Die Gattungen Bowdichia und Diplotropis der Familie Fabaceae sind vorrangig vertreten. Diese Bäume wachsen in feuchten oder halbtrockenen Wäldern und zeichnen sich durch ihre hohe Härte und Widerstandsfähigkeit aus.
Die Bäume erreichen beachtliche Größen, wobei einige Arten bis zu 35 Meter hoch werden können. Die Stämme sind meist gerade und rund, mit einem Durchmesser von bis zu 1,2 Metern. Unterschiede in der Rindenstruktur ermöglichen die Unterscheidung zwischen Diplotropis (rauere Rinde) und Bowdichia.
Zu den typischen Vertretern der Bowdichia-Gattung gehören Bowdichia nitida und Bowdichia virgilioides, während Diplotropis martiusii und Diplotropis purpurea bekannte Arten der Diplotropis-Gattung sind. Auf dem Holzmarkt werden diese verschiedenen Sucupira-Arten nicht separat gehandelt, da ihre strukturellen und optischen Merkmale ähnlich sind und sie daher unter einem gemeinsamen Namen zusammengefasst werden.
Erscheinungsbild und Struktur
Sucupira-Holz zeichnet sich durch markante farbliche Unterschiede zwischen Splint- und Kernholz aus. Der Splint ist etwa 1 bis 2,5 cm breit und variiert von blass gelblich bis hellbraun. Das Kernholz hingegen reicht von gelblich-braun über rötlich-braun bis hin zu tiefem Schokoladenbraun, oft ergänzt durch einen purpurbraunen Unterton.
Die Poren des Sucupira-Holzes sind mittelgroß bis grob und gleichmäßig verteilt. Charakteristisch sind gelbliche bis graue Füllungen in den Poren, die auf Längsschnitten als hellere Porenrillen sichtbar werden. Diese Porenrillen prägen das unverwechselbare Holzbild.
Ein auffälliges Merkmal sind die Speicherzellen, die helle Ränder um die Poren oder feine tangentiale Bänder von unterschiedlichem Abstand aufweisen. Diese Bänder erzeugen eine unregelmäßige, hellbräunliche Fladerung. Der Faserverlauf variiert von gerade bis hin zu stark wechseldrehwüchsig. Bei stark wechseldrehwüchsigem Holz entstehen auf den radialen Flächen ansprechende Glanzstreifen.
Die Holzstrahlen sind sehr fein und nur unter Vergrößerung erkennbar, was die homogene und dennoch dekorative Struktur des Holzes verstärkt. Insgesamt bietet Sucupira mit seiner Kombination aus markanten Farben und interessanten Porenstrukturen ein visuell faszinierendes Erscheinungsbild für vielfältige Anwendungen.
Eigenschaften und Bearbeitung
Sucupira zählt zu den schwersten Hölzern weltweit, mit einer Rohdichte im lufttrockenen Zustand zwischen 0,85 und 1,03 g/cm³. Diese hohe Dichte macht das Holz äußerst robust und widerstandsfähig, jedoch auch anspruchsvoll in der Bearbeitung.
Für die mechanische Bearbeitung sind Hartmetallwerkzeuge empfehlenswert, um glatte Flächen und scharfe Kanten zu erzielen. Handwerkzeuge erfordern großen Aufwand. Beim Hobeln und Fräsen können rauhe Oberflächen aufgrund des wechselnden Faserverlaufs entstehen. Für Schraubverbindungen sollten Sie unbedingt vorbohren.
Sucupira lässt sich nach einer thermischen Behandlung gut messern und drechseln. Für eine erfolgreiche Verleimung und Oberflächenbehandlung sollte das Holz trocken und sauber sein. Besonders bei polierten Oberflächen sind kräftige Füller notwendig, um die Porigkeit zu reduzieren. Eine gründliche Vorbereitung und Nachbehandlung sind essenziell, um die beeindruckenden Eigenschaften dieses Holzes optimal zu nutzen.
Trocknung und Stehvermögen
Um die Qualität von Sucupira-Holz zu erhalten, ist eine langsame Trocknung notwendig, um Rissbildung und Verformungen zu vermeiden. Frisches Sucupira-Holz hat eine hohe Anfangsfeuchte, deswegen sollten Sie starkes Material zuerst im Freien vortrocknen.
Für die technische Trocknung verwenden Sie schonende Programme, um Oberflächen- und Endrisse sowie Verformungen zu minimieren. Sucupira weist ein gutes bis befriedigendes Stehvermögen auf und ist damit für viele Anwendungen geeignet. Die geringen Schwindmaße des Holzes tragen zur Stabilität bei, sodass es nur eine mittlere Schwind- und Quellneigung zeigt.
Dauerhaftigkeit und Resistenz
Sucupira-Holz zeichnet sich durch eine hohe natürliche Dauerhaftigkeit aus, die es für zahlreiche Einsatzbereiche attraktiv macht. Die Dauerhaftigkeit des Kernholzes gegenüber holzzerstörenden Pilzen reicht von sehr dauerhaft bis mäßig dauerhaft, entsprechend den Dauerhaftigkeitsklassen 1 bis 2 nach DIN EN 350-2. Das Holz ist gut resistent gegen Pilz- und Insektenbefall und eignet sich daher gut für Anwendungen mit hoher biologischer Belastung.
In Bezug auf Termiten zeigt Sucupira eine mäßige Beständigkeit. In Gebieten mit hoher Termitenaktivität können zusätzliche Schutzmaßnahmen notwendig sein. Im maritimen Umfeld, wie im Meerwasser, ist Sucupira nicht beständig und daher für diese Anwendungen ungeeignet.
Für Projekte im Innen- und Außenbereich ist Sucupira eine robuste Wahl, insbesondere dort, wo hoher Widerstand gegen Feuchtigkeit und biologische Schädlinge erforderlich ist. Eine sachgemäße Verarbeitung und regelmäßige Pflege verlängern die Lebensdauer dieses Holzes zusätzlich.
Verwendungsmöglichkeiten
Aufgrund seiner physischen und ästhetischen Merkmale findet Sucupira-Holz vielseitige Anwendungen im Innen- und Außenbereich. Es kann sowohl als Vollholz als auch in Form von Furnier verwendet werden.
Innenbereich
- Bodenbeläge: Sucupira-Holz eignet sich hervorragend für Parkett aufgrund seiner Abriebfestigkeit und Langlebigkeit.
- Treppen: Die hohe Festigkeit und Härte des Holzes machen es ideal für Treppenstufen.
- Möbel: Sie können hochwertiges Mobiliar und Kleinmöbel aus Sucupira herstellen.
- Kunsthandwerk: Für kunstvolle Drechselarbeiten ist Sucupira aufgrund seiner guten Bearbeitbarkeit sehr beliebt.
- Dekorative Verkleidungen: Edle Furniere aus Sucupira verschönern Wandverkleidungen und den Innenausbau von Fahrzeugen.
Außenbereich
- Terrassen: Terrassendielen aus Sucupira sind extrem witterungsbeständig und langlebig.
- Brücken und Bauten: Das Holz ist weit verbreitet im Brückenbau und anderen stark belasteten Konstruktionen.
- Gartenmöbel: Die natürliche Resistenz gegen Pilze und Insekten macht Sucupira ideal für Gartenmöbel.
- Unterkonstruktionen: Sie können es für tragende Konstruktionen wie Schwellen und Containerböden verwenden.
Sonstige Anwendungen
- Fahrzeugbau: Das Holz findet häufig im Ausbau von Fahrzeugen Anwendung.
- Werkzeugstiele: Sucupira ist aufgrund seiner Härte gut für Werkzeugstiele geeignet.
- Dekorative Akzente: Es wird gelegentlich für dekorative Effekte in Kombination mit anderen Materialien verwendet.
Oberflächenbehandlung
Für die optimale Oberflächenbehandlung von Sucupira-Holz sollten Sie einige Techniken beachten, um sowohl die Ästhetik als auch die Funktionalität zu bewahren.
Schleifen und Absaugung
- Schleifen: Ein gründliches Schleifen ist notwendig, um die Härte und Dichte von Sucupira auszugleichen. Beginnen Sie mit grobem Schleifpapier und arbeiten Sie sich bis zu feiner Körnung vor, um eine glatte Oberfläche zu erzielen.
- Absaugung: Aufgrund möglicher allergischer Reaktionen sollten Sie für eine geeignete Absaugung sorgen, um die Exposition gegenüber Holzstäuben zu minimieren.
Porenfüllende Behandlungen
Sucupira besitzt eine markante Porenstruktur, die in der Behandlung berücksichtigt werden sollte:
- Füllstoffe: Verwenden Sie kräftige Füller, um die Poren zu verschließen, bevor weitere Oberflächenbehandlungen erfolgen. Dadurch erhält das Holz eine gleichmäßige, polierbare Oberfläche.
- Polieren: Nach dem Einsatz von Füllstoffen erzielen Sie durch Polieren einen ansprechenden Glanz.
Finish-Optionen
Je nach gewünschtem Endergebnis können verschiedene Techniken angewendet werden:
- Ölen und Wachsen: Diese Methoden bieten guten Schutz und unterstreichen die natürliche Farbpalette des Holzes.
- Versiegeln: Versiegelungen bieten zusätzliche Schutzschichten und sind ideal bei erhöhter Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit.
- Kalken: Diese Technik erzielt dekorative Effekte auf dem dunklen Hintergrund des Sucupira-Holzes.
Besondere Hinweise
- Beizen: Aufgrund der dichten Struktur von Sucupira nimmt das Holz Beizen schlecht auf.
- Pflege: Regelmäßige Pflege ist entscheidend für die Langlebigkeit der Oberflächenbehandlung.
Mit diesen Methoden bringen Sie die natürliche Schönheit und Robustheit von Sucupira-Holz optimal zur Geltung.
Technische Eigenschaften
Sucupira-Holz beeindruckt durch seine bemerkenswerte Festigkeit und Stabilität. Die Rohdichte des Holzes liegt im lufttrockenen Zustand zwischen 0,85 und 1,03 g/cm³. Die Druckfestigkeit variiert zwischen 78 und 110 N/mm², während die Biegefestigkeit bei 140 bis 182 N/mm² liegt.
Der Elastizitätsmodul (Biegung) beträgt zwischen 17.950 und 22.300 N/mm², was Sucupira eine hohe Flexibilität und Beständigkeit gegen Verformungen verleiht. Die Härte nach dem Janka-Test reicht von 8,7 bis 15,2 kN, und die Brinellhärte liegt zwischen 34 und 54 N/mm².
Ein wichtiger Aspekt für die Verarbeitung und den Einsatz von Sucupira ist das Schwindverhalten. Das differentielle Schwindmaß beträgt radial 0,22–0,26 % und tangential 0,34–0,36 %. Diese geringen Werte zeigen, dass Sucupira nur eine mittlere Neigung zum Quellen und Schwinden aufweist, was zur Formstabilität beiträgt.
Sucupira bietet herausragende technische Eigenschaften und ist somit eine ausgezeichnete Wahl für verschiedene konstruktive und dekorative Anwendungen. Beachten Sie jedoch die Härte des Holzes bei der Bearbeitung und nutzen Sie entsprechende Werkzeuge für beste Ergebnisse.