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Keller

Süßlicher Geruch im Keller: Ursachen & Lösungen finden

Von Uwe Hoffman | 1. Oktober 2024
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Ein süßlicher Geruch im Keller ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch auf ernsthafte Probleme hindeuten. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Ursachen und zeigt Lösungen zur effektiven und dauerhaften Beseitigung des Geruchs.

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Fäulnis riecht oft leicht süßlich

Mögliche Ursachen für einen süßlichen Geruch im Keller

Ein süßlicher Geruch im Keller kann auf verschiedene Ursachen hindeuten, die nicht unmittelbar offensichtlich sind. Die Identifikation der richtigen Quelle ist entscheidend, um gezielt gegen den Geruch vorgehen zu können. Hier sind einige mögliche Ursachen:

1. Salzausblühungen und feuchte Wände

Salzausblühungen an Kellerwänden sind ein häufiges Phänomen, das sowohl auf eindringende Feuchtigkeit als auch auf Lösemittel im Mauerwerk hindeuten kann. Diese Ausblühungen können insbesondere bei feuchtem oder bröckelndem Putz einen süßlichen oder modrigen Geruch verbreiten. Die Salze selbst riechen nicht, können jedoch Feuchtigkeit anziehen und damit Schimmelbildung begünstigen.

2. Versteckte Feuchtigkeitsschäden

Unsichtbare Feuchtigkeitsschäden, die sich unter Estrich oder in Dämmmaterialien verbergen, sind eine weitere mögliche Ursache. Diese Feuchtigkeit kann von undichten Stellen in der Bauwerkstruktur oder durch Kondensation an kalten Oberflächen stammen. Gerade in Neubauten oder bei jüngeren Wasserschäden kann dieser Geruch auf ernsthafte Probleme hinweisen.

3. Bakterielle Verbindungen (MVOC)

Bestimmte Bakterienarten erzeugen sogenannte MVOC (mikrobielle flüchtige organische Verbindungen), die einen süßlichen Geruch erzeugen. Diese Gase entstehen durch den Stoffwechsel von Bakterien und Schimmelpilzen und treten meist bei länger anhaltender Feuchtigkeit auf. Diese Verbindungen können gesundheitsschädlich sein und erfordern umgehendes Handeln.

4. Karbidschlamm im Mauerwerk

Ältere Bau- und Abdichtungsmaterialien wie Karbidschlamm können ebenfalls süßliche Gerüche verursachen. Diese Materialien reagieren auf Feuchtigkeit und setzen dabei Gase frei, die unangenehm riechen. Regenwasser oder aufsteigende Feuchtigkeit können diese Stoffe über die Zeit reaktivieren.

5. Unzureichende Belüftung von Lichtschächten

Lichtschächte, die Feuchtigkeit einfangen und schlecht belüftet sind, können zur Geruchsbildung beitragen. Stehendes Wasser und organisches Material im Lichtschacht können zusammen mit eingeschlossener Luft faulig-süßliche Gerüche verursachen. Eindringende Feuchtigkeit an der Außenseite der Kellerwand kann diesen Prozess verschlimmern.

6. Fäkalienhaltige Rückstauung

Ein weiteres mögliches Szenario ist die Rückstauung von fäkalienhaltigem Wasser in den unteren Ebenen des Hauses. Rückstände in selten genutzten oder gewarteten Kanälen oder Siphons können süßlich-faulige Gerüche verursachen, die dringend von Fachkräften untersucht werden sollten.

Lösungsansätze zur effektiven Geruchsbekämpfung

Um den süßlichen Geruch im Keller dauerhaft zu beseitigen, sollten Sie gezielte Maßnahmen ergreifen, die sowohl kurzfristige Abhilfe schaffen als auch langfristige Lösungen bieten. Hier sind einige bewährte Ansätze:

1. Entrümpelung und Reinigung

  • Gründliche Entrümpelung: Überprüfen Sie die im Keller gelagerten Gegenstände wie Textilien, Kartons und alte Zeitschriften und entsorgen Sie alles, was feucht oder muffig riecht. Feuchte Materialien können Schimmel begünstigen.
  • Oberflächenreinigung: Reinigen Sie die Kellerwände mit gesundheitlich unbedenklichen Mitteln wie Fruchtsäure oder Ozon, um geruchsintensive Schimmelpilzsporen abzutöten.

2. Trockenlegung und Abdichtung

  • Kondensationskontrolle: Nutzen Sie Trocknungsgeräte, um die Feuchtigkeit in der Luft zu reduzieren. Lüften Sie in den Sommermonaten in den kühleren Abendstunden, um Kondensation zu vermeiden.
  • Sicherstellung der Abdichtung: Überprüfen Sie die Kellerwände auf mögliche Feuchtigkeitseintrittsstellen. Eine professionelle Abdichtung von innen oder außen kann notwendig sein, um den dauerhaften Eintrag von Feuchtigkeit zu verhindern.

3. Hygroskopische Materialien einsetzen

Salz als Feuchtigkeitsfänger: Stellen Sie Behälter mit Salz in den Keller, um überschüssige Feuchtigkeit aufzunehmen. Salz eignet sich hervorragend als kostengünstiger Feuchtigkeitsfänger.

4. Regelmäßige Luftzirkulation

  • Stoßlüften: Öffnen Sie mehrere Fenster für kurze Zeiträume, um einen effektiven Luftaustausch zu ermöglichen.
  • Einsatz von Belüftungssystemen: Überlegen Sie, ein automatisiertes Taupunkt-Lüftungssystem zu installieren, das die Luftzirkulation abhängig von der Feuchtigkeit automatisch regelt.

5. Überwachung und Wartung

  • Luftfeuchtigkeitsüberwachung: Installieren Sie Hygrometer, um die Luftfeuchtigkeit konstant zu überwachen und gezielte Maßnahmen zu ergreifen, wenn die Feuchtigkeit zu hoch wird.
  • Regelmäßige Aufsicht: Überprüfen Sie alle Abwasserleitungen und Siphons auf Dichtheit und Reinheit, besonders in selten genutzten Bereichen des Kellers.

Durch eine Kombination dieser Maßnahmen sorgen Sie sowohl für eine schnelle Abhilfe als auch langfristig dafür, dass der süßliche Geruch aus Ihrem Keller verschwindet.

Artikelbild: Refat/Shutterstock