Ob Sie eine Tapete streichen können, hängt auch davon ab, um was für eine Tapete es sich handelt
Ob nun im eigenen Haus oder in der neu angemieteten Wohnung, oft ist eine Tapete an der Wand, die überhaupt nicht mehr gefällt. Noch dazu sind Tapeten nicht unbedingt jedermanns Sache, dazu stellen Tapeten auch noch ein ausgesprochenes Trendprodukt dar. Also stellt sich vielen Heimwerkern immer wieder die Frage, ob sie eine Tapete nicht einfach überstreichen sollten. Allerdings gibt es unterschiedliche Tapeten.
- Raufasertapeten
- glatte Mustertapeten
- reliefartige Vliestapeten
- Metalltapeten
Unabhängig von der Tapetenart gibt es andere Gründe, eine Tapete nicht zu streichen
Zunächst einmal müssen Sie unabhängig von der verwendeten Tapete überprüfen, ob ein Streichen überhaupt möglich ist. Wurde eine Tapete zum Beispiel schlampig verklebt, also nicht Stoß an Stoß, sondern überlappend, ist ein Streichen der Tapete keinesfalls empfehlenswert. Die Überstände werden Sie auf der neuen Farbe zu Ihrem Verdruss perfekt sehen. Auch, wenn sich bereits große Löcher in der Tapete befinden, ist vom Streichen darauf auf jeden Fall abzuraten. Dasselbe gilt auch, wenn mindestens zwei verschiedene Tapeten übereinander geklebt wurden.
Mehrere Tapetenschichten und das Vorbereiten von Tapeten zum Streichen
Das Risiko, dass die zuletzt auf darunterliegenden Tapeten tapezierten Bahnen nach dem Streichen unansehnliche Blasen werfen werden, ist außerordentlich groß. Bestehen kleiner Blasen schon vor dem Streichen, aber es ist nur eine Schicht Tapete auf der Wand, sollten Sie diese Blasen zunächst mit Tapetenkleister wieder ankleben und warten, bis der Kleber vollständig durchgetrocknet ist. Auch die Tapetenenden lösen sich gerne und können so wieder angeklebt werden. Auf keinen Fall dürfen Sie abstehende Tapetenteile einfach abschneiden, denn die Schnittkanten werden sie nach dem Streichen klar und deutlich sehen.
Abhängig von der Tapetenstruktur die richtige Wandfarbe auswählen
Am besten zum Streichen geeignet sind Raufasertapeten. Sie werden sogar oft bewusst tapeziert, um sie anschließend zu streichen. Bei solchen Raufasertapeten können Sie herkömmliche Wandfarben wie zum Beispiel Dispersionsfarbe verwenden. Vliestapeten, die eine reliefartige Oberflächenstruktur aufweisen, sollten Sie hingegen mit einer dickflüssigen Latexfarbe streichen. Dadurch ist die Tapetenstruktur später nicht mehr zu sehen. Für glatte Mustertapeten mit kräftigen Farben in den Mustern müssen Sie eine Wandfarbe mit außerordentlich hoher Deckkraft verwenden.
Diese Tapeten sollten Sie nie streichen
Das Streichen von Stoff- oder Metalltapeten hingegen ist eher nicht anzuraten. Bei Stoff werden Sie die Oberflächenstruktur nie vollständig überstreichen können, außerdem besitzen Stofftapeten eine sehr hohe Saugkraft. Dadurch würden Sie übermäßig viel Farbe auftragen müssen, was die Tapete auch schwerer macht und leichter ablösen ließe. Zudem käme es in den dicken Farbschichten zu Spannungen und damit zahlreichen Rissen. Auf Metalltapeten dagegen werden Wandfarben kaum oder überhaupt nicht halten. Bevor Sie eine solche Tapete vorbereiten, ist das Entfernen schneller durchgeführt.
Auch wenn Raufasertapeten oftmals tapeziert werden, um eben gestrichen zu werden, gibt es auch für dieses Produkt Grenzen. So gilt als Faustregel, dass Sie eine Rauffasertapete maximal sechs Mal streichen sollten.
Neben Tapeten gibt es auch noch andere Wandbeläge wie Holz, Fliesen oder Putz. Im Hausjournal finden Sie selbstverständlich auch zahlreiche informative Artikel, so zum Beispiel zum [Streichen von Gipsputz].