Tapeten werden mit Spülmittel „nasser“
Alte Tapeten können wehren sich in manchen Fällen sehr hartnäckig gegen das Entfernen. Einweichen hilft oft, aber hat mit normalem Wasser nur eine begrenzte Wirkung. Selbst bei einer vorher perforierten Tapete bleibt das Wasser nicht lange genug in der Substanz und läuft zu schnell ab oder verdunstet.
Um diesen Effekt zu mindern, kann die Reduzierung der Oberflächenspannung des Wassers helfen. Spülmittel senkt die adhäsiven Kräfte beziehungsweise die daraus entstehende Trennung der Materialien. Das Wasser zieht besser und tiefer ein und entwickelt einen intensiveren Einweicheffekt.
Dieser verflüssigende Effekt macht beispielsweise auch möglich, Spülmittel als Betonverflüssiger zu nutzen. Insbesondere bei Gieß- und Schüttbeton dient Spülmittel als Fließmittel.
Tapeten perforieren und einweichen
Mit folgendem Vorgehen lässt sich die Eigenschaft des Spülmittels optimal nutzen
1. Mit einem Nagelroller, einer Stachelwalze oder einem Tapetenigel rollen Sie die Bahnen senkrecht von oben nach unten gleichmäßig ab. Diesen Vorgang wiederholen Sie in waagerechter Ausrichtung.
2. In das Einweichwasser mischen Sie so viel Spülmittel, dass beim Umrühren eine leichte Schaumschicht auf der Wasseroberfläche im Eimer beziehungsweise Wassergefäß entsteht.
3. Mit einem satt eingetunkten und vollgesogenen Malerquast nässen Sie die Tapeten großzügig und vollständig ein. Wiederholen Sie den Vorgang mehrmals und rollen Sie nicht zu schnell ab, damit das Wasser in die perforierten Löcher eindringen kann.
4. Lassen Sie das Wasser einige Minuten einziehen und beginnen Sie, an einem Querschnitt durch die Tapetenbahn, diese nach oben abzuziehen. Greifen Sie dazu die Bahn an beiden Ecken.
5. Sollte sich die Tapete nicht abziehen lassen oder zerreißt in kleine Teilstücke, können Sie mit einem schabenden Werkzeug wie einem Spachtel arbeiten. In diesem Fall kann ein weiterer Einweichvorgang hilfreich sein.