Warum Sie Tapetenkleister nicht einfach überstreichen sollten
Es ist verständlich, dass Sie den Weg des geringsten Widerstands gehen möchten und den Tapetenkleister einfach überstreichen wollen. Doch genau davon raten Fachleute entschieden ab, da der Versuch, Tapetenkleister zu überstreichen, zahlreiche Probleme hervorrufen kann, die den Aufwand und die Kosten letztendlich erheblich erhöhen.
Mögliche Probleme beim Überstreichen von Tapetenkleister
- Haftungsprobleme: Da Tapetenkleister wasserlöslich ist, besteht die Gefahr, dass die Farbe nicht richtig haftet. Dies führt oft dazu, dass Farbe schon kurz nach dem Trocknen abplatzt oder sich ablöst.
- Sichtbare Rückstände: Selbst kleinste Mengen von Kleister können durch die Farbe hindurch sichtbar werden, was oft unerwünschte Flecken oder Farbveränderungen zur Folge hat.
- Oberflächenbeschädigung: Kleisterreste können aufquellen, was zu unebenen Wandflächen führt. Diese Unebenheiten sind nicht nur visuell störend, sondern können auch die allgemeine Oberflächenstruktur beschädigen.
- Schmierende Oberfläche: Bei Feuchtigkeitskontakt hinterlässt alter Tapetenkleister oftmals eine schmierige Schicht, die dazu führt, dass die neue Farbe sich schlecht verteilt und unschön streifig trocknet.
Um diesen Problemen vorzubeugen, ist es unerlässlich, den alten Tapetenkleister vor dem Streichen vollständig zu entfernen. Dies führt zu einem langlebigen und ästhetisch ansprechenden Endergebnis.
Die beste Lösung: Tapetenkleister entfernen
Um ein optimales und professionelles Ergebnis bei der Neugestaltung Ihrer Wände zu erreichen, ist es ratsam, den Tapetenkleister vollständig zu entfernen. Hier ist eine detaillierte Anleitung, wie Sie dabei vorgehen sollten:
- Vorbereitung des Raumes: Entfernen Sie Möbel oder rücken Sie sie von den Wänden weg und decken Sie sie mit Plastikfolie ab. Decken Sie Steckdosen und Lichtschalter mit Klebeband ab und schalten Sie den Strom in den betroffenen Räumen ab. Schützen Sie den Bodenbelag mit Plastikfolien, um ihn vor Tropfen und Flecken zu bewahren.
- Reinigungslösung anmischen: Bereiten Sie eine Mischung aus warmem Wasser und Spülmittel in einem Eimer vor. Alternativ können Sie auch eine Lösung aus destilliertem Essig oder Backpulver nutzen. Für hartnäckigere Kleisterreste können spezielle Tapetenkleister-Entferner verwendet werden.
- Anwendung der Lösung: Tragen Sie die Reinigungslösung mit einem Schwamm oder einer Sprühflasche gleichmäßig auf die betroffenen Wandbereiche auf. Arbeiten Sie in überschaubaren Abschnitten von etwa 1,5 x 1,5 Metern, um sicherzustellen, dass der Kleister gründlich durchfeuchtet wird.
- Einwirkzeit: Lassen Sie die Lösung etwa 15 Minuten einwirken, damit der Kleister gut aufgeweicht wird. Bei hartnäckigen Rückständen kann es notwendig sein, die Einwirkzeit zu verlängern oder die Lösung erneut aufzutragen.
- Kleister entfernen: Lösen Sie den aufgeweichten Kleister mit einem Spachtel oder Schaber vorsichtig von der Wand. Seien Sie behutsam, um die Wandoberfläche nicht zu beschädigen. Schrubben Sie die nasse Wand mit einem Mikrofasertuch oder Schwamm, bis alle Rückstände entfernt sind. Bei besonders hartnäckigen Stellen kann Backpulver hilfreich sein.
- Nachreinigung: Waschen Sie die Wände gründlich mit klarem Wasser ab, um alle Kleisterreste zu entfernen. Überprüfen Sie die Wände, indem Sie die Oberfläche benetzen und auf Schmierigkeit testen. Falls nötig, wiederholen Sie den Reinigungsvorgang.
- Trocknen lassen: Lassen Sie die Wände mindestens 12 bis 24 Stunden trocknen. Stellen Sie sicher, dass die Wände völlig trocken sind, bevor Sie mit weiteren Renovierungsschritten fortfahren.
Durch diese sorgfältige Vorgehensweise stellen Sie sicher, dass Ihre Wand für das Streichen oder Tapezieren optimal vorbereitet ist. Sie können so spätere Probleme wie abplatzende Farbe oder sichtbare Kleisterrückstände vermeiden.
Alternativen zum Entfernen des Tapetenkleisters
Falls sich der Tapetenkleister partout nicht entfernen lässt, gibt es dennoch einige Alternativen, um Ihre Wände optimal vorzubereiten:
- Verwendung eines Dampfreinigers: Sie können einen Dampfreiniger einsetzen, um hartnäckige Kleisterreste aufzuweichen. Der heiße Dampf löst den Kleister, sodass Sie ihn leichter mit einem Schaber entfernen können. Diese Methode ist besonders effektiv für größere Flächen.
- Weichspüler-Lösung: Mischen Sie warmes Wasser mit einem flüssigen Weichspüler im Verhältnis 1:1 und tragen Sie die Lösung mit einer Sprühflasche auf die betroffenen Bereiche auf. Lassen Sie die Lösung einwirken, bevor Sie den Kleister mit einem Spachtel abkratzen.
- Heißluftpistole: Eine Heißluftpistole kann helfen, den Kleister durch Erwärmung zu lösen. Halten Sie die Pistole etwa 15 cm von der Wand entfernt und erwärmen Sie den Kleister, bevor Sie ihn mit einem Schaber abkratzen.
- Trocken schleifen: Wenn das Nassverfahren nicht funktioniert, können Sie versuchen, den Kleister trocken mit einem Schleifer zu entfernen. Verwenden Sie dabei geeignete persönliche Schutzausrüstung, um Einatmen und Hautkontakt mit dem Staub zu vermeiden.
- Spezialreiniger: Es gibt spezielle Tapetenkleister-Entferner, die in Baumärkten erhältlich sind. Diese chemischen Reiniger werden nach Anleitung aufgetragen und lösen den Kleister effektiv auf. Beachten Sie die Sicherheitshinweise des Herstellers.
Diese Methoden bieten Ihnen zusätzliche Optionen, wenn die herkömmlichen Techniken nicht ausreichen. Probieren Sie die verschiedenen Alternativen aus, um die für Ihre Situation geeignete Lösung zu finden und ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Wann Sie Tapetenkleister überstreichen können
Tapetenkleister kann nur dann erfolgreich überstrichen werden, wenn einige spezifische Bedingungen erfüllt sind:
- Minimale Kleisterreste: Wenn der Tapetenkleister nur in sehr geringen Mengen auf der Wand verblieben ist, kann ein Überstreichen in Betracht gezogen werden. In solchen Fällen sollten die Kleisterreste dünn und gleichmäßig sein, damit die Farbschicht gut haftet.
- Gründliche Vorbereitung der Wand: Stellen Sie sicher, dass die Tapete fest an der Wand sitzt und keine abgelösten Stellen oder Risse aufweist. Kleine Schäden sollten vor dem Streichen ausgebessert werden, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.
- Geeignete Farbe verwenden: Verwenden Sie eine stark deckende Farbe, wie zum Beispiel Latexfarbe oder spezielle Isolier- und Sperrfarben. Diese können auch hartnäckige Rückstände gut abdecken. Beachten Sie, dass bei strukturierten Tapeten elastische Farben besser geeignet sind, um ein Reißen der Farbschicht zu vermeiden.
- Vorabtest durchführen: Vor dem großflächigen Streichen empfiehlt es sich, einen kleinen Testbereich zu streichen und trocknen zu lassen. So können Sie sicherstellen, dass die Farbe wie gewünscht haftet und ein gleichmäßiges Ergebnis erzielt wird.
- Trockene und saubere Oberfläche: Die zu streichenden Wände müssen trocken, sauber und frei von Schmutz und Staub sein. Eine gründliche Reinigung mit Wasser und eventuell leichtem Spülmittel sowie das anschließende Trocknen kann eine optimale Grundlage schaffen.
Beachten Sie diese Hinweise sorgfältig, um sicherzustellen, dass das Überstreichen des Tapetenkleisters zu einem zufriedenstellenden und dauerhaften Ergebnis führt.