Aufbau und Teile des Holzvergasers
Festbettvergaser
Bei den Haushaltsanlagen setzt man in der Regel auf sogenannte festbettvergaser. Das bedeutet nichts anderes, als dass das Holz als Scheitgut auf einem Rost liegt, wie bei einem gewöhnlichen Scheitholzkessel auch.
Bei anderen Vergasertypen wird das Holz dagegen als Sägemehl oder als feiner Staub in den Brennraum des Vergasers geblasen.
Produktgas und Prozessgas
Beide Begriffe bedeuten das Gleiche: sie bezeichnen das bei der Holzvergasung gewonnene Holzgas. Da es vom verschwelenden Holz stammt, ist es einerseits ein Produktgas, weil es mittels einem technischen Verfahren gewonnen wird, ist es auch ein Prozessgas. Gemeint ist aber immer das Holzgas.
Saugzugventilator
Um das Produktgas zu gewinnen, muss die Luft im Ofen entweder nach oben oder nach unten hin abgesaugt werden. Dafür wird der Saugzugventilator benötigt. Wird das Gas oben abgesaugt, ist es weniger rein, dafür aber kühler. Bei der Absaugung unterhalb, in der Verbrennungszone erhält man sehr heiße (mehrere hundert Grad) und sehr reine Gase.
Da die Luftabsaugung mittels eines Gebläses erfolgt, das einem Ventilator ähnelt, und fast die gesamte im Vergaser befindliche Luft abgesaugt wird heißt dieses Gebläse Saugzugventilator.
Weitere Begriffe aus der Welt des Holzvergasers
Gleichstrom- und Gegenstromverfahren
Bevorzugt wird bei Haushaltsanlagen das Gegenstromverfahren angewendet. Das bedeutet, dass die Luft mit dem Saugzugventilator nach oben abgesaugt wird, während das verschwelende Holz sich langsam nach unten bewegt. Daher der Begriff.
Beim Gleichstromverfahren ist der Saugzugventilator dagegen unten angebracht, wo sich die heiße Verbrennungszone befindet.
Direktverbrennung
Das heiße Gas kann entweder abgekühlt und in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zur Stromerzeugung genutzt werden, oder, wie bei den im Haushalt üblichen Holzvergaserkesseln auch gleich direkt in noch heißem Zustand verbrannt werden.
Die Verbrennung des Holzes und des Holzgases erfolgt dabei getrennt voneinander. Das Holz verschwelt erst unter Luftabschluss, das entstehende Gas wird dann mit ausreichend Sauerstoff vollständig verbrannt, um eine rückstandsfreie Verbrennung zu ermöglichen.
Holzgaskondensat
Wenn das heiße Holzgas abkühlt, ensteht ein Holzgaskondensat. Seine Zusammensetzung ist je nach Art des Vergasungsprozesses und des Entnahmeorts unterschiedlich. Beim Gegenstromverfahren enthält das Kondensat sehr viele organische Bestandteile – etwa Phenole, Essigsäure oder Methanol.
Pufferspeicher
Der Pufferspeicher ist ein von der Bundesimmisionsschutzverordnung vorgeschriebener Speicher für die nicht direkt verbrauchte Wärme. Sinn der Vorschrift ist, dass der Holzvergaser im Volllastbetrieb arbeiten kann, und keine Wärme unnötig verlorengeht.
Die vorgeschriebene Größe des Pufferspeichers beträgt 25 Liter für alle Holzvergaser ab 15 kW Leistung. Für kleinere Holzvergaser ist ein Pufferspeicher nicht vorgeschrieben. In der Praxis wird die vorgeschriebene Größe aber oft weit überschritten, 50 Liter sind auch bei kleineren Anlagen schon die Regel.