Teer erkennen und entfernen
Um festzustellen, ob der Altanstrich aus Teer oder Bitumen besteht, können Sie einige einfache Prüfmethoden nutzen:
- Prüfen mit Testbenzin: Tränken Sie einen Lappen oder Schwamm mit Testbenzin und reiben Sie damit über den Anstrich. Wenn sich der Lappen bräunlich verfärbt, handelt es sich um Bitumen. Bleibt der Lappen unverändert, liegt Teer vor.
- Fachliche Unterstützung: Falls Unsicherheit besteht, ziehen Sie eine Fachkraft hinzu, die den Stoff eindeutig identifizieren kann.
Entfernung des Teers
Teer ist gesundheitsschädlich und kein geeigneter Untergrund für neue Abdichtungen. Daher muss er vollständig entfernt werden. Folgende Methoden sind dabei besonders effektiv:
- Sandstrahlen: Dabei wird Sand mit hoher Geschwindigkeit auf die Teerschicht gestrahlt, um diese abzulösen.
- Mechanische Methoden: Je nach Untergrund können Sie Teer auch durch Abschleifen oder Abmeißeln entfernen. In einigen Fällen kann ein Hochdruckreiniger ebenfalls hilfreich sein.
Arbeitsschutz
Während der Teerentfernung sind strenge Sicherheitsmaßnahmen unerlässlich. Tragen Sie immer Schutzkleidung, eine Atemschutzmaske und eine Schutzbrille, um sich vor schädlichen Dämpfen und Stäuben zu schützen. Nach der Entfernung sollte der Untergrund gründlich gereinigt und mögliche Schäden ausgebessert werden, bevor eine neue Abdichtung aufgebracht wird.
Sanierung des Untergrundes nach der Teerentfernung
Nach der Entfernung des Teeranstrichs ist es wichtig, den Untergrund gründlich zu sanieren, um eine optimale Haftung der neuen Abdichtung zu gewährleisten:
- Gründliche Reinigung: Entfernen Sie alle verbleibenden Teerrückstände und säubern Sie den Untergrund von Staub und losem Material. Dies kann durch Absaugen oder Abfegen erfolgen.
- Untergrund-Prüfung: Testen Sie die Festigkeit und Haftfähigkeit des Untergrunds durch Kratz- und Klopfprüfungen, um eventuelle Hohlstellen und lose Partien zu entdecken.
- Schadstellen ausbessern: Bessern Sie Risse, Löcher oder Unebenheiten im Untergrund mit geeignetem Mörtel oder Spachtelmasse aus.
- Feuchtigkeits-Maßnahmen: Bei hoher Feuchtigkeitsbelastung kann eine zusätzliche Vordichtung notwendig sein. Verwenden Sie spezielle Sperrputze oder Dichtungsmassen.
- Vorbereitung besonderer Bereiche: An Boden-Wand-Anschlüssen und in Ecken sollten Sie Hohlkehlen einformen, um die Abdichtung gleichmäßig und ohne Spannungen aufzubringen.
Stellen Sie sicher, dass der Untergrund vollständig trocken ist, bevor Sie mit der neuen Abdichtung fortfahren, um eine langfristig wirksame Dichtung zu gewährleisten.
Geeignete Abdichtungsmethoden nach Teerentfernung
Nach der vollständigen Reinigung des Untergrunds können Sie die neue Abdichtung anwenden. Die Wahl des geeigneten Abdichtungssystems hängt von den spezifischen Gegebenheiten Ihres Daches ab:
- Bitumenbahnen: Diese werden entweder aufgeschweißt oder verklebt und bieten eine robuste und wasserdichte Schicht, die sich für viele Dachtypen eignet.
- Kunststoffabdichtungen: Bahnen aus Materialien wie PVC oder EPDM sind widerstandsfähig und langlebig. Sie können lose verlegt und mechanisch fixiert werden, was sie ideal für unebene Untergründe und unterschiedliche Dachformen macht.
- Flüssigapplizierte Abdichtungen: Diese Materialien werden als Flüssigkeit aufgetragen und härten zu nahtlosen, wasserdichten Schichten aus. Sie sind besonders für komplizierte und vielschichtige Dachkonstruktionen geeignet.
Berücksichtigen Sie bei der Wahl des Abdichtungssystems Faktoren wie die Dachneigung, die Nutzungsweise des Daches und die baulichen Anforderungen. Es kann sinnvoll sein, eine Fachkraft zu konsultieren, um die optimale Lösung zu ermitteln. Eine fachkundige Durchführung gewährleistet, dass Ihr Gebäude zuverlässig und dauerhaft vor Feuchtigkeit geschützt bleibt.