Was ist ein Teeranstrich und wofür wird er verwendet?
Ein Teeranstrich, der traditionell aus Steinkohle oder Braunkohle gewonnen wird, diente früher als Schutzschicht gegen Wasser und Pilzbefall. Er wurde vielseitig verwendet, etwa für Schiffsplanken, Dachpappen und verschiedene Bauteile. Aufgrund seiner antimikrobiellen Eigenschaften war Teer ein beliebtes Dichtungsmaterial.
Dennoch ging die Nutzung von Teer stark zurück, da er als gesundheitsschädlich und krebserregend erkannt wurde. Heutzutage ist die Verwendung von Teer in den meisten Bauanwendungen verboten. Bitumen, das aus Erdöl gewonnen wird, hat Teer als sicherere und umweltfreundlichere Alternative abgelöst. Es bietet ähnliche schützende Eigenschaften, ohne die gesundheitlichen Nachteile von Teer.
Den passenden Bitumenanstrich auswählen
Bei der Auswahl des richtigen Bitumenanstrichs sind mehrere Faktoren ausschlaggebend:
- Feuchtigkeitsklassen und Lastfälle: Berücksichtigen Sie die Art der Feuchtigkeitsbelastung. Stauendes oder drückendes Grundwasser erfordert robuste Bitumenbeschichtungen, während bei nicht-stauendem Sickerwasser ein einfacher Anstrich genügt.
- Produkttypen und Verarbeitung: Bitumenprodukte gibt es in verschiedenen Formen, darunter Emulsionen, die keine Erwärmung benötigen, und schnell trocknende Zweikomponenten-Bitumen. Diese können als Anstrich, Spachtel- oder Spritzmasse aufgetragen werden. Achten Sie auf die Verarbeitungstemperatur des Produkts.
- Kompatibilität mit dem Untergrund: Der Bitumenanstrich muss zum spezifischen Untergrund passen. Beton, Mauerwerk und Holz erfordern unterschiedliche Ansätze für die Haftung. Ein sauberer, trockener und fettfreier Untergrund ist essenziell.
Eine gründliche Abwägung dieser Faktoren garantiert eine optimale Schutzwirkung der Bitumenbeschichtung.
Den Untergrund optimal vorbereiten
Eine sorgfältige Vorbereitung des Untergrunds ist entscheidend für die Langlebigkeit und Effizienz des Bitumenanstrichs. Beachten Sie folgende Schritte:
- Reinigung: Entfernen Sie alle Verunreinigungen. Der Untergrund muss trocken, fettfrei und sauber sein. Lose Teile, Staub und alter Anstrich müssen entfernt werden, um optimale Haftung zu gewährleisten.
- Ausbesserung: Reparieren Sie Risse, Löcher und andere Beschädigungen mit geeignetem Material wie Zementmörtel oder Dichtschlämme.
- Hohlkehlen anlegen: An allen Übergängen zwischen Wand und Bodenplatte sollten Hohlkehlen geschaffen werden, um Wasserstau zu verhindern.
- Grundierung: Tragen Sie gegebenenfalls eine Grundierung auf, um die Haftung des Bitumenanstrichs zu verbessern. Verwenden Sie die empfohlenen Produkte und Techniken für das bestmögliche Ergebnis.
- Prüfen und Sichern: Der Untergrund muss frostfrei und tragfähig sein sowie frei von wasserabweisenden oder haftungsmindernden Substanzen wie Zementleim oder Schalölen. Bei Bedarf bringen Sie eine fachgerechte Drainage an.
Eine sorgfältige Untergrundvorbereitung schafft die Basis für eine effektive und dauerhafte Abdichtung.
Bitumenanstrich Schritt für Schritt auftragen
Nach gründlicher Vorbereitung des Untergrunds können Sie den Bitumenanstrich auftragen. Diese detaillierte Anleitung hilft Ihnen, einen langanhaltenden Schutz zu erreichen.
Materialien und Werkzeuge bereitstellen
Stellen Sie sicher, dass Sie alle notwendigen Materialien und Werkzeuge bereit haben:
- Abdeckmaterialien zum Schutz der angrenzenden Bereiche
- Rollen, Pinsel oder geeignete Sprühgeräte
- Schutzbekleidung wie Handschuhe, Sicherheitsbrillen und Arbeitskleidung
- Der richtige Bitumenanstrich gemäß Herstellerempfehlung
Voranstrich auftragen
Falls erforderlich, tragen Sie den Voranstrich gleichmäßig auf den vorbereiteten Untergrund auf und lassen ihn vollständig trocknen. Beachten Sie die Trocknungszeiten laut Herstellerangaben.
Bitumenanstrich auftragen
Tragen Sie den Bitumenanstrich in gleichmäßigen Schichten auf. Nutzen Sie einen Pinsel, eine Rolle oder eine Sprühvorrichtung. Halten Sie die Schichtdicke gemäß den Herstellerangaben ein. Empfohlen sind mindestens zwei bis drei Lagen für eine gleichmäßige und effektive Abdichtung.
Trocknungszeit einhalten
Lassen Sie den Bitumenanstrich zwischen den Schichten vollständig trocknen. Die Trockenzeiten variieren je nach Produkt und Wetterbedingungen, in der Regel zwischen drei und sieben Tagen. Halten Sie sich genau an die Herstellerangaben.
Schutzschicht anbringen
Um den Bitumenanstrich vor mechanischen Beschädigungen und UV-Strahlung zu schützen, bringen Sie nach der Trocknung eine Schutzschicht an. Geeignete Materialien sind Perimeterplatten, Noppenbahnen oder spezielle Folien. Diese Maßnahmen erhöhen die Langlebigkeit der Bitumenschicht.
Durch sorgfältige Ausführung dieser Schritte gewährleisten Sie, dass Ihr Bitumenanstrich effektiv und langlebig ist, und somit den bestmöglichen Schutz für Ihre Bauwerke bietet.