Probleme beim Herausreißen eines alten Teppichs
In vielen Fällen spielt es zwar keine große Rolle mehr, wie der Teppich einst verklebt wurde, weil die geschäumte Teppichrückseite sowieso nahezu vollständig zerbröselt und mit dem Kleber stark auf dem Boden anhaften bleibt. Dennoch ist es einigermaßen wichtig zu wissen, wie ein alter Teppich verklebt wurde.
- lose verlegt, nur die geschäumte Teppichrückseite ist mit dem Untergrund verklebt
- mit Klebebändern
- mit Teppichkleber
Auf den Teppichkleber abgestimmte Löseprodukte
Beim Identifizieren des Teppichklebers wird es schwierig. Ein erster Anhaltspunkt könnte ein wasserempfindlicher Teppich sein. Dann können Sie davon ausgehen, dass kein wasserlöslicher Kleber verwendet wurde. Allerdings ist die Auswahl an Klebern auch so noch groß.
- wasserlösliche Kleber
- lösungsmittelhaltige Kleber
- Reaktionsharzkleber
- Kautschukkleber
Wasserlöslichen Teppichkleber entfernen
Für wasserlösliche Kleber können Sie herkömmliches Wasser probieren. Gute Ergebnisse lassen sich auch mit Tapetenlöser erzielen. Füllen Sie das Wasser-Tapetenlöser-Gemisch in eine Gießkanne und „gießen“ den Teppich gut ein. Sie dürfen den Löser durchaus mehrere Stunden einwirken lassen.
Die chemische Keule
Fachhandel und Baumärkte bieten eine breite Produktpalette für Mittel zum Teppich- und Kleberentfernen. Konnten Sie den Kleber einigermaßen identifizieren bzw. ist das gewählte Produkt dafür geeignet, können Sie auch zur Chemie greifen. Dann müssen Sie sich vollständig an die Herstellerangaben halten.
Mechanisches Entfernen, leicht festklebende Teppiche
Für relativ locker sitzende Kleberrückstände sollten Sie mit einer herkömmlichen Spachtel erfolgreich genug sein. Handelt es sich außerdem um hitzeempfindlichen Teppichkleber, können Sie ihn auch mit einem Heißluftföhn so weit erwärmen, dass er sich besser abziehen lässt.
Mechanisches Entfernen, mittel festklebende Teppiche
Ist der Teppich zwar leicht zu lösen, aber nicht, ohne dass zahlreiche Rückstände auf dem Boden kleben bleiben, empfiehlt sich ein sogenannter Stripper. Das ist im Prinzip nichts anderes als eine elektrische Spachtel.
Vorzugsweise schneiden Sie den Teppich in lange Bahnen. Bei großen Strippern sollte die Bahnbreite der Klingenbreite entsprechen. Von außen nach innen lösen Sie so den Teppich ab, indem Sie den Stripper laut Bedienungsanleitung unter den alten Teppich führen.
Mechanisches Entfernen, massiv festklebende Teppich- und Kleberrückstände
Hilft alles nichts und der Teppich bzw. Kleber lässt sich überhaupt nicht mehr lösen, wird oft eine Tellerschleifmaschine empfohlen. Aber selbst die schaffen es meist nicht, da der Kleber heiß wird und nur verschmiert.
Stattdessen sollten Sie sich zum Beispiel bei derart verklebten Estrichböden eine Fassadenfräse ausleihen. Statt des meist benutzen Diamanteinsatzes benötigen Sie aber einen Sternfrässatz. Damit können Sie den alten, hartnäckig festsitzenden Kleber sehr schnell entfernen. Achten Sie aber immer auf die richtige Arbeitshöhe. Jedoch sollte der Einsatz nur dann erfolgen, wenn Sie die Maschine bedienen können, ohne den Boden nachhaltig zu schädigen.