Die richtige Grundlage: Fundamentarten für Ihre Terrasse
Die Wahl des richtigen Fundaments ist essenziell für die Stabilität und Langlebigkeit Ihrer Terrasse. Abhängig von der Bodenbeschaffenheit und dem geplanten Belag gibt es mehrere Fundamentarten, die unterschiedliche Vorteile bieten.
1. Plattenfundament:
Das Plattenfundament, oft als Betonplatte bezeichnet, eignet sich besonders für fest verklebte Fliesen, Natursteine und schwere Terrassenbeläge. Diese Variante liefert eine äußerst stabile und gleichmäßige Basis.
- Aushub und Frostschutz: Heben Sie den Untergrund etwa 80 cm tief aus und füllen Sie eine 15 cm dicke Schicht Kies als Frostschutz ein.
- Schalung: Setzen Sie Schalungsbretter entlang der Terrassenfläche und achten Sie auf ein leichtes Gefälle von etwa 2 %, um das Ablaufen von Wasser zu gewährleisten.
- Betonierung: Füllen Sie die Schalung mit Beton und verdichten Sie diesen gründlich, um Lufteinschlüsse zu vermeiden.
- Nachbehandlung: Schützen Sie die Betonplatte während der Aushärtungsphase vor zu schneller Austrocknung und Regen.
2. Punktfundament:
Für leichte Holzkonstruktionen oder Terrassenüberdachungen sind Punktfundamente ideal. Diese Fundamente bieten stabilen Halt an spezifischen Belastungspunkten wie Pfosten oder Stützpfeilern.
- Einzelne Löcher ausheben: Heben Sie Löcher an den markierten Stellen aus, die etwa 60 bis 80 cm tief sind.
- Bewehrung und Beton: Setzen Sie Bewehrungsstahl ein und füllen Sie die Löcher mit Beton.
3. Streifenfundament:
Ein Streifenfundament eignet sich besonders für Terrassen, die länglich verlaufen oder an eine Hausmauer angrenzen.
- Graben ausheben: Heben Sie entlang der Baufläche einen etwa 30 bis 40 cm tiefen Graben aus.
- Frostschutz und Beton: Füllen Sie Kies als Frostschutz ein und schichten Sie den Beton darauf, wobei Sie auf die richtige Verdichtung und ein entsprechendes Gefälle achten.
4. Schraubfundament:
Als umweltfreundlichere Alternative können Schraubfundamente genutzt werden. Diese Lösung ist besonders für leichte Terrassenkonstruktionen geeignet.
- Schrauben eindrehen: Drehen Sie die Schraubfundamente an den markierten Punkten in den Boden, bis sie fest verankert sind.
- Ausrichtung: Überprüfen Sie die Höhe und Ausrichtung der Schrauben, um eine ebene Fläche zu gewährleisten.
5. Kies- und Splittfundament:
Für lose verlegte Steinplatten oder unregelmäßige Pflasterungen kann ein Fundament aus Kies und Splitt eingesetzt werden. Dieses Fundament bietet Flexibilität und ist wasserdurchlässig, was Staunässe verhindert.
- Schichtenaufbau: Tragen Sie Schichten aus grobem Kies, feinem Splitt und Sand auf und verdichten Sie jede Schicht.
- Gefälle beachten: Ein Gefälle von 2 % von der Hauswand weg ist wichtig.
Schritt für Schritt zur Betonplatte: So gehen Sie vor
Vorbereitung und Planung:
1. Dimensionierung und Materialbeschaffung:
- Bestimmen Sie die genaue Lage und Größe der Terrasse.
- Stellen Sie sicher, dass alle Werkzeuge und Materialien vorhanden sind.
2. Baugenehmigung und Wetterbedingungen:
- Prüfen Sie, ob eine Baugenehmigung erforderlich ist.
- Wählen Sie einen geeigneten Zeitpunkt für die Arbeiten, um extremen Wetterbedingungen auszuweichen.
Fundament vorbereiten:
1. Grundstück markieren und Aushub:
- Stecken Sie den Bereich der Betondecke mit Richtschnüren und Pflöcken ab. Achten Sie darauf, dass die Fläche rechteckig ist, indem Sie die Diagonalen messen.
- Heben Sie den Boden etwa 30 cm tief aus und denken Sie an die frostfreie Bauweise, typischerweise 80 cm tief insgesamt.
2. Frostschutz einbringen:
Tragen Sie eine 15 cm dicke Schicht Kies oder Schotter auf und verdichten Sie diesen mit einer Rüttelplatte.
3. Abdichtung und Dämmung anbringen:
- Verlegen Sie eine doppelte Lage PE-Folie als Feuchtigkeitsschutz.
- An angrenzenden Mauern bringen Sie Randdämmstreifen an.
Schalung und Bewehrung herstellen:
1. Schalung bauen:
Errichten Sie die Schalung aus robusten Brettern, wobei die obere Kante der Bretter der zukünftigen Betonoberfläche entspricht. Ein Gefälle von etwa 2 % weg von der Hauswand sollte berücksichtigt werden.
2. Bewehrung verlegen:
Legen Sie die Bewehrungsmatten mittig in die Schalung und sorgen Sie dafür, dass die Bewehrung etwa 5 cm über dem Boden liegt.
Beton gießen:
1. Beton anmischen und einbringen:
- Mischen Sie den Beton gemäß den Herstellerangaben oder lassen Sie ihn liefern. Der Beton sollte eine relativ feste, aber gut verarbeitbare Konsistenz besitzen.
- Gießen und verteilen Sie den Beton gleichmäßig in die Schalung.
2. Verdichten und Oberfläche glätten:
Verdichten Sie den frischen Beton mit einem Stampfer oder einer Rüttelplatte. Ziehen Sie die Oberfläche mit einer Richtlatte ab.
Nachbearbeitung und Aushärtung:
1. Schutz und Aushärtung:
- Bedecken Sie den frischen Beton mit PE-Folie, um zu schnelles Austrocknen und Regen zu verhindern.
- Lassen Sie den Beton mindestens 24 Stunden abtrocknen, bevor Sie die Schalung entfernen.
2. Abschlussarbeiten:
Schützen Sie die Betonplatte in den ersten Tagen vor direkter Sonneneinstrahlung und bewässern Sie diese leicht. Die vollständige Aushärtung dauert etwa 28 Tage. Danach können Sie mit dem Verlegen des Terrassenbelags beginnen.
Alternative: Das Kiesfundament Schritt für Schritt angelegt
Ein Kiesfundament eignet sich besonders für leichte Materialien und naturverbundene Terrassen. Es ist einfach zu bauen und schafft eine gut drainierte Basis.
Vorbereitung und Planung
- Größe und Position festlegen: Bestimmen Sie den Standort und die Größe der Terrasse. Markieren Sie den Bereich mit Richtschnüren und Pflöcken.
- Materialien beschaffen: Sie benötigen verschiedenen Kies, Splitt, Sand, Randeinfassungsmaterial und Werkzeuge wie Spaten, Wasserwaage und Rüttelplatte.
Aushub vorbereiten
- Boden ausheben: Heben Sie den Boden etwa 30 cm tief aus, um einen stabilen Untergrund zu schaffen.
- Randeinfassung anbringen: Installieren Sie eine robuste Randeinfassung, wie Palisaden oder Betonwangen, um die Struktur zu stabilisieren.
Schichtenaufbau
- Grober Kies: Füllen Sie eine 10 cm dicke Schicht grobem Kies ein und verdichten Sie diese gründlich mit einer Rüttelplatte.
- Feiner Kies: Tragen Sie eine 5 cm dicke Schicht feinen Kies auf und verdichten Sie auch diese.
- Splitt: Tragen Sie eine 3 cm dicke Schicht Splitt auf, die ebenfalls gründlich verdichtet wird.
- Sandschicht: Verteilen Sie als abschließende Schicht 3 cm Sand und ebnen Sie diese sorgfältig. Achten Sie auf ein Gefälle von etwa 2 % zur Hauswand hin.
Verlegesystem und Fertigstellung
- Oberfläche ebenen: Überprüfen Sie die Ebenheit der Sandschicht mit einer Wasserwaage und korrigieren Sie diese gegebenenfalls.
- Platten verlegen: Legen Sie nun die Terrassenplatten auf die vorbereitete Fläche, beginnend in einer Ecke und arbeiten Sie sich systematisch vor.
Mit dieser detaillierten Anleitung legen Sie ein solides Kiesfundament, das die Langlebigkeit und Stabilität Ihrer Terrasse garantiert. Viel Erfolg bei Ihrem Projekt!