Die Herausforderung: Terrassenplatten auf Bitumen
Die Verlegung von Terrassenplatten auf einer Bitumenfläche stellt besondere Anforderungen. Bitumen ist empfindlich gegenüber punktuellen Belastungen und kann durch scharfkantige Materialien beschädigt werden. Zudem fehlt die Druckfestigkeit, um die Lasten einer direkten Plattenverlegung langfristig zu tragen. Ein suboptimaler Aufbau führt zu Schäden der Bitumenabdichtung und damit zu Undichtigkeiten.
Ein weiterer kritischer Punkt ist die Drainage. Ohne ausreichendes Gefälle der Bitumenfläche kann Staunässe entstehen, welche die Verlegung und die Haltbarkeit der Platten beeinträchtigt und zu Frostschäden führen kann.
Die Wahl des richtigen Aufbaus und geeigneter Materialien ist essentiell, um den Schutz der Bitumenbahn zu gewährleisten und eine stabile Terrassenfläche zu schaffen. Eine gründliche Vorbereitung und ein mehrschichtiger Aufbau sind notwendig, um langfristige Schäden zu vermeiden und die Lebensdauer Ihrer Terrasse zu erhöhen.
Lösungsansätze für die Verlegung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Terrassenplatten auf Bitumen zu verlegen, ohne die Abdichtung zu beschädigen und dennoch eine langlebige und stabile Terrasse zu schaffen. Hier sind drei empfohlene Methoden:
1. Verlegung im Einkornmörtel
Diese Methode bietet Stabilität und ist besonders für Terrassen mit optimaler Aufbauhöhe geeignet.
- Vorbereitung des Untergrunds: Sorgen Sie für ein Gefälle von mindestens 2 %, um effiziente Wasserableitung sicherzustellen.
- Abdichtung: Tragen Sie eine zweischichtige Bitumenabdichtung auf, wobei die obere Lage UV-geschützt, beschiefert sein sollte.
- Drainageschicht: Verlegen Sie eine Drainagematte, um Staunässe zu vermeiden.
- Einkornmörtel-Schicht: Verlegen Sie die Terrassenplatten auf einer Schicht Einkornmörtel. Die wasserdurchlässige Verfugung schützt zusätzlich gegen Staunässe und Frostschäden.
- Randabschluss: Bauen Sie, falls erforderlich, einen geeigneten Randabschluss ein, um die Konstruktion sauber abzuschließen.
2. Verlegung auf Stelzlagern
Diese Methode ist bei geringer Aufbauhöhe eine praktische Alternative.
- Abdichtung: Eine einlagige Kunststoffabdichtung gemäß DIN-Anforderungen ist oft ausreichend.
- Trenn- und Drainageschicht: Legen Sie eine Trennlage zur Protektion der Abdichtung und eine Drainagematte darüber.
- Stelzlager: Platzieren Sie höhenverstellbare Stelzlager auf die Drainagematte zur gleichmäßigen Lastverteilung.
- Plattenverlegung: Setzen Sie die Terrassenplatten auf die Stelzlager. Achten Sie auf Belastbarkeit und Tragfähigkeit, um eine robuste Konstruktion zu gewährleisten.
- Bautenschutz: Bei älteren Bitumenbahnen sind zusätzliche Bautenschutzpads empfehlenswert, um punktuelle Druckbelastungen zu minimieren.
3. Kombinierte Verlegung mit flexiblen Klebern
Diese Methode bietet Flexibilität und zusätzlichen Schutz der Bitumenabdichtung.
- Vorbereitung: Ein leichtes Gefälle sorgt für effiziente Wasserableitung.
- Abstands- und Schutzlagen: Fügen Sie nach der Abdichtung dünne Bautenschutzmatten oder dicke Teichfolien hinzu, um die Bitumenbahn vor Schäden zu schützen.
- Splitt- oder Kieslage: Verteilen Sie eine Schicht Splitt oder groben Kies einschließlich der Schutzlagen.
- Bauplatten als Schutz: Verwenden Sie stabile Bauplatten aus Kunststoff oder Aluminium als zusätzliche Schutzschicht.
- Plattenverlegung: Legen Sie die Terrassenplatten abschließend auf die Schicht aus Bautenschutzmatte und Splitt. Diese Methode kombiniert eine teils ungebundene Verlegung mit stabiler Unterstützung.
Unabhängig von der gewählten Methode sind folgende Punkte bei der Verlegung zu berücksichtigen:
- Planung: Berücksichtigen Sie die gesamte Aufbauhöhe, das Gefälle und die Tragfähigkeit des Untergrunds.
- Materialwahl: Nutzen Sie hochwertige Materialien, die für den Außenbereich geeignet sind.
- Fachgerechte Ausführung: Achten Sie auf eine präzise und sorgfältige Ausführung der Arbeiten. Bei Unsicherheiten ziehen Sie zur Sicherstellung der Baustabilität und -qualität einen Fachmann hinzu.
Zusätzliche Hinweise zur Verlegung
Beachten Sie einige wichtige Details, um die Lebensdauer und Stabilität Ihrer Terrasse zu maximieren:
Prüfung der Materialien: Untersuchen Sie die Terrassenplatten vor dem Verlegen gründlich auf mögliche Beschädigungen. Lagern Sie die noch nicht verlegten Platten an einem trockenen und geschützten Ort, um Feuchtigkeitsschäden und Ausblühungen zu vermeiden.
Einsatz von Schutzlagen: Verwenden Sie geeignete Schutzlagen, um direkte Belastungen auf die Bitumenbahn zu verhindern. Bei älteren Bitumenbahnen sind zusätzliche Schutzmaßnahmen wie Bautenschutzpads empfehlenswert.
Kontrolle während der Verlegung: Verwenden Sie eine Wasserwaage, um die Ebenheit der Platten zu prüfen. Heben Sie zu tief liegende Platten an und unterlegen Sie sie gegebenenfalls mit etwas Splitt.
Gefälle beachten: Achten Sie auf ein Gefälle von mindestens 2 %, um eine effiziente Entwässerung zu gewährleisten und Staunässe zu vermeiden.
Wasserableitung und Drainage: Legen Sie eine Drainageschicht, wie eine Drainagematte, unter die Platten, um effiziente Wasserableitung sicherzustellen. Dies schützt die Bitumenbahn vor Staunässe.
Fugenkontrolle: Achten Sie darauf, die Terrassenplatten korrekt zu verfugen. Eine wasserdurchlässige Verfugung trägt zur Vermeidung von Staunässe bei und reduziert das Risiko von Frostschäden.
Indem Sie diese Hinweise berücksichtigen, stellen Sie sicher, dass Ihre Terrasse nicht nur stabil, sondern auch langlebig und funktional ist.