Kostenbeispiel: Terrassenplatten verlegen
Beispielsituation:
- Verlegefläche 32 m²
- gebundene Verlegung
- Natursteinplatten mittlerer Preisklasse
Posten | Preis |
---|---|
Anfahrt | 55 EUR |
Platten | 1.690 EUR |
Unterbau | 850 EUR |
Verlegekosten | 1.800 EUR |
Gesamtkosten | 4.395 EUR |
Kosten pro m² | 137,34 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Verlegeweise
- Unterbau
- Terrassenplatten – Kosten
- Zusätzliche Arbeiten
Verlegeweise
Terrassenplatten können auf unterschiedliche Weise verlegt werden. Man unterscheidet zwischen
- der ungebundenen Verlegung
- der gebundenen Verlegung und
- der Verlegung auf Stelzlagern
Ungebundene Verlegung. Am kostengünstigsten ist die ungebundene Verlegung. Hier ist in üblichen Fällen mit Verlegekosten zwischen 30 und 40 EUR pro m² zu rechnen. Bei ungebundener Verlegung ist die Terrasse jedoch nicht besonders belastbar und gefährdet, im Laufe der Zeit einzusinken.
Gebundene Verlegung. Bei einer gebundenen Verlegung muss mit Kosten zwischen 40 und 60 EUR pro m² gerechnet werden. Gebunden verlegte Terrassenplatten haben aber auch einen deutlich besseren Halt, so dass diese Verlegeart für häufig genutzte Terrassen vorzuziehen ist.
Verlegung auf Stelzlagern. Bei der Verlegung auf Stelzlagern ist mit 4 Stelzlagern pro Platte zu rechnen, die zwischen 2,50 und 8 EUR pro Stück kosten können. Die Materialkosten für die Stelzlager richten sich deshalb individuell nach der verwendeten Plattengröße. Randabschlussprofile liegen preislich je nach Ausführung zwischen 20 und 40 EUR pro lfm.
Gewöhnlich bewegen sich die Materialkosten für die Stelzlager bei üblichen Plattenformaten zwischen 10 und 20 EUR pro m². Die Arbeitskosten können dann je nach Arbeitsaufwand mit weiteren 15 – 25 EUR pro m² veranschlagt werden.
Zu beachten ist, welche Art von Stelzlager verwendet wird: Stelzlager mit beweglichem Kopf (+/- 5°) erlauben das exakte Ausrichten von Platten auf unebenen Untergründen, sind aber doppelt so teuer wie Stelzlager mit fixem Kopf, die nur eine Höhenanpassung ermöglichen.
Fixierbare Stelzlager-Ausführungen können dann noch einmal deutlich teurer sein, sie sind gewöhnlich auch selbstnivellierend ausgeführt.
Unterbau
Minimaler Unterbau (Sandbett) bei ungebundener Verlegung. Bei der ungebundenen Verlegung wird kein aufwendiger Unterbau erstellt. Der Untergrund wird lediglich geringfügig ausgekoffert und ein einfaches Sandbett eingebaut. Die Kosten für diesen „minimalen Unterbau“ betragen in der Regel nur 5 – 10 EUR pro m².
Üblicher Unterbau bei gebundener Verlegung. Für die gebundene Verlegung ist ein stabiler Unterbau erforderlich. Die Kosten hierfür liegen im Normalfall zwischen 25 und 40 EUR pro m².
Verwendung von Stelzlagern. Die Verlegung auf Stelzlagern kann komplett ohne Unterbett erfolgen, da Stelzlager höhenverstellbar sind und somit Unebenheiten im Untergrund vollständig ausgleichen können.
Auf Wunsch kann dennoch der Untergrund verdichtet oder befestigt werden. Die Kosten richten sich dann nach Art und Ausführung der gewählten Untergrundbefestigung. Welche Art der Untergrundbefestigung im Einzelfall nötig ist, sollte dem Urteil einer erfahrenen Fachkraft überlassen werden.
Kosten für Terrassenplatten
Je nach Material können die Preise für Terrassenplatten sehr unterschiedlich ausfallen. Dabei ist sowohl nach dem Ausgangsmaterial als auch nach dem Plattenformat und den individuellen Eigenschaften der Platten zu unterscheiden.
Ausgangsmaterial
Als Ausgangsmaterial für Terrassenplatten kommen infrage:
- Beton
- Naturstein
- Feinsteinzeug
Terrassenplatten aus Beton. Einfache Betonplatten (Gehwegplatten) in üblichen Größen kosten zwischen 15 und 20 EUR pro m².
Terrassenplatten aus Naturstein. Hochwertige Terrassenplatten aus Naturstein kosten zwischen 30 und 70 EUR pro m².
Terrassenplatten aus Feinsteinzeug. Terrassenplatten aus Feinsteinzeug bewegen sich preislich zwischen 25 und 50 EUR pro m².
Plattenformat
Neben dem Material spielt immer auch das Plattenformat eine Rolle für den Preis. Formate bis zu 60 x 120 cm sind möglich, solche Großformate verursachen dann meist auch einen deutlich geringeren Verlegeaufwand.
Individuelle Eigenschaften des Plattenmaterials
Neben Ausgangsmaterial und Plattenformat sind auch Materialeigenschaften wie Rutschfestigkeitsklasse, Härte und die Art der Oberflächenbearbeitung (bei Natursteinen) für den Preis entscheidend.
Zusätzliche Arbeiten
Gegebenenfalls müssen noch zusätzliche Arbeiten durchgeführt werden, die die Kosten weiter erhöhen können:
- Setzen von Randsteinen
- Anlegen einer „festen Fuge“
Setzen von Randsteinen
Sollen um die Terrasse herum Randsteine gesetzt werden, ist mit Mehrkosten für die zusätzliche Arbeitsleistung zu rechnen.
Randsteine im Sandbett. Wenn die Steine in ein Sandbett gesetzt werden, fallen Kosten zwischen 10 und 20 EUR pro lfm an.
Einbetonierte Randsteine. Für einbetonierte Randsteine entstehen Kosten zwischen 25 und 50 EUR pro lfm.
Aufschläge für nicht geradlinigen Randsteinverlauf. Bei nicht rechtwinkligen Terrassen (kein geradliniger Randverlauf, sondern z.B. geschwungene Verläufe) werden wegen des höheren Arbeitsaufwandes teilweise Aufschläge von bis zu 20 EUR pro lfm verlangt.
Anlegen einer „festen Fuge“
Hohe Kosten bei nachträglichem Einbau. Sollen die Fugen zwischen den Terrassenplatten nachträglich als „feste Fuge“ ausgeführt werden, d.h. mit zementhaltigen Materialien fest verfugt werden, ist mit hohen Kosten von 25 – 35 EUR pro m² zu rechnen.
Alternative gebundene Verlegung. Wem der zukünftig mögliche Unkrautbewuchs in den Plattenfugen ein Dorn im Auge ist, sollte sich daher direkt für eine gebundene Verlegung mit entsprechender Fugenausgestaltung entscheiden. Eine nachträgliche Fugenfüllung ist immer teurer.
Vorteil bei Drainfugen. Empfehlenswert ist das Anlegen von sogenannten Drainfugen mit zähelastischem, aber wasserdurchlässigem Material.
Solche Materialien können ggf. kostengünstig selbst eingebracht werden, da Materialien für den Außenbereich relativ einfach zu verarbeiten sind. Wer seine Fugen selbst füllt, sollte zuvor eine sogenannte Ausfughilfe (Imprägnierung) auf die Steinplatten aufbringen, um später Flecken auf der Oberfläche durch verbliebenes Fugenmaterial zu vermeiden.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Verlegefläche 32 m²
- gebundene Verlegung
- stabiler Unterbau (hohe Belastbarkeit)
- ungünstige Bodenbeschaffenheit
Posten | Preis |
---|---|
Anfahrt | 55 EUR |
Unterbau | 1.250 EUR |
Platten | 2.400 EUR |
Arbeitskosten | 2.050 EUR |
Gesamtkosten | 5.755 EUR |
Kosten pro m² | 179,84 EUR pro m² |
Auf der Seite des Natursteinzentrums Rhein Main heißt es: „Keramikplatten zeichnen sich durch ihre Farbbeständigkeit und Belastbarkeit aus. Auch all die jenigen, die selbst verlegen möchten, tun sich, im Gegensatz zu nicht kalibrierten Natursteinplatten mit der rektifizierten 90° Kante und der festen Stärke von 2 cm leichter.“ [Natursteinzentrum Rhein Main]
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- Verlegefläche 32 m²
- ungebundene Verlegung
- Sandbett
- kostengünstige Betonplatten
- günstige Arbeitskosten
Posten | Preis |
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Anfahrt | 55 EUR |
Sandbett | 240 EUR |
Betonplatten | 420 EUR |
Arbeitskosten | 900 EUR |
Gesamtkosten | 1.615 EUR |
Kosten pro m² | 50,46 EUR pro m² |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Betonplatten verwenden
- Terrassenplatten selbst verlegen
- Förderungen / Steuerabsetzungen
Betonplatten verwenden
Mit Kosten von ca. 15 EUR pro m² sind Betonplatten das günstigste Material für den Terrassenbau. Vor allem wenn sie auf einem Sandbett verlegt werden, lassen sich damit sehr kostengünstige Terrassen errichten.
Terrassenplatten selbst verlegen
Die ungebundene Verlegung und die Verlegung auf Stelzlagern kann mit etwas Geschick und Arbeitseinsatz auch selbst gut durchgeführt werden. Gegebenenfalls sollte man sich zur fachgerechten Ausführung professionell beraten lassen oder Anleitungen im Internet zu Rate ziehen. Eine grundlegende Anleitung zur richtigen Vorgehensweise finden Sie auch im verlinkten Video.
Förderungen oder Absetzen bei der Steuer sind möglich:
Die Handwerkerkosten sind steuerlich absetzbar, darüber informiert unser Beitrag Handwerkerkosten absetzen.
FAQ
Was kostet das Verlegen von Terrassenplatten?
In unserem Beispiel kostet das gebundene Verlegen von Natursteinplatten 137,34 EUR pro m² (inkl. Plattenmaterial). Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die Art der Verlegung (gebunden/ungebunden/auf Stelzlagern), die Art des Unterbaus und das Material und die Qualität der verwendeten Terrassenplatten. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man kostengünstige Betonplatten auf einem Sandbett verlegen lässt oder gegebenenfalls die Terrassenplatten in Eigenleistung verlegt (etwas Geschick und Anleitung erforderlich). Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.