Mit Terrassendach Terrassen ganzjährig nutzen
Vorbei sind die Zeiten, an denen Terrassen und Gärten ausschließlich an warmen, sonnigen Sommertagen und in lauen Sommernächten genutzt wurden. Die hohe Naturverbundenheit ist für viele Menschen ein Kontrast zum immer stressiger werdenden Alltag. Begriffe wie Entspannen, Genuss oder Entschleunigen in enger Assoziation mit Naturverbundenheit und der eigenen Terrasse.
Doch damit eine Terrasse auch möglichst ganzjährig genutzt werden kann, wird ein Terrassendach benötigt. Grundsätzlich haben Sie schon jetzt die Auswahl zwischen zwei Vorgehensweisen, wenn Sie Ihre Terrassenüberdachung selber bauen wollen.
- Bausätze, die nur noch aufgebaut werden müssen, aber Standardmaße haben
- komplett individuelle Eigenkonstruktionen, die eine optimale Materialabstimmung verlangen
Baurechtliche Anforderungen
Unabhängig davon, welche Vorgehensweise Sie wählen, erst warten eventuell noch rechtliche Hürden auf Sie. Denn viele Anbauten – und dazu zählen auch Terrassenüberdachungen – sind leider genehmigungspflichtig. Dabei gelten in den verschiedenen Bundesländern auch unterschiedliche Regelungen, die sich vor allem in völlig verschiedenen Maßangaben niederschlagen, ab wann ein Anbau genehmigungspflichtig wird. Das für Sie zuständige Bauamt ist verpflichtet, Ihnen dazu kostenlos Auskunft zu erteilen.
Konstruktion der Terrassenüberdachung
Haben Sie sämtliche behördlichen Hürden genommen, müssen Sie sich über die Konstruktion Gedanken machen. Eine Terrassenüberdachung kann unterschiedlich ausgeführt werden.
- frei stehend auf mindestens vier Pfosten
- nach vorne zwei Pfosten an den Außenseiten, hausseitig an der Fassade befestigt
- kleine Überdachungen können auch ausschließlich hängend an der Fassade konstruiert werden
Der Aufbau ist dennoch immer ähnlich.
- Unterkonstruktion
- Bedachung
- eventuell Seitenverkleidungen
Unterkonstruktionen für eine Terrassenüberdachung
Die meisten Unterkonstruktionen werden aus Holz gewählt. Der natürliche Baustoff ist günstiger, aber auch leichter zu verarbeiten als beispielsweise Metall. Beim Holz haben Sie wieder die Wahl.
- Konstruktions-Vollholz (KVH)
- Brettschichtholz, auch Leimbinder (BSV)
Konstruktionsvollholz
KVH ist natürlich gewachsenes Holz. Sie sollten möglichst lange gewachsenes (adultes) Holz verwenden, dann werden die Balken aus dem Stammkern geschnitten und sind stabiler.
Brettschichtholz
BSV wird industriell hergestellt. Dank moderner Fertigungsverfahren ist es deutlich tragfähiger als herkömmliches Holz, außerdem arbeitet und verzieht es sich weniger.
Holz immer entkoppeln
Natürlich dürfen Sie weder KVH noch BSV direkt in ein Zementfundament eingießen. Das Holz würde so Wasser ziehen und schnell verrotten. Deshalb werden verzinkte Gewinde im Fundament verankert, darauf dann Metallschuhe befestigt, in welche die Balken gesteckt werden, um sie dann zu verschrauben. Wollen Sie Balken direkt an Fassaden verschrauben, müssen Sie als Nässeschutz Dachpappe zwischen Holz und Fassade anbringen.
Dachunterbau und Dach
Auf die Ständer kommt dann die eigentliche Dachunterkonstruktion (der Dachstuhl). Die Sparrenbreite (Abstand von einem zum nächsten Sparren) als auch der Abstand der Dachlatten (falls benötigt) richtet sich auch nach dem verwendeten Dachmaterial.
- Dachpfannen
- Betonfaserplatten (Eternit)
- verschiedene Kunststoffplatten (zum Beispiel Polycarbonat-Doppelstegplatten)
- Wellblech
- Dachpappe
- Schindeln (Holz, Bitumen usw.)
Je nach Gewicht müssen Sie die Sparren- und Dachlattenabstände entsprechend wählen. Allerdings haben Sie oftmals auch die Freiheit, völlig verschiedene Dachformen zu wählen, die auch im Zusammenspiel mit der Bedachung unterschiedlich schwer sind.
- Schlepp- oder Pultdach
- Satteldach
- Flachdach
- Trapez- und Zeltdach
Eventuell benötigen Sie fachliche Hilfe
Je komplizierter die Konstruktion wird, desto eher sollten Sie bei Eigenkonstruktionen einen Statiker oder Architekten zurate ziehen, damit die gesamte Statik korrekt berechnet wird. Dann sind Sie mit Materialstärken und Maßen (Abständen) immer auf der sicheren Seite.