Was sind Wellplatten aus Acrylglas?
Acrylglas ist vielen unter dem Handelsnamen Plexiglas bekannt. Es handelt sich hierbei um einen lichtdurchlässigen Kunststoff, dessen Eigenschaften jenen von Glas ähnelt. Der Werkstoff besteht aus PMMA (Polymethylmethacrylat). Das Material ist äußerst robust und rund dreißig Mal schlagfester als Glas. Sollte es dennoch brechen, splittert es nicht gefährlich, sondern es entsteht ein glatter Bruch.
Bei Wellplatten aus Acrylglas, wie Sie für Terrasseneindeckungen zum Einsatz kommen, sollten Sie auf eine ausreichende Stärke achten. Da Acrylglas mehr Licht durchlässt als eineGlasscheibe mit der gleichen Dicke, bleibt es auf der Terrasse wunderbar hell. Verwenden Sie ein hochwertiges Produkt, denn dieses hat in der Regel eine zehn bis zwanzigjährige Herstellergarantie, die sich auch auf Verfärbung und Hagelschlag erstreckt.
Die verwendeten Materialien
Da die Terrassenüberdachung Starkregen und Sturm standhalten muss, sind stabile Materialien wichtig. Für das Gerüst ist Holz eine gute Wahl, denn es lässt sich relativ einfach verarbeiten und durch einen passenden Anstrich optisch an das Erscheinungsbild des Hauses anpassen.
Damit es auf der Terrasse und im Haus nicht zu dunkel wird, haben wir uns für die oben beschriebene Überdachung aus lichtdurchlässigen Acrylglas-Wellplatten entschieden.
- Wellplatten aus Acrylglas
- Konstruktionsholz (Trägerbalken 160 x 160 Millimeter, Dachbalken 100 x 160 Millimeter)
- H-Pfostenträger
- Fertigbeton
- Winkel
- Holzschrauben
- Schrauben und Dichtkalotten für Acrylplatten
- Spaten
- Handsäge
- Stechbeitel
- Bohrmaschine mit Mörtelrührer
- Wasserwaage
- Zollstock
- Akkuschrauber oder Schraubenzieher
- Hammer
- Schraubzwingen
- Mörtelkasten
- Richtschnur
- sowie eine stabile, sichere Leiter
Es empfiehlt sich, den Aufbau nicht alleine in Angriff zu nehmen, sondern mit einem oder zwei Helfern. Räumen Sie die Terrasse und den Platz rundherum frei, damit Sie ohne Behinderungen, die stets ein Verletzungsrisiko bergen, arbeiten können.
Welches Fundament eignet sich?
Ein vollflächiges oder Streifenfundament ist für eine Terrassenüberdachung in der Regel nicht notwendig. Pfostenträger aus Stahl, die in Beton eingegossen werden, bieten ausreichende Stabilität. Das Holz kommt so auch nicht in Kontakt mit dem Boden, was Verwitterung vorbeugt. Planen Sie einen Dachüberstand von mindestens dreißig Zentimeter ein. So sind die Pfosten auch im unteren Bereich vor Regenwasser geschützt.
Vorgehensweise:
- Das Fundament mit dem Schnurgerüst markieren.
- Fundamentlöcher 70 bis 80 Zentimeter tief ausheben.
- Etwa zur Hälfte mit Kies füllen und das Material verdichten.
- Pfostenträger mit Beton eingießen.
Das Tragwerk
Ist der Beton gut durchgetrocknet, werden die Pfosten in die Träger gesetzt und mit Schrauben fixiert. Lassen Sie zwischen Pfostenunterseite und Metallboden einen Zentimeter Luft. Dadurch bilden sich keine Feuchtigkeitsnester unter dem Holzpfosten.
Nun werden die Balken auf dem Auflegerbalken an der Hauswand positioniert und dort mit einem Gefälle von etwa 10 Grad ausgerichtet. Mit Rahmendübeln und Schrauben befestigen. Im Anschluss verschrauben Sie die vorderen Querbalken mit Winkeln an den Stützen. Hierauf wird die Dachlattung befestigt. Der Abstand zwischen den einzelnen Latten sollte 80 Zentimeter betragen.
Acrylglas-Wellplatten verlegen
Hierbei gilt es verschiedene Punkte zu beachten:
- Die Platten lassen sich mit einer Handsäge mit feinverzahntem Sägeblatt gut schneiden. Alternativ können Sie auch eine Stichsäge oder eine Tischkreissäge nutzen.
- Zum Bohren verwenden Sie spezielle Kunststoffbohrer. Machen Sie eine Probebohrung. Zeigt diese Risse, die zu Bruchbildung führen können, das Werkzeug wechseln. Um Spannungsschäden vorzubeugen sollten die Bohrlöcher bei Acrylglas 3 Millimeter größer sein als der Schraubendurchmesser.
- Die Verlegung der Wellplatten aus Acrylglas erfolgt entgegen der Windhauptrichtung von der Traufe zum First.
- Bringen Sie die Platten versetzt an: Beginnen Sie mit einer ganzen Platte und in der zweiten Reihe mit einer halbierten.
- Die Seitenüberdeckung beträgt mindestens eine, besser zwei Wellen.
- Alle Verschraubungen werden mit einer Dichtkalotte abgedeckt.
- Verschrauben Sie jede zweite oder Dritte Welle im Überdeckungsbereich der Wellen auf dem Wellenberg mit den Spezialschrauben.
- Die Rand-, Wand- und Eckbereiche verschrauben Sie hingegen im Wellental.
Benötigt man für diese Terrassenüberdachung eine Baugenehmigung?
Darauf können wir leider keine allgemeingültige Antwort geben. Der Bau eines Terrassendachs aus Acrylglas-Wellplatten gilt als Veränderung bzw. Erweiterung einer baulichen Anlage. Hierbei ist es unbedeutend, ob es sich um ein Wohn- oder genehmigungspflichtiges Gartenhaus handelt.
Fast überall sind Terrassenüberdachungen bis zu einem Raumvolumen von 30 m³ ohne zusätzliche Genehmigung erlaubt. Dies ist jedoch nicht in allen Gemeinden so. Deshalb ist es sinnvoll, noch bevor Sie sich voller Elan ans Werk machen, kurz bei der zuständigen Behörde nachzufragen.