Was genau ist eigentlich Tertiärluft?
Jeder Ofen braucht zum Abbrennen des Brennmaterials Luftzufuhr. Bei der Ofentechnik unterscheidet man dabei zwischen unterschiedlichen Kanälen, die dem Feuer für unterschiedliche Phasen und mit unterschiedlichen Funktionen Luft zuführen:
- Primärluft
- Sekundärluft
- Tertiärluft
Primärluft
Die Primärluft ist insofern primär, als sie sowohl zeitlich, als auch in ihrer Notwendigkeit an erster Stelle steht. Eine Primärluftzufuhr hat deshalb jeder Ofen. Sie besteht in einer Klappe unterhalb der Brennkammer und versorgt das Feuer mit kalter, sauerstoffreicher Frischluft. Für das Anfeuern ist sie essenziell. Brennt das Feuer stabil, kann die Primärluftklappe meist geschlossen werden.
Sekundärluft
Die Sekundärluft ist von der Brennkammer selbst vorgewärmte Luft, die nach der Anfeuerungsphase die Primärluft ablöst. Sie ist für eine kontinuierliche Luftversorgung des Feuers während der Hauptverbrennungsphase zuständig. Deshalb muss die Sekundärluftklappe, die oberhalb der Brennkammer liegt, während des Brennvorgangs immer ein Stück weit geöffnet bleiben. Sonst kann es zu einer unvollständigen Verbrennung und giftigen Emissionen kommen, die langfristig den Schornstein versotten.
Tertiärluft
Nicht alle Öfen haben neben Primär- und Sekundärluftzufuhr auch eine Tertiärluftzufuhr. Die Tertiärluft soll für einen besonders effizienten, sauberen Verbrennungsvorgang sorgen. Zugeführt wird Tertiärluft von der Ofenrückseite aus in etwa 30 Zentimetern Höhe über der Brennkammerunterkante. Dadurch wird das Feuer unmittelbar mit sauerstoffreicher, vorgewärmter Zusatzluft versorgt. In Kombination mit dem Sekundärluft treibt sie den Brennvorgang effektiv an und sorgt für eine vollständigere Verbrennung. Vor allem werden durch sie auch aufsteigende Feinstäube und Abgase mit verbrannt, sodass die Abluft deutlich sauberer und ein zusätzlicher Feinstaubfilter erlässlich wird.
Bei einigen modernen Öfen wird dieser Effekt durch ein gezieltes Luftführungssystem (Clean-Burn-System) noch verbessert. Dabei können die Emissionen zu annähernd 90% verbrannt werden. Dadurch wird die Umwelt geschont und der Schornstein vor der Versottung bewahrt. Die Tertiärluftzufuhr ist bei den entsprechenden Ofenmodellen ein passiv funktionierendes System. Das bedeutet, dass sie vom Ofennutzer nicht reguliert werden kann.