Der Aufbau einer Thermobodenplatte
Thermobodenplatten haben, wie ihr Name schon sagt, eine Thermowirkung, und zwar für das ganze Haus. Sie haben ihren Ursprung in Skandinavien und haben sich dort schon über die letzten 3 Jahrzehnte hinweg bewährt. Insofern kann die Thermobodenplatte als Erfindung von Experten für feuchte, kalte Gebiete gelten, also auch als verlässliche Innovation.
Als Thermobodenplatten werden Flachgründungen (Gründungssohlen für Gebäude ohne Unterkellerung) mit vollflächiger Dämmung bezeichnet. Meist wird auch gleich eine Fußbodenheizung integriert, die aber nicht Bedingung für die Klassifizierung als Thermobodenplatte ist.
Eine Thermobodenplatte wird in der Regel (je nach Dienstleister leichte Abwandlungen möglich) folgendermaßen errichtet:
- Kies- oder Schotterfundament
- Verlegung der Versorgungs-Rohrleitungen
- 1. Dämmschicht (Perimeterdämmung)
- Folie als Feuchtigkeitssperre
- 2. Dämmschicht
- Rohrverlegung für Fußbodenheizung
- Beton mit Stahlbewehrung und Dämm-Schalungsteilen
Kies- oder Schotterfundament
Zunächst wird der Erdaushub vorgenommen, der mit Kies, Schotter oder Schaumglasschotter gefüllt wird. Je nach geplanter Konstruktion muss die Schotterschicht nicht unbedingt die frostsichere Tiefe von 80 Zentimetern erreichen. Bei Einbezug einer Fußbodenheizung wird nämlich von der Bodenplatte selbst Wärme an das Erdreich abgegeben, was das Risiko von Frostschäden am Gebäude verringert. Bei bindigen, lehm- und schluffreichen Böden sollte aber eine Frostschürze. Dabei wird ein bis zur Frostgrenze reichender Streifen rings um die Bodenplatte errichtet, der auffrierende Wasseransammlungen darunter verhindert. Das Kies- oder Schotterfundament wird meist mit moderner Lasertechnik feinplaniert.
Versorgungsrohre
Die Leerrohre für Strom- und gegebenenfalls auch Wasserleitungen werden anschließend nach Verlegeplan verlegt.
1. Dämmschicht
Anschließend wird die erste Dämmschicht von etwa 10 Zentimetern Dicke verlegt. Verwendet werden in der Regel XPS oder EPS-Platten, die durch ihre geschlossenporige Ausführung wasser- und druckbeständig sind.
Feuchtigkeitssperre
Auf die erste Dämmschicht wird eine Folie aus Polymerbitumen, Alu oder Vlies geklebt, die Feuchtigkeitseinzug von unten in das Gebäude verhindert.
2- Dämmschicht
Auf die Feuchtigkeitssperre kommt die 2- Dämmschicht. Mit dieser Form von Dämmung kann ein U-Wert von 0,17 erreicht werden, bei Verwendung von Schaumglasschotter sind es sogar 0,10.
Fußbodenheizung
Wenn eine Fußbodenheizung integriert wird, folgt sie auf die 2. Dämmschicht. Idealerweise wird sie als Ringleitung und mit separaten Heizkreisen pro Raum verlegt.
Betonabschluss
Zum Schluss wird der Betonabschluss gegossen. Dazu werden für die lasttragenden Bereiche erst Stahlbewehrungen errichtet. In den meist per Betonpumpe eingebrachten Beton werden noch dämmende Schalungsteile integriert. Auf den Betonabschluss kann direkt ohne vorheriges Aufbringen eines Estrichs der endgültige Bodenbelag für das Erdgeschoss verlegt werden.