Verarbeitung: Spröde Schönheit
Thermoholz ist durch die thermische Modifikation deutlich härter und spröder, was die Bearbeitung erschwert. Um Schäden zu vermeiden, sollten Sie beim Zuschneiden und Montieren einige Techniken beachten:
- Scharfe Werkzeuge verwenden: Der Einsatz von scharfen Schneidewerkzeugen ist essenziell, um saubere Schnitte zu gewährleisten und Brüche zu vermeiden.
- Vorbohren notwendig: Vor dem Eindrehen von Schrauben sollten Sie stets vorbohren, um das Risiko von Splittern oder Brüchen zu minimieren.
- Geeignete Klebstoffe nutzen: Verwenden Sie MUF-, Polyurethan- oder Epoxidkleber, die gut mit der Härtung von Thermoholz harmonieren und stabile Verbindungen schaffen.
Unser Tipp: Ziehen Sie in Betracht, eine Fachkraft hinzuzuziehen. Der korrekte Umgang mit Thermoholz ist anspruchsvoll und durch geschulte Hände lassen sich viele Problemstellen bereits im Vorfeld umgehen. Dies schützt nicht nur Ihr Material, sondern spart langfristig auch Kosten.
Optik: Begrenzte Farbpalette und empfindliche Oberfläche
Durch die thermische Behandlung erhält das Holz gleichmäßig dunklere Farbtöne, die von Karamell bis Dunkelbraun reichen. Wenn Sie eine helle Holzfarbe bevorzugen, wird Thermoholz Ihren ästhetischen Bedürfnissen möglicherweise nicht gerecht. Die hohen Temperaturen im Verarbeitungsprozess karamellisieren den Zucker im Holz und erzeugen die charakteristische dunkle Färbung.
Diese optische Veränderung ist jedoch nicht beständig. Selbst bei thermisch behandeltem Holz führt UV-Strahlung zur Vergrauung. Insbesondere bei ungeöltem Holz kann sich diese Patina schnell bilden, was die ursprüngliche Farbe erheblich beeinflusst.
Praktische Pflegetipps
- Regelmäßige Pflege mit Ölen: Um die ursprüngliche Farbe zu bewahren und die Oberfläche vor UV-Strahlung zu schützen, sollten Sie Thermoholz einmal jährlich mit einem Pflegeöl behandeln, das UV-Blocker enthält.
- Natürliche Patina akzeptieren: Die silbergraue Patina ist ein natürlicher Alterungsprozess und beeinträchtigt nicht die Qualität oder Haltbarkeit des Holzes. Wenn Ihnen dieser Look zusagt, können Sie auf die regelmäßige Pflege mit Ölen verzichten.
Beachten Sie, dass regelmäßige Pflege zur Erhaltung der ästhetischen Qualität beiträgt und Sie gleichzeitig Ihre Gestaltungsvorlieben und die geringe ökologische Belastung berücksichtigen können.
Stabilität: Mechanische Belastbarkeit im Blick behalten
Während Thermoholz durch die thermische Behandlung an Formstabilität gewinnt, verliert es an mechanischer Belastbarkeit. Die veränderte Zellstruktur macht das Material spröder und anfälliger für Brüche und Risse.
Ein wesentlicher Punkt ist die Anpassung der Befestigungsmethoden:
- Befestigungsmethoden anpassen: Verwenden Sie Befestigungssysteme, die die strukturelle Integrität des Holzes nicht beeinträchtigen. Systeme mit unsichtbarer Verschraubung oder spezielle Terrassenhalter sind hier oft besser geeignet.
- Abstand der Unterkonstruktion verringern: Halten Sie die Abstände der Unterkonstruktion geringer, um die Last gleichmäßiger zu verteilen und so das Risiko von Spannungsrissen zu minimieren.
- Vermeidung von Punktbelastungen: Durch die veränderte Zellstruktur ist Thermoholz weniger für hohe Punktbelastungen geeignet. Das Einschlagen von Clips oder Nägeln kann zu spontanen Rissen führen, was die Lebensdauer des Materials verkürzt.
Thermoholz eignet sich gut für dekorative und wetterfeste Anwendungen, dennoch sollten Sie die mechanischen Schwächen durch durchdachte Planung und richtige Befestigungsmaterialien kompensieren.
Ökobilanz: Energiebedarf relativiert Nachhaltigkeit
Die Herstellung von Thermoholz verzichtet zwar auf chemische Zusätze, doch der Energieaufwand des thermischen Verfahrens ist erheblich. Die Temperaturen, die während der Modifikation erreicht werden müssen, liegen zwischen 170 und 250 Grad Celsius, was eine kontinuierliche Energiezufuhr erfordert und sich negativ auf die Ökobilanz auswirkt.
Zur Verbesserung der Nachhaltigkeit von Thermoholz sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen:
- Regionale Produktion wählen: Vermeiden Sie Transportwege aus Übersee und setzen Sie auf regional hergestelltes Thermoholz. Kürzere Transportwege verringern den CO2-Ausstoß erheblich.
- Effiziente Produktionsmethoden bevorzugen: Achten Sie darauf, dass der Hersteller moderne und energieeffiziente Verfahren einsetzt.
- Holzarten und Haltbarkeit vergleichen: Informieren Sie sich über die Dauerhaftigkeitsklasse der verschiedenen Thermoholzarten, um die Anzahl der notwendigen Erneuerungen und damit den langfristigen Ressourcenverbrauch zu verringern.
Berücksichtigen Sie diese Faktoren, um bei Ihrer Entscheidung für Thermoholz sowohl ökologische als auch ökonomische Gesichtspunkte mit einzubeziehen und den ökologischen Fußabdruck zu minimieren.