Die Antwort auf Ihre Frage: Wann ist Thermoputz innen sinnvoll?
Thermoputz im Innenbereich bietet sich als Lösung an, wenn Außendämmung problematisch ist. Besonders bei denkmalgeschützten Gebäuden, älteren Bauten mit komplexer Wandstruktur oder bei Räumen mit besonderen Grundrissen kann der Einsatz von Thermoputz sinnvoll sein.
Optimale Anwendungsbereiche für Thermoputz innen
- Denkmalgeschützte Gebäude: Hier kann Thermoputz beitragen, die historische Außenoptik zu bewahren, während innen eine Dämmung erfolgt.
- Altbauten mit schwieriger Wandsubstanz: Gerade bei alten Gebäuden ist eine Außendämmung oft schwer umsetzbar. Thermoputz bietet hier eine Lösung, die diffusionsoffen und kapillaraktiv ist, was Feuchtigkeitsproblemen entgegenwirkt.
- Räume mit komplexen Strukturen: In Räumen mit vielen Winkeln und Nischen kann Thermoputz direkt auf die unregelmäßigen Innenflächen aufgetragen werden.
- Kosten-Nutzen-Abwägung: Wenn die Außendämmung zu teuer oder technisch schwierig ist, stellt Thermoputz eine wirtschaftliche Alternative dar.
Obwohl die Dämmleistung von Thermoputz wegen der geringeren Dicke und der verwendeten Materialien nicht an die von spezialisierten Dämmmaterialien heranreicht, stellt er dennoch eine effektive Maßnahme zur Verbesserung des Wärmeschutzes und der Energieeffizienz dar.
So funktioniert die Verarbeitung von Thermoputz
Eine sachgemäße Verarbeitung von Thermoputz erfordert gründliche Vorbereitung und präzises Arbeiten. Nachfolgend werden die Schritte zur Verarbeitung erläutert:
Untergrundvorbereitung
Der Untergrund muss trocken, sauber und tragfähig sein. Entfernen Sie lose Teile und Verunreinigungen. Bei glatten oder stark saugenden Untergründen sind Haftmörtel oder Tiefengrund erforderlich, um eine gute Haftung zu gewährleisten. Kleine Risse und Unebenheiten sollten mit Reparaturmörtel ausgeglichen werden.
Auftragen des Thermoputzes
Der Thermoputz kann manuell oder maschinell in Schichtdicken von 30 bis 100 mm aufgetragen werden. Beginnen Sie mit einer gleichmäßigen Schicht, die vertikal und horizontal geglättet wird. Bei manueller Verarbeitung sollte der Putzabschnitt in einem Zug aufgetragen und mit einer Kartätsche lot- und fluchtrecht abgezogen werden.
Verarbeitung der Oberfläche
Nach dem Auftragen wird der Thermoputz leicht angeraut, um eine gute Verbindung zur nächsten Schicht zu gewährleisten. Hierzu können Sie ein Reibebrett oder einen Hobel verwenden.
Standzeit und Trocknung
Die Standzeit variiert je nach Materialdicke und Witterungsbedingungen. Ein Faustregel besagt, dass der Putz pro 1 mm Schichtstärke einen Tag zum Trocknen benötigt. Schützen Sie den Putz während dieser Phase vor Frost und extremen Temperaturen. Halten Sie eine Raumtemperatur von 15 bis 20 °C für optimale Trocknungsbedingungen.
Aufbringen der Armierungsschicht
Nachdem der Thermoputz getrocknet ist, tragen Sie eine Armierungsschicht auf. Betten Sie ein Armierungsgewebe in eine Schicht Kalkfeinputz ein und ziehen die Fläche glatt ab.
Auftragen des Oberputzes
Nach dem Aushärten der Armierungsschicht wird ein diffusionsoffener, kapillaraktiver Oberputz aufgetragen. Dieser hilft, die Feuchtigkeit zu regulieren und Schimmelbildung zu verhindern. Glätten Sie den Oberputz oder filzen Sie ihn je nach gewünschter Struktur.
Endbehandlung
Nach der vollständigen Trocknung, die den Herstellerangaben entsprechen sollte, können weitere Oberflächenbearbeitungen wie Streichen oder Tapezieren durchgeführt werden. Nutzen Sie hierzu nur diffusionsoffene Materialien, um die Funktionalität des Thermoputzes nicht zu beeinträchtigen.
Beachten Sie stets die Herstellerangaben, um die besten Ergebnisse zu erzielen und die Haltbarkeit des Thermoputzes sicherzustellen.