Der Aufbau eines Tiefbrunnens
Der Aufbau eines Tiefbrunnens beginnt mit der Bestimmung des optimalen Bohrorts und der nötigen Bohrtiefe. Die Tiefe eines solchen Brunnens kann variieren, liegt jedoch häufig zwischen 30 und 80 Metern. Nachfolgend finden Sie die Hauptkomponenten eines Tiefbrunnens und ihre jeweiligen Funktionen:
1. Brunnenrohr
Das Brunnenrohr dient dazu, das geförderte Wasser aus der Tiefe an die Oberfläche zu bringen. Edelstahl oder witterungsbeständiger Kunststoff sind besonders geeignet, da sie langlebig und rostresistent sind.
2. Filterrohr
Das Filterrohr, auch Kiesfilterpackung genannt, sorgt dafür, dass Verunreinigungen wie Sand und Sedimente nicht in das Brunnenrohr gelangen und die Pumpe nicht beschädigen. Diese Rohre bestehen häufig aus Kunststoff mit feinen Schlitzen oder Löchern.
3. Tiefbrunnenpumpe
Eine elektrisch betriebene Tauchpumpe fördert das Wasser aus dem Brunnen. Diese Pumpe muss leistungsstark und widerstandsfähig sein, um den hohen Druck und den kontinuierlichen Betrieb zu bewältigen. Die Installation erfolgt in einem Abstand von ungefähr zwei Metern unterhalb des Grundwasserspiegels, um Schwankungen im Wasserspiegel zu berücksichtigen.
4. Sicherungsseil
Befestigen Sie die Pumpe mit einem robusten Sicherungsseil aus Nylon oder Edelstahl im Brunnenkopf. Dies ermöglicht eine einfache und sichere Handhabung der Pumpe bei Wartungsarbeiten.
5. Druckrohr
Das Druckrohr transportiert das geförderte Wasser vom Brunnenkopf zur Wasserverteilung. Hierfür eignet sich druckbeständiges PE-Rohr, das den hohen Druck gut verträgt.
6. Brunnenkopf
Der Brunnenkopf verschließt das Brunnenrohr und bietet Befestigungspunkte für das Druckrohr, das Stromkabel und das Sicherungsseil. Er schützt den Brunnen zudem vor Verunreinigungen und unbefugtem Zugriff.
7. Rückschlagventil
Ein Rückschlagventil verhindert den Rückfluss des geförderten Wassers in den Brunnen, steigert die Effizienz der Pumpe und schützt die Wasserverteilung vor Druckstößen.
8. Druckschalter
Ein Druckschalter ermöglicht den automatischen Betrieb der Pumpe, indem er diese bei sinkendem Wasserdruck aktiviert und bei Erreichen des Solldrucks wieder abschaltet.
9. Vorfilter und weiteres Zubehör
Bei der Nutzung des Brunnens für Haushaltszwecke sollten zusätzliche Filter eingebaut werden, um Partikel wie Sand zu entfernen und eine hohe Wasserqualität zu gewährleisten.
Falls Sie Hilfe bei der Installation benötigen, stehen professionelle Brunnenbauer zur Verfügung. Eine sorgfältige Planung sorgt für eine langlebige und effiziente Wasserförderung.
Installation der Tiefbrunnenpumpe
Eine ordnungsgemäße Installation der Tiefbrunnenpumpe ist entscheidend für eine effiziente Wasserförderung. Befolgen Sie diese Schritte:
- Sicherungsseil befestigen: Befestigen Sie das rostfreie Sicherungsseil an der Öse der Pumpe.
- Druckrohr anbringen: Verbinden Sie das Druckrohr sicher mit einem Verbindungsstück an der Pumpe.
- Stromkabel verlegen: Führen Sie das Stromkabel durch die vorgesehene Kabeldurchführung des Brunnenkopfs zur Stromquelle.
- Stromkabel und Druckrohr fixieren: Befestigen Sie das Stromkabel alle zwei Meter mit Kabelbindern am Druckrohr.
- Pumpe absenken: Lassen Sie die Pumpe vorsichtig am Sicherungsseil in den Brunnen hinab, bis sie etwa zwei Meter unter dem Grundwasserspiegel hängt.
- Sicherungsseil fixieren: Fixieren Sie das Sicherungsseil am Brunnenkopf und setzen diesen auf das Brunnenrohr.
- Optionales Zubehör anschließen: Schließen Sie gegebenenfalls den Druckschalter an das Stromkabel und das Druckrohr an.
- Gartenwasserverteilung und Strom anschließen: Verbinden Sie die Wasserverteilung mit dem Druckrohr und stecken Sie das Stromkabel in eine Steckdose, um die Pumpe in Betrieb zu nehmen.
Ermittlung des Grundwasserspiegels
Die genaue Ermittlung des Grundwasserspiegels ist wichtig für die optimale Installation der Pumpe. Gehen Sie hierbei folgendermaßen vor:
- Nachbarschaft und Behörden befragen: Erkundigen Sie sich bei Nachbarn, örtlichen Behörden oder Wasserversorgern nach dem regionalen Grundwasserspiegel.
- Hydrologische Karten nutzen: Verwenden Sie Grundwasserkarten, um detaillierte Informationen über den Wasserstand in Ihrer Region zu erhalten.
- Aufschlussbohrung durchführen: Lassen Sie eine spezielle Bohrung durchführen, um den genauen Grundwasserspiegel und die Bodenbeschaffenheit festzustellen.
- Manuelle Messung mittels Seil und Gewicht: Senken Sie ein Gewicht an einem Seil in das Brunnenrohr, markieren Sie die nasse Stelle und messen Sie die Länge des Seils.
Diese Schritte gewährleisten, dass Ihre Pumpe in der optimalen Tiefe installiert wird und effizient arbeitet.
Auswahl des Druckrohrs
Die richtige Auswahl des Druckrohrs ist essenziell für den effizienten Betrieb des Tiefbrunnens. Achten Sie dabei auf folgende Kriterien:
1. Material und Beschaffenheit
Wählen Sie ein witterungsbeständiges und langlebiges Material wie PE-Rohr, das hohen Druckbedingungen standhält.
2. Durchmesser des Druckrohrs
Der Durchmesser des Druckrohrs sollte dem der Tiefbrunnenpumpe entsprechen, um eine maximale Fördermenge und minimale Druckverluste zu gewährleisten.
3. Verbindungselemente und Anpassungen
Stellen Sie sicher, dass die Verbindungen zwischen Pumpe, Druckrohr und Brunnenkopf sicher und dicht sind. Verwenden Sie PE-Verbinder mit Schraub- und Klemmmechanismen für eine gratfreie und winklige Verbindung.
4. Übergangsbereich zur Wasserentnahme
Nutzen Sie handelsübliche Schläuche und Kugelhähne im Übergangsbereich zur Wasserentnahmestelle, um die Wasserentnahme zu steuern.
5. Wartung und Langzeitnutzung
Ein gut ausgewähltes Druckrohrsystem minimiert den Wartungsaufwand und verlängert die Lebensdauer Ihrer Brunnenanlage.
Wenn Sie diese Aspekte berücksichtigen, schaffen Sie die Grundlage für eine dauerhaft funktionierende und effiziente Wasserverteilung aus Ihrem Tiefbrunnen.