Tiefengrund und Farbe – mischen oder nicht?
Während die Idee, Tiefengrund mit Farbe zu mischen, verlockend erscheinen mag, um Zeit zu sparen, sollten Sie dies vermeiden. Grundierungen und Farben haben jeweils spezifische Eigenschaften, die nur dann optimal wirken, wenn sie getrennt voneinander angewendet werden.
Tiefengrund ist speziell dafür entwickelt, um die Saugfähigkeit des Untergrunds zu regulieren und eine stabile Basis für den späteren Farbauftrag zu schaffen. Er dringt tief in die Oberfläche ein und optimiert so die Haftfähigkeit der Farbe. Eine Mischung mit Farbe würde diese entscheidenden Eigenschaften beeinträchtigen, was zu verschiedenen Problemen führen kann:
- Reduzierte Deckkraft der Farbe: Die Farbpigmente werden verdünnt, wodurch die Farbe stärker durchsichtig wird. Oft sind mehrere Anstriche nötig, um ein deckendes Ergebnis zu erzielen.
- Uneinheitlicher Farbauftrag: Der Tiefengrund kann nicht vollständig die Saugfähigkeit des Untergrunds ausgleichen, wenn er mit Farbe vermischt wird. Das führt zu fleckigen und ungleichmäßigen Oberflächen.
- Verlust an Haftung: Unvermischte Grundierung sorgt dafür, dass die Farbschicht fest am Untergrund haftet. Eine gemischte Grundierung beeinträchtigt diesen Haftungsmechanismus und erhöht das Risiko des späteren Abblätterns.
Daher sollten Sie Tiefengrund und Farbe immer separat auftragen. Verwenden Sie zunächst die Grundierung, um den Untergrund vorzubereiten. Nach deren vollständiger Trocknung tragen Sie die Farbe auf. So gewährleisten Sie sowohl die Beständigkeit als auch die optische Qualität Ihrer Wandgestaltung.
Alternative: Geeignete Grundierung für Ihren Untergrund
Bevor Sie die Wandfarbe auftragen, sollten Sie die passende Grundierung für Ihren Untergrund wählen. Die speziellen Anforderungen des jeweiligen Untergrunds sind dabei entscheidend.
- Für stark saugende Untergründe: Verwenden Sie einen Tiefgrund. Diese Grundierung ist ideal für Beton, Gips, Putz und andere stark saugende Oberflächen. Der Tiefgrund dringt tief in die Poren ein und sorgt für einen gleichmäßigen Anstrich, indem er die Saugfähigkeit der Wand ausgleicht.
- Für glatte und nicht saugende Untergründe: Wählen Sie einen Haftgrund. Diese Grundierung eignet sich gut für Oberflächen wie Fliesen, Glas oder lackierte Bereiche. Ein Haftgrund bietet eine raue Oberfläche, die eine optimale Haftung für den anschließenden Farbanstrich gewährleistet.
- Für problematische Untergründe: Nutzen Sie einen Sperrgrund. Diese Grundierung ist besonders nützlich, um das Durchschlagen von Verfärbungen wie Wasserflecken, Ruß oder Nikotin zu verhindern. Ein Sperrgrund isoliert solche Verunreinigungen und verhindert, dass sie durch die neue Farbschicht sichtbar werden.
Stellen Sie sicher, dass die Oberfläche, die Sie grundieren möchten, gründlich gereinigt und trocken ist. So erzielen Sie ein gleichmäßiges und beständiges Ergebnis.
Richtig grundieren – Schritt für Schritt
- Arbeitsbereich abdecken: Decken Sie den Boden und angrenzende Flächen mit Malerfolie ab, um sie vor Spritzern und Tropfen zu schützen.
- Oberfläche säubern: Entfernen Sie Staub und Schmutz gründlich von der Wand, um die gleichmäßige Haftung der Grundierung sicherzustellen. Verwenden Sie hierfür einen Besen oder Staubsauger.
- Grundierung vorbereiten: Rühren oder schütteln Sie die Grundierung gut durch, um eine homogene Mischung zu erhalten. Beachten Sie hierbei die Herstellerangaben zur Verdünnung.
- Auftragen der Grundierung: Verwenden Sie für große Flächen eine Farbrolle und für Ecken und Kanten einen Pinsel oder Quast. Tragen Sie die Grundierung gleichmäßig und dünn auf die Wand auf.
- Trocknungszeit beachten: Lassen Sie die Grundierung vollständig trocknen, bevor Sie weitere Arbeiten durchführen. Beachten Sie die auf der Produktverpackung angegebene Trocknungszeit.
- Überprüfung und Nachbesserungen: Prüfen Sie die grundierte Wand nach dem Trocknen auf etwaige ungesättigte Stellen. Wiederholen Sie den Auftrag in betroffenen Bereichen, falls notwendig.
Mit diesen Schritten schaffen Sie eine ideale Basis für einen gleichmäßigen und haftstarken Endanstrich.