Farb- und Lackarten
Die Auswahl geeigneter Streichmittel beim Renovieren und Lackieren einer Tischplatte ist wichtiger als für andere Möbelflächen. Neben dem optischen Aspekt muss auch die haptische Wirkung berücksichtigt werden. Insbesondere auf Ess- und Schreibtischen findet immer wieder direkter Hautkontakt statt, der bei haptischer Disharmonie dauerhaft und wiederholt störend wirken kann. Typische Beispiele sind:
- Klebrigkeit
- Stumpfheit
- Rutschglätte
- Farb- und Streichspuren
- Strukturriefen und Rillen
Um die störenden Effekte dauerhaft zu unterbinden, müssen die ausgewählten Farben und Lacke entsprechende Eigenschaften aufweisen und behalten. Abriebfestigkeit und Wärme- und Feuchtigkeitswiderstand sollten präzise auf den Nutzungszweck abgestimmt werden. Das einfache ungeplante Bemalen mit „irgendwelchen“ Farben beschränkt sowohl den Berührungskomfort als auch die Haltbarkeit.
Abrieb und Härte
Als Auftragstechniken beim Bemalen einer Tischplatte empfehlen sich Rollen oder Sprühen bei zumindest der letzten oberen Gebrauchsschicht. Sollten Muster und Dekore mit einem Pinsel eingearbeitet werden, ist ein anschließendes Versiegeln der Tischplatte mit einer dieser Techniken vorteilhaft. Die erforderliche Gleichmäßigkeit des Anstrichs und Auftrags ist sonst schwer zu gewährleisten.
Lacke und Farben entwickeln spezifische Abriebfestigkeiten und Oberflächenhärten. Wenn zu weiche Produkte gewählt werden, wie es beispielsweise bei den meisten Wandfarben auf Dispersionsbasis der Fall ist, besteht bei jedem Aufsetzen eines Tellers oder Besteckteils Kratzerbildungsrisiko. Da bemalte Tischplatten natürlich bevorzugt „nackt“ ohne Tischdecke genutzt werden sollen, ist die Lebensdauer des Verschönerns ein wichtiges Dekorziel.
Grundierung und Haftgrund
Beim Bearbeiten der Tischplatte muss auch die Saugfähigkeit des Untergrunds möglichst homogen gestaltet werden. Wenn sich auf der Fläche unterschiedliche starke Farbhaftungen entwickeln, kann das zu Farbunterschieden und zu erfühlbar differierenden Haptiken führen. Eine dem Untergrund angemessene Grundierung sollte zu einer Sättigung der Materialporen führen.