Schmelzkleber und Rollrichtung
Stabile Mehrzweckplatten bilden ideale Tischplatten, die durch ein Furnier die Optik eines Holztisches entwickeln. Gute Furniere sachgerecht aufgebracht können beim Gestalten tauschend echt wirkende Holzimitationen bilden. Im Prinzip werden „Holzblätter“ aufgeklebt.
Furniere sind im Handel bereits mit schmelzendem Kleber versehen oder als Trockenware erhältlich. Der ebene Untergrund muss staub- und fettfrei sein. Das Furnier wird meist in locker gerolltem Zustand wie einen Teppich auf der Tischplatte ausgerollt. Die Rollrichtung ist dabei durch die Maserungsstruktur vorgegeben. Je nach Geschmack muss das Furnier auf der Tischplatte angesetzt werden. Bei rechteckigen Formen empfiehlt sich immer eine zur Längs- oder Querseite parallel verlaufende Richtung. Diagonal angesetzte Furniere sehen fast immer unschön aus und erzeugen hohe Verschnittreste der teilweise teuren Gehölze.
Materialstärke und Kantenandruck
Als Materialstärke für ein Tischplattenfurnier sind Mindestdicken von drei Millimetern ratsam. Dünnere Furniere entwickeln an einer regelmäßig benutzten Tischplatte schnell Durchscheineffekte. Als Kleber sollten immer Schmelzkleber verwendet werden, die sich durch das Aufbügeln besser verteilen als verstrichene Kaltkleber.
Nach dem Ausrollen wird das Furnier an den Tischplattenkanten mit etwa zehn Millimeter Überstand abgeschnitten. Mit dem bereits auf 145 Grad Celsius (Wolle/Seide/Leinen) aufgewärmten Bügeleisen ohne Dampffunktion wird das Furnier von der Mitte nach außen aufgebügelt.
Bei der Verwendung von externem Kleber muss dieser entsprechend Herstellerangabe angetrocknet sein. Dieser Vorgang dauert meist zwischen zehn und zwanzig Minuten. Die Kanten sind die neuralgischen Punkte eines Furniers. Ihre Haltbarkeit wird durch den Andruck unmittelbar nach dem Aufbügeln bestimmt. Mehrere Schraubzwingen im Höchstabstand von 15 Zentimetern mit einer zwischen ihnen eingespannten Trockenhilfsleiste erzeugen den notwendigen Trockendruck.
Abschließend ist ein Versiegeln der Tischplatte insbesondere unter Berücksichtigung der Kanten mit Lack, Lasur oder Öl nach dem neu furnieren unverzichtbar.